Angel Investor und Advisor Philipp Klöckner hat sich seine ersten Sporen als Inhouse SEO Produktmanager und CMO bei der Idealo Internet GmbH, Deutschlands bekanntester Preisvergleichsseite, verdient. Es folgten Stationen bei Wimdu, Rocket Internet und weiteren Marktplätzen, an deren Aufbau er maßgeblich beteiligt war.
Auf diese Art hat Philipp in den letzten 15 Jahren an über 100 Startups und Wachstumsunternehmen mitgewirkt. Über ein Dutzend von ihnen haben mittlerweile den begehrten Unicorn-Status erreicht.
Mittlerweile berät Philipp Private Equity Firmen, Venture Capital Fonds und Wachstumsunternehmen. Mit Philipp Glöckler betreibt er den erfolgreichen Doppelgänger Podcast, der sich wöchentlich mit Themen aus den Bereichen Technologie, Startups und Neuigkeiten beschäftigt.
Philipps Name ist in Deutschland untrennbar mit Clubhouse verbunden, das nicht zuletzt durch ihn in Deutschland einen regelrechten Hype erlebte. Im Talk am OMKB Set des MOA Hotels in Berlin gab er Schahab Hosseiny, CEO der MarTech Agentur Think11, spannende Insights zu Social Hypes, Marketing Strategien und NFTs.
Video mit Philipp Klöckner
Schahab Hosseiny: Hi Philipp, erstmal: Herzlich willkommen hier auf der OMKB! Es ist tatsächlich nicht Deine erste OMKB. Ich habe natürlich im Vorfeld ein bisschen recherchiert und bei SlideShare habe ich sogar noch Deine alten Folien gefunden, die Du mal präsentiert hast. Kannst Du Dich noch an die OMKB erinnern, und wenn ja, auch noch an das Thema, das Du präsentiert hast?
Philipp Klöckner: Ich glaube, ich war sogar insgesamt zwei oder drei mal da. Das letzte Mal war es die Keynote zu konträren Marketing Thesen. Das erste Mal ging es um Competitive Intelligence, also Wettbewerbsbeobachtung.
Schahab Hosseiny: Ja, das ist absolut korrekt. Ist das Thema für Dich immer noch heiß?
Philipp Klöckner: Ja, ich glaube das gehört zum Standard Toolset von Marketeern. Man muss über Tools verfügen, um zu schauen, was die Konkurrenz richtig macht. Man muss das mitverfolgen, wenn man den Beruf gut machen und auf dem Laufenden bleiben will.
Schahab Hosseiny: Ja. SEMrush ist gestern an die Aktienmärkte gegangen. Die Zwei-Milliarden-Bewertung kommt ja sehr, sehr stark auch aus dem Bereich Competitive Intelligence. Danach sind sie allerdings um 20 Prozent diskontiert worden. Glaubst Du, dass der Markt viel Upside hat?
Philipp Klöckner: Für SEMrush? SEMrush hat einen sehr günstigen Einstiegspunkt vom Preis her und ich glaube, dass sie einen Großteil des Marktes schon erreicht haben. Die Frage ist, ob der Markt an Online-Marketing-Executives oder Leuten, die in diesem Feld arbeiten wollen, schnell genug wächst. Da kommen bestimmt immer wieder neue Leute, weil immer neue Unternehmen sich auch damit beschäftigen.
Podcast mit Philipp Klöckner
Das Problem bei SEMrush ist ein bisschen, dass sie nicht so schnell wachsen, denn die meisten Leute begnügen sich sehr lange mit dem kleinsten Paket. Und diese sogenannte Revenue Expansion – also wie viel mehr Geld mache ich mit dem gleichen Kunden jedes Jahr – die wächst jetzt nicht so spannend wie bei anderen Cloud- oder Software-Aktien.
Ich glaube, das ist der Grund, warum es nicht ganz so euphorisch gefeiert wird. Und sie starten auch in einem schlechteren Umfeld. Gerade die Tech-Aktien werden zur Zeit alle ein bisschen verprügelt. Das hat auch damit zu tun.
Schahab Hosseiny: Was glaubst Du, wird denn in dem gesamten Markt noch in naher Zukunft passieren? Du hast ja einen sehr, sehr starken Marketing Background. Wir sehen, dass sich viele Tools eher in Richtung Marketing-Suiten entwickeln. SEMrush kommt ja auch klassischerweise eher aus dem SEO-Bereich. Mittlerweile haben sie auch verschiedenste Module mit angeschlossen. Wir hatten heute Markus Tandler von Ryte beispielsweise mit dabei.
Glaubst Du, dass der Gesamtmarkt in Summe noch wachsen wird? Und sagst Du, Toolunterstützung im digitalen Marketing ist 2021 mittlerweile Pflicht? Oder sagst Du, naja, eigentlich kommst Du immer noch ohne Toolunterstützung in den Bereichen SEO und SEA gut aus, wenn Du weißt, wo Du angreifen musst?
