Zoom gehört eindeutig zu den Unternehmen, die während der globalen Corona-Pandemie massiv profitieren konnten: Zeitweise verzeichneten die firmeneigenen Datacenter rund 300 Millionen Zugänge – und das täglich. Peer Stemmler, Prokurist und Head of DACH bei Zoom, zu dessen früheren Stationen unter anderem Cisco, WebEx und Baan gehören, ist mit über 20 Jahren ein erfahrener Player im Geschäft und lenkt die Geschicke von Zoom im DACH-Raum.
Mit Schahab Hosseiny, CEO von Think11 und Co-Host des OMKB-Talks, sprach der Diplom-Ingenieur über die speziellen Herausforderungen, vor der die Video-Plattform durch die sprunghaft gestiegene Nachfrage stand, die mögliche Abhängigkeit von Anbietern wie Amazon, den Umgang mit Sicherheitslücken und was Zoom plant, sobald Duftspender an das Internet angeschlossen werden.
Video mit Peer Stemmler, Zoom
Das explosionsartige Wachstum von Zoom in Zeiten von Corona
Schahab Hosseiny: Guten Morgen, lieber Peer. Ist das Dein erster Zoom-Call heute?
Peer Stemmler: Nein.
Schahab Hosseiny: Okay. Das heißt, Du startest schon sehr früh in den Morgen mit Zoom?
Peer Stemmler: Naja, sagen wir, das ist nicht jeden Tag so. Es ist eher so: Zoom ist eine amerikanische Firma. Aber heute hatte ich noch einen Call mit einer Bank in Russland. Und die arbeiten halt ein bisschen früher. Die fangen um neun Uhr an. Das ist bei uns dann halt sieben Uhr. Aber ich war um acht Uhr im Call.
Schahab Hosseiny: Peer. Sprechen wir über das Wachstum der letzten Monate, der letzten Jahre. Während der Pandemie ist Zoom ja quasi – ich finde, dieses Wort ist auch nicht überspitzt – explodiert. Es gibt mittlerweile das Verb zoomen, das wird auch in meinem Freundeskreis immer häufiger genutzt. Finde ich ja ganz, ganz spannend. Ich glaube, es gibt nicht viele Unternehmen da draußen, die innerhalb dieser kurzen Zeit so rasant und explosionsartig gewachsen sind wie Zoom. Was war für Dich die größte Challenge, dieses Wachstum mitzugehen bzw. mitzuhalten?
Peer Stemmler: Also, ich glaube, das war der Arbeitsaufwand selber. