Content Marketing – mit Mehrwert Zielgruppen überzeugen
Relevanter Content mit Mehrwert für das Publikum unterscheidet sich maßgeblich von herkömmlichen Marketing-Maßnahmen. Statt Produkte oder Dienstleistungen in den Vordergrund zu stellen, wird hier das Augenmerk mehr auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe gelegt.
Konkrete Hilfestellungen, Problemlösungen und relevante Informationen kennzeichnen guten Content. Doch das eigentliche Content-Marketing ist mehr als das.
Werbung durch Relevanz ersetzen
Kunden suchen heutzutage aktiv und selbsttätig im Internet und erwarten zielführende Antworten, die möglichst frei von plumpen Werbebotschaften sind.
Wer ein Problem oder eine Frage hat, möchte keine Werbebotschaften sehen, die ihn nicht weiterbringen. Gutes Content-Marketing verzichtet weitgehend oder sogar komplett auf direkte Werbung für Produkte oder Dienstleistungen, sondern fokussiert sich darauf, der Leserschaft weiterzuhelfen.
Genau das ist damit gemeint, wenn von Mehrwert im Zusammenhang mit Content die Rede ist. Für das Unternehmen bedeutet dies, positiv im Gedächtnis eines zufriedenen Users zu bleiben.
Wer sich gut beraten fühlt, wird für einen späteren Kauf eine solch relevante und hilfreiche Quelle fast automatisch in die engere Wahl nehmen.
Warum wird Content Marketing immer wichtiger?
Das Internet hat das Marketing schon mehr als einmal grundlegend verändert. Suchmaschinen haben die herkömmliche Informations- und Datenbeschaffung revolutioniert.
Jeder User kann auf das gesamte Wissen der Welt mit wenigen Klicks zugreifen. Hierin liegt aber auch ein Problem, denn das Auffinden relevanter Informationen ist gar nicht so einfach.
Gerade in der Frühzeit der Suchmaschinen wurden Anfragen häufig mit völlig irrelevanten Werbebotschaften beantwortet, die nur wenig oder überhaupt keinen Mehrwert mit sich brachten.
Suchmaschinen wie Google möchten ihren Nutzern selbstverständlich zielführende Antworten bereitstellen und strafen irrelevanten Content daher immer stärker ab.
Das allein sollte ein Grund zum Überdenken der Marketingstrategie sein – denn um genau das handelt es sich beim Marketing per Content: um eine strategische, langfristige Investition in das Vertrauen potenzieller Kunden in den jeweiligen Zielgruppen.
Relevanter Content sollte primär die Probleme der Kunden lösen
Guter Content zählt zu den Instrumenten des sogenannten Inbound-Marketings, das im Gegensatz zum Outbound-Marketing auf gepushte Werbebanner und ähnliche Methoden verzichtet.
Vielmehr sollen die Informationen auf Abruf bereitstehen, die der Nutzer aktiv sucht und möglichst leicht finden soll. Hier ist oft die Rede von Pull-Marketing, also dem wörtlichen Herausziehen gewünschter Informationen aus dem jeweiligen Content.
Im Gegensatz dazu steht das Push-Marketing, das dem Kunden häufig völlig unverlangte Informationen aufdrängt, die im jeweiligen Moment möglicherweise aber nicht zielführend sind.
Speziell bei Kaufentscheidungen setzen Konsumenten immer häufiger auf eine ausgiebige Recherche zu Produkten und Dienstleistungen, die durch parteiische Werbung nicht ausreichend befriedigt wird.
Das beste Produkt, die beste Information oder die beste Dienstleistung zu finden, ist oft wichtiger als den besten Preis. Je hochwertiger die Produkte, desto ausgiebiger die Vorab-Recherche.
Internet-Content mit Mehrwert kann einen positiven Einfluss darauf haben, wie Kunden ein Unternehmen oder bestimmte Produkte wahrnehmen.
Das bedeutet nicht, dass beim Content Marketing vollständig auf Werbebotschaften verzichtet werden muss, aber der Fokus liegt grundsätzlich auf dem echten Mehrwert zur Beantwortung einer konkreten Frage.
Wie sieht guter Content aus?