Philipp Klöckner: Ja, sehr gute Frage. Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass man aufgrund der Benutzung eines Tools weniger arbeitet, einfach weil man vieles automatisieren kann. Das stimmt sicherlich nicht. Ohne Tools geht es aus meiner Sicht aber auch sehr schwer oder gar nicht. Also zu mindestens irgendein Einsteiger-Tool zu einem niedrigen Preispunkt wie SEMrush, Sistrix oder Ryte braucht man sicherlich. Das heißt, ich kann mir nicht vorstellen, wie man das ohne Tools machen kann. Was war der Anfang der Frage nochmal?
Schahab Hosseiny: Ob Du glaubst, dass der Gesamtmarkt eher wächst.
Philipp Klöckner: Wir haben ja jetzt so eine Art großen Umschwung, also dass jetzt ganz viel auf einmal online gegangen ist. Und da profitieren ja auch alle Werbenetzwerke von, um die es schon eher nicht mehr so gut steht. Ich glaube schon, dass der Gesamtmarkt online jetzt nochmal schneller gewachsen ist. Dadurch haben wir die nächsten Jahre vorweggenommen, das hebt dann wirklich alle Schiffe. Also ganz egal, wie gut man jetzt die einzelne Software oder das einzige Netzwerk beurteilen möchte, dieser Shift ist einfach für den Gesamtmarkt positiv gewesen.
Schahab fragt nach nach dem AdStack von Philipp und den von ihm benutzten Tools, um eine technische Due Diligence durchzuführen. Weiterhin möchte Schahab wissen, welche Tools er aufgrund seiner Erfahrung empfehlen könne. Philipp gesteht, dass er eher die Commercial Due Diligence komplettiert, insbesondere die Bereiche digitales Marketing und digitales Produkt. Ein von ihm genutztes Tool sei SimilarWeb, aber auch SimilarTech oder BuiltWith werden regelmäßig von ihm verwendet. Ryte SEMrush, Sistrix oder Searchmetrix sind weitere Werkzeuge, die ihm als Mittel dienen. Philipp verfolgt im Prinzip den Best-of-Breed-Ansatz und setzt die bestmöglichen Lösungen für die jeweiligen Aufgaben ein.
Was ist von Clubhouse geblieben?
Schahab Hosseiny: Spätestens seit dem Clubhouse-Hype kennt Dich ja auch durchaus eine etwas größere Masse an Publikum oder Menschen, weil Du eben auch eine gewisse Medienpräsenz genossen hast. Auch die Suchanfragen nach Philipp Klöckner steigen und mittlerweile wirst Du sogar bei Wikipedia in direktem Zusammenhang mit Clubhouse genannt, was ich fantastisch finde.
Was hat sich unmittelbar für Dich durch die höhere Wahrnehmung bzw. durch die höhere Medienpräsenz verändert? Welche Implikationen waren eher positiv? Was war vielleicht nicht so positiv?
Philipp Klöckner: Also, es war vor allen Dingen viel Arbeit. Ich hatte schon so ein-, zweimal in der Karriere Momente, in denen ich kurz ein bisschen Presse hatte und bin es von daher gewöhnt. Aber es war trotzdem schon viel in kurzer Zeit.
Positiv ist sicherlich, dass wir viele Hörer und auch ein anderes Klientel für unseren Podcast, den Doppelgänger Podcast, gewinnen konnten. Vorher hatten wir eine sehr Marketing- und Tech-lastige Audience, haben dann aber nochmal neue Leute aus der Journalisten Sphäre dazugewonnen, die wir anders vielleicht erst später oder nicht erreicht hätten. Das war ja auch so ein bisschen das Ziel: Das zu nutzen, um auch eine neue Audience für unseren Podcast aufzubauen. Beides sind Audioformate, und wir dachten, das passt gut und das ist so ein Greenfield, das man noch besetzen könnte.
Negative Konsequenzen – bis auf den Zeitverbrauch, der sich damit verbindet und unter dem dann jeder in den ersten Wochen geklagt hat – sehe ich eigentlich keine. Wie gesagt, es hat einmal so eine Woche lang Pressearbeit gemacht. Aber es macht ja auch Spaß, wenn man ehrlich ist.
Deshalb sehe ich da eigentlich bisher noch keine negativen Konsequenzen. Bis auf die Tatsache, dass uns so ein bisschen alle Sachen, die mit Clubhouse zu tun haben, dann gerne angelastet werden.
Da Philipp gerade den Doppelgänger Podcast erwähnt hat, will Schahab von ihm wissen, ob eine neue Audience erreicht werden konnte. Philipp beantwortet die Frage und erklärt, dass sein Co-Host und er keine klare redaktionelle Linie fahren. Weiterhin erzählt er, welche Auswirkungen der Clubhouse-Hype auf den eigenen Podcast hatte. Er betont, dass sie noch nicht für Product-Placements zu haben sind, es aber für die Zukunft nicht unbedingt ausgeschlossen sei. Außerdem erläutert er, wie eine Podcast Folge zustande kommt und wie sich die beiden Hosts darauf vorbereiten. Philipp gesteht, dass er zwar authentisch rüberkommt, aber oft – aufgrund mangelnder Scripts – auch am Mikro stottere.
Schahab Hosseiny: Da teilen wir uns dasselbe Leid, also ich finde das sehr sympathisch. Allokierst Du weiterhin bewusst eigentlich eine höhere Management Attention auf Clubhouse?
Philipp Klöckner: Ganz ehrlich, nein. Ich habe das Gefühl, Clubhouse hat so ein bisschen den Ball verdribbelt. Am Anfang haben die, glaube ich, viele Dinge richtig gemacht. Im Moment aber merke ich, dass die Discovery Engine, die dafür sorgt, dass ich auf Clubhouse spannende Räume finde, nicht mehr so gut wie am Anfang funktioniert. Also, ich kriege da wirklich vollkommen irrelevante Dinge vorgeschlagen.
Das wirklich so gut zu machen wie in TikTok oder so, das ist eine große Herausforderung. Aber es so halbwegs gut zu machen, das ist eigentlich nicht so schwer. Und Sie kriegen es im Moment nicht einmal halbwegs gut hin. Ich weiß nicht, ob sie versuchen, alles diverser zu machen und Leute bewusst auf Inhalte zu stoßen. Wenn das so ist, dann funktioniert das aber relativ schlecht, zumindest für mich und andere, von denen ich es weiß.
Das macht die Sache ein bißchen unattraktiv, weil es für die Hörerinnen und Hörer schwerer ist, gute und relevante Inhalte zu finden.
Der andere Punkt ist, dass sie dieses wichtige Feature “Push Notifications” so inflationär genutzt haben. Damit haben sie den Hörerinnen und Hörern antrainiert, die Push Notifications komplett zu ignorieren. Denn wenn so viele davon kommen, dann lerne ich, dass sie nicht relevant sein können. Steht dann mal wirklich jemand auf der Bühne, der mich interessiert, dann bekomme ich es nicht mit, weil der Kanal durch diese Inflation von Nachrichten verschlossen wurde.
Und deswegen wird es jetzt auch schwer, Leute zu reaktivieren. Wir sind jetzt zwar immer Mittwochabend für unsere Session da, aber die Woche über verbringe ich nicht mehr so viel Zeit dort. Obwohl ich mir sicher bin, dass es hier und da noch weiterhin großartige Gespräche gibt.
Wenn man einmal akzeptiert hat, dass dieses FOMO-Gefühl, diese Fear of missing out, zum Leben dazugehört, dann ist dieser Reiz plötzlich auch ganz schwach geworden.
Schahab Hosseiny: Verstehe. Das heißt, die Nutzer wurden ein Stück weit darauf konditioniert, auf Push Nachrichten zu reagieren. Das Ganze wurde viel zu inflationär eingesetzt und dadurch ist die Reaktivierungsquote jetzt sehr, sehr gering oder die Nutzer nutzen die Applikation gar nicht mehr. Wobei man sagen muss, Demand ist ja immer noch da, also Wachstum wird immer noch produziert. Aber Du für Dich persönlich hast jetzt einfach nicht mehr den hohen Motivationsgrad.
Philipp Klöckner: Ja. Am Anfang war es so wie bei Euch wahrscheinlich auch, dass ich in der ersten Woche wirklich 24 bis 30 Stunden dort verbracht habe, was ja schon viel ist.
Schahab Hosseiny: Absolut.
Philipp Klöckner: Ich habe es mehr oder weniger in jeder freien Minute nebenbei genutzt. Aber davon bin ich inzwischen weit entfernt.
Schahab Hosseiny: Es ist kompatibler für die Beziehung, würde ich sagen.
Philipp Klöckner: Ja, genau das. Das ist auch eine Herausforderung gewesen. Im Zweifel merke ich auch, dass Podcasts mir vielleicht mehr liegen, weil ich so oder so eher passiv bin, auch auf Clubhouse. Und dann ist ein Podcast letztlich fast genauso gut.
Schahab Hosseiny: Das glaube ich. Haben die Gründer jemals Kontakt zu Dir aufgenommen? Du hast ja eine gewisse mediale Aufmerksamkeit genossen und wurdest immer mit dem Erfolg von Clubhouse in Deutschland in Korrelation gesetzt. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Du irgendwann mal auch namentlich auf der Agenda gelandet bist, entweder bei den Gründern oder bei den Investoren. Gab es da mal Gespräche?
Philipp Klöckner: Kontaktiert wurden wir nicht. Letztlich wissen wir nicht, ob Deutschland ein Thema war. Ich glaube aber, Deutschland war zu groß, um es zu übersehen. Irgendwo hat bestimmt mal jemand geschaut, wo Deutschland eigentlich liegt und warum das da jetzt abgeht. Und das wurde dann ja auch bei OMR ausreichend beschrieben.
Tatsächlich kontaktiert haben die uns nicht. Es ist allerdings eine Frage, die immer wieder auftaucht. Ich glaube, Philipp Glöckler, mein Co-Host, hatte sogar mal versucht, mit einem Partner von Andreessen Horowitz, also von einem der Investoren, Kontakt aufzunehmen. Aber da gab es keinen großen Austausch.
Inzwischen haben die so eine Art Outreach-Team, mit dem sie versuchen, zusammen mit der Community etwas zu machen. Das habe ich durch Hörensagen erfahren. Wir sind da inzwischen einfach nicht mehr so aktiv.
Schahab Hosseiny: Du bist Investor. Wenn Du die Wahl hättest, unabhängig von der Bewertung, findest Du, die Idee hat Zukunft, noch ein weiteres soziales Netzwerk – wenn man das als soziales Netzwerk betiteln darf – Audio-only zu starten? Du kennst ja auch die Diskussion mit Twitter, mit Facebook und den Möglichkeiten der Competition. Glaubst Du an das Modell als solches?