Die Möglichkeiten, guten Content mit Mehrwert unter die Leute zu bringen, ist dank der Möglichkeiten des Internets und insbesondere von Social Media einfacher als je zuvor.
Statt auf Pressemitteilungen, Flugblätter, Anzeigen oder bezahlte Artikel in Zeitschriften setzen zu müssen, können Unternehmen ihren Mehrwert-Content sehr einfach über die eigenen Internet-Kanäle verbreiten.
Im Laufe der Zeit ändern sich die Vorlieben von Nutzern, so dass die Erstellung und insbesondere die Verbreitungswege von Content angepasst werden müssen.
So spielten Podcasts bislang eine eher untergeordnete Rolle, werden aber durch die Verbreitung von Streaming-Diensten immer wichtiger.
Die einfachste und beliebteste Form für die Verbreitung sind aber nach wie vor Blog-Artikel und Newsletter. Zielgruppen genau ermitteln und bedarfsgerecht bedienen.
Die bevorzugten Kanäle können je nach Ausrichtung des Unternehmens und der bevorzugten Zielgruppe variieren. Speziell in Sachen Social Media sollten Entscheider ein offenes Ohr für neue Trends und Entwicklungen haben.
So bringt es heutzutage eher wenig, noch Beiträge auf Snapchat zu posten, da Instagram, YouTube und TikTok angesagter sind. Während die Inhalte je nach Thematik durchaus zeitlos gehalten werden können, ist die Distribution des Contents dem Wandel des Marktes regelmäßig anzupassen.
So wird ein Artikel über den Wechsel eines Wasserhahns auch in mehreren Jahren vermutlich noch den gleichen Mehrwert besitzen wie heute, aber vielleicht in Form eines Tutorial-Videos auf YouTube verständlicher und erfolgreicher die gewünschte Zielgruppe erreichen, als ein klassischer Blog-Artikel.
Das zeigt, dass es eben nicht nur auf guten Content ankommt, sondern auch auf eine durchdachte Marketing-Strategie.
Die wichtigsten Wege zur Verbreitung von Content:
– Blogartikel
– Newsletter (E-Mail)
– vorproduzierte Video-Beiträge
– Livestream-Videos (je nach Bedarf und Zielgruppe)
– Infografiken und Statistiken
– Guides und E-Books zu bestimmten Themen
– Podcasts
Wann sollte Content Marketing zum Einsatz kommen?
Für Unternehmer stellt sich die Frage, in welchem Maße auf Marketing durch relevanten Content gesetzt werden sollte. Die Idee ist übrigens gar nicht so neu.
Bereits im Jahre 1895 hat das Unternehmen John Deere in den USA ein eigenes Magazin herausgebracht, um den Landwirten echte Mehrwert-Informationen über neue Technologien und Methoden zur modernen Betriebsführung zu liefern.
Die Produkte und Maschinen des Unternehmens wurden dabei nicht oder nur am Rande beworben – was auch überhaupt nicht notwendig war.
Durch die Wahrnehmung, dass das Unternehmen nützliches Wissen und Informationen weitergibt, stieg das Vertrauen der potenziellen Kunden und beförderte ihre Kaufentscheidung bei der Anschaffung von Landmaschinen in Richtung John Deere. Dieses Konzept funktioniert damals wie heute.
Was kann guter Content bewirken?
- Steigerung des Bekanntheitsgrades eines Unternehmen
- Aufbau von Vertrauen in Marke und/oder Produkte
- Kundengewinnung und Kundenbindung
- hilft Menschen, die nach Informationen suchen und nicht nach Produkten oder Dienstleistungen
- Erreichbarkeit von Zielgruppen, die aktiv recherchieren und vergleichen
- Steigerung von Traffic auf Webseiten (insbesondere durch regionale Landingpages optimierbar)
- Auswertung von Traffic liefert Unternehmen mehr Informationen über ihre Zielgruppen
- messbare und nachvollziehbare Ergebnisse durch Auswertung von Likes, Shares etc.
- verursacht nach Erstellung und Distribution keine weiteren Werbekosten und kann z. T. über Jahre hinweg automatisch wirken
Welche Rolle spielt Content Marketing für SEO?
In Zeiten des Internets liegen die Schwerpunkte selbstverständlich auf digitalen Inhalten. Die Bedeutung von Suchmaschinen-Rankings und das Wachstum bei den sozialen Netzwerken zwingt Marketing-Abteilungen zum Umdenken.