Philipp Klöckner: Das Modell als solches finde ich weiterhin attraktiv. Ich finde es wirklich nur gerade operativ oder taktisch sozusagen verdribbelt. Ich glaube, man könnte es weiter gut machen. Ich finde auch, dass sie viele Sachen richtig gemacht haben.
Also, dieses Einladungssystem hat schon dazu geführt, dass es eines der zivileren Netzwerke war, zumindest in der Zeit, in der wir da unterwegs waren. Die Idee ist grundsätzlich gut, auch wenn meine eigene Produkterfahrung das nicht so war. Das zu fixen und jemanden nochmal zurückzuholen ist schwerer, als ihn dazu zu bringen, es das erste mal auszuprobieren. Von daher ist es jetzt so ein bisschen eine heiße Kartoffel, von der ich nicht wüsste, ob ich sie anfassen will.
Von Facebook, das wurde ja schon im Intro erwähnt, versuche ich gerade meinen Absprung zu finden. Ich merke, ich genieße die Zeit nicht, die ich dort verbringe. Und irgendwie ich bin auch so ein Typ, der sich in Debatten verfängt, sich aber hinterher ärgert, dass er überhaupt angefangen hat, zu schreiben. Ich kann mir ja selbst die Schuld dafür geben. Aber ich merke auch, dass das auf Facebook viel eher passiert als auf Twitter.
Schahab Hosseiny: Verstehe.
Philipp Klöckner: Und deswegen gebe ich in dem Fall Facebook die Mitschuld. Ich glaube auch schon, dass es ein Grundbedürfnis ist, sich zu vernetzen. Bisher gefiel mir Clubhouse – alleine von seiner Aura – viel besser und ich habe mich dort wohl gefühlt. Die Audio-Idee hat auch Sinn gemacht. Man kann passiv sein oder auch nicht, man kann aktiv teilnehmen oder nur zuhören. Es hat schon viele gute Features gehabt.
Ansonsten bin ich immer noch ein großer Fan von Twitter. So wie es ist. Ich finde nicht, dass es verändert werden muss. Obwohl es auf der Geschäftsseite nicht besonders gut funktioniert. Als Nutzer finde ich es aber hervorragend.
Ob Monetarisierung der richtige Weg sei, wird von Philipp vielschichtig beantwortet. Er führt die Wichtigkeit von Tools wie Twitter an, das – zumindest in den USA – fast demokratiebildenden Charakter hat. Seine Ausführungen beleuchten die Komplexität bezahlter Dienste, das Pro und Kontra, inklusive des Kampfes kleinerer Medien gegen Giganten wie z. B. Google, sowie die Wichtigkeit frei zugänglicher Information für unsere Gesellschaft.
Wie eine Videoplattform Google-Ergebnisse pusht
Schahab Hosseiny: Machen wir einen kurzen Schwenk von Clubhouse Audio-only auf YouTube. Ich habe Dich natürlich auch im Vorfeld etwas recherchiert, Philipp. Was ich sehr sympathisch fand, ist, dass Du auf Deinem Channel ein eigens abgedrehtes, persönliches Video im Rahmen eine Landingpage zu Clubhouse hochgeladen und gehostet hast.
Kam hier so ein bisschen der alte SEO-Driven Philipp durch, der gesagt hat, ich habe jetzt eine Landingpage und dann brauche ich auch ein Video und das embedde ich oder was hast Du dort konkret verfolgt? Das ist die erste Frage.
Und die zweite Frage ist: Das Video rankt ja auch ganz gut und Du hast auch in so einer Mini-Sentimentsanalyse sehr, sehr positive Kommentare geerntet. Wann erleben wir Dich denn häufiger im Bereich Bewegtbild? Ich meine, heute ist ja auch Bewegtbild, live, ist das also ein Thema für Dich und vielleicht eine Verlängerung Eures Podcasts?
Philipp Klöckner: Das wurde schon oft gefragt, Aber da muss ich Dich wahrscheinlich enttäuschen, das bleibt vorerst das letzte Video. Das war so ein bisschen wie in den alten Zeiten, weil das sehr taktisch und opportunistisch getrieben war. Einfacher gesagt, unsere Doppelgänger- Podcast-Blog-Domäne – wie immer man es nennen will – war einfach noch so jung, dass wir es nicht geschafft haben, den Inhalt wirklich schnell, mit allen Hilfsmitteln, die man so kennt, zu verbreiten.
So ein Video auf YouTube kann der schnelle Umweg sein, um in die Top 10 bei Google zu kommen. Ich habe es auch dann so eingesetzt: Einfach kurz irgendwie an einem Samstag nach dem Frühstück schnell eingesprochen, fünf Minuten später war es dann tatsächlich in den Suchergebnissen. Aber strategisch wird das in Zukunft keine Rolle spielen, glaube ich. Audio ist eher mein Medium.
Schahab Hosseiny: Okay, sehr gut. Siehst Du bei Video SEO weiterhin einen sehr starken Demand am Markt? Ist das ein Umfeld, bei dem Du sagst, da kannst Du mit smarten SEO-Strategien wirklich für gute Reichweite und Reach sorgen?
Philipp Klöckner: Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass YouTube die zweitgrößte Suchmaschine ist, größer als jeder sogenannte Google Konkurrent. Von daher kann man das bei vielen Modellen eigentlich nicht nicht auslassen. Man kann es auch mit mit fast jedem Motiv verbinden und ein passendes Format schaffen. Wenn man von einer holistischen Marketing- oder Content-Strategie sprechen möchte, dann gehört Video wahrscheinlich für die meisten dazu.
In der Regel hat man weniger Konkurrenz in dem Kanal. Deswegen hatte ich auch Video gewählt. Während die ersten Websites versucht haben, über Clubhouse zu schreiben, gab es auf YouTube noch keine deutschsprachigen Inhalte dazu. Und das ist eine Lücke, die man wahrscheinlich auf viele Geschäftsmodelle beziehen kann.
Für meine Nische gibt es dort schon gute deutschsprachige Inhalte. Wir kennen das auch aus der Anwalts-Szene, von der Fahrschule über den Steuerberater bis zum Mathelehrer, der Nachhilfe gibt. Es gibt so viele Beispiele, die diesen Kanal perfekt nutzen und technisch ist das gar nicht mehr so anspruchsvoll.
Es gibt natürlich Dinge, die man richtig machen muss. Ich kenne mich aber gar nicht so gut darin aus. Man muss bei den Leuten früh für Engagement sorgen, Cliffhanger setzen und sie zum Durchhören bewegen. Dass sie ein weiteres Video schauen, um die gesamte Zuschauerzahl zu maximieren.
Wir haben uns dagegen entschieden, weil wir glauben, dass das nicht so gut zu uns passt. Das ist nicht das, was uns Spaß macht. Für die meisten anderen Modelle aber gilt: Dieses Marketing gehört höchstwahrscheinlich mit rein.
Wie Philipp Informationen konsumiert, möchte Schahab wissen. Als Audiotyp höre er täglich zwischen zwei bis vier Stunden Podcasts, erklärt der, natürlich überwiegend nebenbei. Auf Nachfrage erklärt Philipp seine persönlichen KPIs und beleuchtet die Marketing- und Werbemaßnahmen, die er in Bezug auf den Doppelgänger-Podcast ergreift. Die Bedeutung von Word-of-Mouth, Durchhördauer sowie das Zustandekommen und die Philosophie hinter seinem Podcast werden dazu beleuchtet.
Spotify vs. der Rest – The Winner takes it all?
Schahab Hosseiny: Audio Retargeting finde ich tatsächlich ein sehr, sehr spannendes Thema. Reden wir nochmal über Podcasts: Du hast gerade schon Apple und Spotify angesprochen. Wir reden jetzt einfach mal über die fachlich spezifische Komponente. Du bist ja in diesem Markt aktiv.
Wir sehen einen sehr, sehr starken Demand und hohes Wachstum. Dominiert wird der Markt immer noch von Apple und Spotify. Das sind so die Platzhirsche. Und wenn wir uns das Ganze mal angucken, Philipp, haben wir auf der einen Seite Apple, das ein eigenes Operating System und mittlerweile auch Smart-Assistant-Geräte wie den HomePod hat. Wir sehen, das ein Sprachassistent wie Siri mit dabei ist. Wir sehen, dass Apple sehr, sehr intensiv in das Thema Bluetooth-Kopfhörer eingestiegen ist, als Beispiel die Akquise von Beats oder die Airpods.
Und auf der anderen Seite haben wir Spotify. Was sagst Du mit Deiner Expertise und Erfahrung? Wer wird hier das Rennen machen? Wie ist da Deine Position, so zwischen diesen beiden Playern? Wo fühlst Du Dich auch wohler? Ist es eher Spotify, ist es eher Apple? Und denkst Du, es ist ein Winner-takes-it-all-Markt, oder glaubst Du, naja, am Ende haben wir schon eine fragmentierte Situation in diesem gesamten Podcast-Geschäft?
Philipp Klöckner: Ja, viele sehr gute Fragen. Ich neige dazu, zu glauben, dass der Markt fragmentiert oder zumindest als Duopol bleibt. Allein schon begrenzt durch die Betriebssysteme. Ich habe zum Beispiel ein Android Phone und könnte gar nicht in das Apple System wechseln. Ein Großteil der Menschheit hat im Moment nicht die Mittel, dort hinüber zu wechseln, möchte aber vielleicht trotzdem Podcasts hören.
Schahab Hosseiny: Ich grätsche mal kurz rein: Wie hast Du denn dann Clubhouse genutzt, wenn Du ein Android User bist?
Philipp Klöckner: Ich habe ein iPad, um mal im Zug eine E-Mail zu schreiben oder sowas. Das habe ich dann lange genutzt, bis ich mir dann zusätzlich für Clubhouse tatsächlich ein iPhone gekauft habe.
Schahab Hosseiny: Ich wollte Dich nicht unterbrechen, okay.