Statt planlosem Keyword-Spam, das von Suchmaschinen eher abgestraft wird, ist gut platzierter und hochwertiger Content mit Mehrwert inzwischen das Mittel der Wahl für SEO und SEM.
Hinzu kommt, dass solch organischer Content auch ohne ständige Anpassungen an komplexe Algorithmen auskommt, wie sie bei reinen SEO-Inhalten ohne wirklichen Mehrwert notwendig sind.
Tatsächlich betont Google immer wieder, dass guter Content beim Ranking der Suchmaschinenergebnisse belohnt wird und ruft die Betreiber von Webseiten zur Optimierung ihrer Inhalte auf.
Dies – so Google – sei häufig zielführender als die Investition in aufwändige Suchmaschinenoptimierung. Das soll nun nicht bedeuten, dass man auf andere SEO-Maßnahmen verzichten kann, wenn nur genügend Mehrwert-Content zur Verfügung steht.
Aber SEO und SEM sind in den letzten Jahren zu einem strategisch ausgerichteten, langfristigen Konzept geworden. Kurzfristige Jumps in den Rankings durch das Pushen von SEO-Maßnahmen verlieren an Bedeutung.
Nachhaltiges Marketing und die Investition in guten Content zahlen sich langfristig aus. Das bedeutet aber auch, dass eine Verbesserung des Rankings über Nacht damit nicht möglich ist.
Übrigens gilt der Maßstab für Mehrwert und Qualität nicht nur für den Content, sondern auch für Backlinks, die an geeigneten Stellen im Text untergebracht werden.
Suchmaschinen werten diese als Empfehlung der Webseite für andere Inhalte und stufen sie entsprechend besser in den Rankings ein. Allerdings gilt das nur für relevante Inhalte, die ihrerseits einen Mehrwert oder eine Vertiefung des Themas bieten können.
Je besser diese Inhalte und Backlinks sind, desto wahrscheinlicher wird eine organische Verbreitung – also das Weiterleiten und Teilen von Inhalten ganz ohne Werbung oder andere SEO-Maßnahmen. Im besten Falle erfolgt sogar eine virale Verbreitung zum Nulltarif.
Hat Content Marketing auch Nachteile?
Bisher klingt es so, als sei hochwertiger Content die Lösung für alle Marketing-Probleme. Ganz so einfach ist es jedoch nicht. Besonders zu Beginn gibt es viele Herausforderungen und Fragen, die geklärt werden müssen.
Zum Beispiel die Frage, in welcher Form die Inhalte verbreitet werden sollen. Welche Art von Inhalten soll überhaupt verbreitet werden? Gutes Storytelling ist dabei essentiell, denn auch komplexe und lange Artikel werden durchaus von Kunden gelesen bzw. in Form von längeren Videos konsumiert, wenn sie entsprechend interessant gestaltet sind.
Dies erfordert aber besonders am Anfang professionelle Hilfe. Gute Texter und Creator für Videos, Podcasts etc. sollten bei solchen Marketing-Maßnahmen stets eingebunden werden, um wirklich gute Inhalte zu verbreiten.
Nur in den seltensten Fällen verfügen Unternehmen bereits „ab Werk“ über eigene Kapazitäten in diesem Bereich. Eine gute IT-Abteilung ist noch keine Garantie für gute Inhalte.
Entsprechende Agenturen oder Freelancer können hier sehr gut Hilfestellung geben. Auch die technischen Voraussetzungen müssen stimmen – ein einfach zu bedienendes Content Management System, mit dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigenständig und regelmäßig neue Inhalte auf den relevanten Plattformen ausrollen können, ist unverzichtbar.
Da Content Marketing keine schnellen Ergebnisse bringt, braucht es Durchhaltevermögen und eine langfristige Strategie, um die Zielgruppe zu überzeugen.
Es kann also etwas dauern, bis sich die gewünschten Resultate einstellen. Unter dem Strich kann es sich jedoch lohnen, denn diese Art Inbound-Marketing kostet wesentlich weniger als klassisches Outbound-Marketing und kann unter guten Bedingungen wesentlich mehr Leads generieren.