Philipp Klöckner: Also ich glaube, da wird es so eine Art Dichotomie geben. Android User werden verstärkt auf Spotify, Apple Nutzer wahrscheinlich sehr stark auf Apple Podcast hören. Wir sehen auch, dass Amazon erhebliche Anstrengungen unternimmt, noch in diesen Markt reinzukommen. Das kann man sich mit exklusiven Titeln zu einem gewissen Grad erkaufen. Ganz einfach ist es aber nicht. Und Google nutzt natürlich seine Dominanz in der horizontalen Suche aus, um das eigene Podcast Produkt – das in den USA schon relativ erfolgreich ist und viele Hörer hat – zu pushen. Die kommen halt über Google darauf. Gerade auch Leute, die das erste Mal Podcast hören
Schahab Hosseiny: Das heißt YouTube Music? Etwas anderes kenne ich gar nicht!
Philipp Klöckner: Nein, das ist Google Podcast, tatsächlich. Würdest Du bei Google jetzt den Namen unseres Podcasts eingeben, fändest Du auf auf Position eins oder zwei wahrscheinlich das Google Produkt, und zwar lange bevor Du unsere Webseite oder Spotify oder Apple siehst.
Es ist nicht so, dass Leute sich zwischen vier Produkten entscheiden und sagen “Ich nehme jetzt den Google Podcast”. In vielen Fällen ist das einfach so, weil das Produkt von Google ganz oben steht. Von daher wird es wahrscheinlich noch eine Zeit lang fragmentiert bleiben.
Winner-takes-it-all sehe ich eher nicht, die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, dass es am Ende so eine Zweiteilung zwischen Apple Podcast und Spotify geben wird. So würde ich es sehen. Vielleicht noch Amazon, wenn sie den großen Durchbruch beim Programming noch schaffen, also noch wirklich sehr guten exklusiven Content kriegen.
Dort zahlt der Zuhörer eh schon, viele Prime Kunden hätten das also dann mehr oder weniger inklusive oder könnten das recht einfach dazu buchen. Amazon hat den Kunden schon, das ist der große Vorteil. Spotify hat es eigentlich am schwersten. Apple besitzt seine eigenen Schienen, Google besitzt die horizontale Suche sowie Android als eigene Schiene. Und Amazon hat mit fast jedem Kunden eine Kundenbeziehung.
Schahab Hosseiny: Und die Hardware
Philipp Klöckner: Und die Hardware mit Echo oder Alexa natürlich. Spotify hat es deshalb so schwer, weil sie – selbst wenn sie ihre Nutzer erreichen – noch zwischen 15 und 30 Prozent Gebühr an die App-Stores zahlen müssen. Der größte Profiteur des Musik-Streaming-Marktes ist also Apple, weil dort letztlich jeder 30 Prozent zahlt, egal ob er die Musik über Apple Music, einen Podcast oder Über Spotify hört.
Von daher ist Spotify echt in einer komplizierten Lage. Aber wenn sie groß genug werden und sozusagen ihr eigenes Programm machen, vertikal sehr stark reingehen und eigene Produkte haben, bei denen sie eben nicht 70 Prozent an die Künstler abgeben müssen wie bei Musik, dann kann es spannend werden.
Schahab Hosseiny: Das kapitalintensive Thema Eigenproduktion.
Philipp Klöckner: Ja genau. Es fallen einmal Produktionskosten an, aber die sind irgendwo gedeckelt. Wenn ich zur Zeit 10 Millionen neue Hörer gewinne und die hören ganz viel, dann muss ich immer die 70 Prozent an den Artist abgeben. Das hast Du beim Podcast halt nicht, sondern Du gibst dem Host einmal zwei Millionen im Jahr, oder was auch immer man da bekommt. Und wenn Du dann mehr Hörer hast, ist es irgendwann umsonst oder Du hast keine variablen, zusätzlichen Kosten pro Hörer mehr.
Schahab Hosseiny: Verstehe
Philipp: Und deswegen ist es, wenn es klappt und wenn es groß genug wird, besser als das bisherige Geschäftsmodell von Spotify. Bisher müssen sie von jedem Euro 70 Cent wieder teilen. Das ist bei Podcasts dann eventuell anders.
“Mist. Schon wieder im Domain Kaufrausch. Schuld ist @_DD_ Hat mich auf dumme Ideen gebracht.” Schahab zitiert diesen – wahrscheinlich ersten – Tweet Philipps von 2012. Damit stellt er die Frage nach der SEO-Vergangenheit, alter Webprojekte, dem bestehenden Domain-Portfolio und Philipps Leidenschaft für Domain An- und Verkäufe, deren Antworten interessantes zum Vorschein bringen.
Von virtuellen Konferenzen und Gorillas
Schahab Hosseiny: Dann lass uns nochmal ein bisschen tiefer in das Thema fachliches Sparring einsteigen. Wir haben zwar nicht mehr allzu viel Zeit, aber ich denke, ein, zwei Fragen kriegen wir hier auf jeden Fall noch durch.
Das Thema virtuelle Veranstaltung, Hopin. Wahnsinniges Wachstum, was Hopin da jetzt hingelegt hat. Ich glaube, sie sind Europas schnellst wachsendes Unternehmen im Bereich Startup. Glaubst Du, das ist eine berechtigte Bewertung, die die mittlerweile auf die Waage bringen? Und was hältst Du generell von virtuellen Veranstaltungen? Hopin geht ja auch eher den Weg zu sagen, naja, wir wollen ein Ökosystem im Bereich Videokommunikation bauen, weil wir an Videokommunikation glauben.
Daher ja auch die zusätzlichen Akquisitionen, die jetzt durchgeführt wurden. Andererseits muss das viele Geld ja auch irgendwo geparkt werden. Glaubst Du, in diesem gesamten Segment ist noch mehr Spiel? Oder sagst Du, das ist eine ganz, ganz heiße Wette, die aber auch nach hinten losgehen kann?
Philipp Klöckner: Ich glaube, bei vielen Geschäftsmodellen muss man die Herausforderungen klar isolieren. Was ist jetzt nur Corona-Effekt? Was wird danach bleiben? Wie viel des Wachstums kann in einer normalen – oder normaleren – erhalten bleiben? Das ein bißchen auseinander zu klamüsern ist eine Herausforderung, die nicht so einfach ist wie bei einer Aktienanalyse oder einer anderen Recherche.
Und gerade bei diesem Modell ist es halt schwer vorauszusagen. Würdet Ihr lieber wieder eine Live-Veranstaltung machen, wenn es verantwortungsbewusst ginge, oder würdet Ihr sagen “Wir bleiben dauerhaft auf Hopin”?
Schahab Hosseiny: Wir sind ja diesmal tatsächlich nicht auf Hopin. Jetzt machen wir es bei Balloon. Aber das ist eine gute Frage. Virtuelle Events haben natürlich einen ganz, ganz großen Charme, weil Du ein Publikum wirklich national oder auch international ansprechen kannst. Und Du kannst virtuelle Veranstaltungen natürlich mit einer wesentlich höheren Frequenz durchführen. Ich glaube, und das ist ja auch etwas, was wir hier intensiv diskutieren, dass hybride Events durchaus ihre Daseinsberechtigung haben.
Philipp Klöckner: Das glaube ich auch
Schahab Hosseiny: Ich glaube, virtuelle Events wurden in den letzten Monaten sehr inflationär genutzt. Das Qualitätsniveau ist auch sehr breit gestreut und ich denke, dieses reine virtuelle Modell wird sich wahrscheinlich nicht durchsetzen, nein.
Philipp Klöckner: Dem würde ich fast einfach so beipflichten. Ich sehe auch so ein bisschen, wie diese vielen Events ermüden. Du gehst auf LinkedIn, freies Webinar hier, freies Webinar da, Konferenz anmelden. Das wird zu viel.
Dass man die Audience erweitert, dass man sagt, wir haben hier eine lokale Konferenz und unsere unsere treuesten Kunden oder die spannendsten Leute aus der Region oder wer immer Lust hat, sich auf den Weg zu machen und zu networken, der ist hier herzlich willkommen, ist ein gute Lösung, dafür zahlt man vielleicht ein bisschen mehr, eben weil man lecker essen und networken kann. Und trotzdem erweitern wir das um auch Leute, die vielleicht gerade digitale Nomaden sind, sich im Urlaub oder woanders befinden oder aus ökologischen Gründen einfach weniger reisen wollen.
Denen ermöglichen wir es, auch virtuell beizuwohnen. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Markt größer wird, weil viele gelernt haben, dass ganz viele Dinge ohne Reisen funktionieren können.
Die andere Sache, an die ich denke: Es gibt ja auch Unternehmen wie Zoom, die so groß und teuer geworden sind, dass sie sehr schnell auch weitere Märkte belegen müssen. Also die werden da schnell zur Einsicht kommen, dass reines Videoconferencing eigentlich vielleicht nicht mehr reicht, um die Bewertungen zu rechtfertigen.
Und die werden natürlich genauso in solche Modelle reingehen. Dazu vielleicht auch kleinere Modelle, vielleicht erstmal Kochkurse, Yogakurse, andere Live Video Cases, irgendwie vielleicht Live-Shopping, vielleicht Live-Kaufberatung, so etwas.
Jetzt ist das Thema Gorillas, der Lebensmittel-Lieferdienst, der mittlerweile als Deutschlands Unicorn gilt. Eingehend beleuchten die beiden Struktur, Geschichte, Modus Operandi und Zukunft des Start-Ups. Philipp teilt seine Vision in Bezug auf den (fast) perfekten Lebensmittel-Dienstleister, erzählt anschaulich von den Abläufen und Gewinnmargen der Discounter und klärt auf, wie man als Investor in diesem Metier sein Geld verdienen könnte.
NFT: Weitaus mehr als nur Bitcoin!
Schahab Hosseiny: Wir haben nicht mehr viel Zeit, bekomme ich aus der Redaktion signalisiert. Eine Frage können wir vielleicht noch flott abschließen: NFT. Auch darüber sprichst Du ja immer wieder. Kryptowährungen sind ja seit seit vielen, vielen Jahren in aller Munde. Also einerseits würde mich natürlich interessieren, ob Du mittlerweile ein virtuelles Gemälde für sehr viel Geld ersteigert hast und meine erweiterte Frage ist: Im NFT Business ist es ja tatsächlich heute so, dass ich das Gemälde, wenn ich möchte, über zwei verschiedene Protokolle auch zweimal ersteigern kann. Welches Protokoll glaubst Du, wird sich denn da vom vom Gefühl her durchsetzen, um diese sehr große Defizite rauszunehmen? Damit ich ein Produkt natürlich einmalig verkaufe, weil es ansonsten ja irgendwie seinen Charme verliert, wenn es mehrfach vorhanden ist. Vielleicht dazu nochmal kurzes Statement, wie Deine Position und Haltung dazu sind.
Philipp Klöckner: Also, ich bin ehrlicherweise, glaube ich, nicht tief genug in dem Blockchain-Thema drin, um sagen zu können, was da jetzt das effizientere Protokoll ist. Da gibt es vielleicht andere Experten für. Im Moment haben NFTs sehr viel Traction und es gibt gute Gründe, zu glauben, es könnte funktionieren.
Ich bin mir noch nicht sicher, dass es sich jetzt durchgesetzt hat, aber ich glaube schon, dass – wenn unsere Welt wieder physischer wird, man sich mehr anfässt, mehr Zeit draußen verbringt – der Hang zu digitalen Produkten dann auch wieder ein bisschen nachlässt.
Ich will nicht sagen, dass es jetzt ein Hype ist und bald weg sein wird, aber ich halte beides noch für gut möglich und es würde mir schwer fallen darauf zu wetten, ob es das in zehn Jahren noch gibt oder nicht.
Wo meiner Meinung nach der höhere Nutzen als bei Kunst liegt, sind Deep Fakes. Wir werden mit Deep Fakes Probleme bekommen. Bei der Authentizität von Content Pieces und NFTs in der Kunst löst man das, indem man sagt, das hier ist das einzige Original. Das gleiche brauchen wir vielleicht auch bei Statements von Politikern oder Leuten mit großer Reichweite wie zum Beispiel Elon Musk, um zu wissen, ob er gefaked wurde oder ob das jetzt ein authentisches Zitat von ihm war.
Eine Art Signatur oder Verschlüsselung, die die Gegenseite authentifizieren oder validieren kann und weiß: Es handelt sich um dabei um die Aussage der echten Person. Das wäre der erste Anwendungsfall von Krypto, von dem ich ehrlich überzeugt bin.
Dafür scheint mir die Technologie – soweit ich sie verstehe – gut geeignet oder zumindest anwendbar zu sein.
Schahab Hosseiny: Das ist ein valider Punkt, der aber auch da wieder voraussetzt, dass sich die Krypto Branche zumindest auf auf ein gängiges Protokoll committed, um genau diese Validierungs-Komponenten durchzuführen.
Philipp Klöckner: Ich bin schon relativ skeptisch. Es gibt sicherlich ein paar gute Anwendungsfälle für Krypto, aber wir haben das jetzt seit 2009 oder so, rund zehn Jahre nach der Einführung oder vielleicht ein bisschen mehr. Und dafür ist in der ersten Zeit noch relativ wenig daraus entstanden, finde ich.
Nach zehn Jahren Smartphone und nach zehn Jahren Internet, also Consumer-Internet, haben wir unzählige Anwendungen. Was gibt es für Krypto Anwendungen – außer dem reinen Kauf von Bitcoin, der immer noch ein Nischenphänomen ist? Ich will nicht sagen, dass es eine Failed Technology ist, aber es ist auf jeden Fall eine, die den Massenanwendungsfall noch nicht gefunden hat.
Schahab Hosseiny: Da bin ich bei Dir.
Philipp Klöckner: Ich frage mich, warum in einer Welt, die digitaler denn je ist, ausgerechnet eine sinnvolle Anwendung als letztes entstehen sollte. Das hat sich mir noch nicht ganz erschlossen. Und das lässt mich dem Ganzen so ein bisschen kritisch gegenüber stehen. Aber ich besitze selber Kryptos, um mich dagegen zu abzusichern, dass ich falsch liege. Denn sollte ich mich brutal irren, dann habe ich mich dagegen versichert, indem ich einen kleinen Teil meines bescheidenen Vermögens in Kryptos gesteckt habe. (lacht)
Schahab Hosseiny: Sehr gut. Ich sehe schon, dass die Regie leicht nervös wird. Wahrscheinlich sind wir jetzt auch über unserer Zeit. Philipp, es war sehr, sehr kurzweilig. Vielen lieben Dank, dass Du heute zur OMKB gekommen bist. Ich glaube, Du hast hier fantastischen Input geleistet, zu vielen tollen Themen.
Und ich hoffe auch, dass die Community etwas mitnehmen konnte. Mir hat es persönlich sehr gut gefallen, vor allem weil es ja auch das erste Mal war, dass wir persönlich aufeinander getroffen sind. Von meiner Seite aus kann ich mir eine Wiederholung absolut vorstellen und sage herzlichen Dank!
Als Geste der Wertschätzung haben wir auch etwas Kleines für Dich mitgebracht. (Überreicht ein kleines Paket)
Philipp Klöckner: Vielen Dank!
Schahab Hosseiny: Philipp, vielen Dank von meiner Seite.
Philipp Klöckner: Es hat Spaß gemacht.
FAQ zu Philipp Klöckner
Dir hat dieser Artikel gefallen? Erfahre hier von der wahnsinnigen 100 Millionen Tech-Exit Geschichte von Dirk Freytag.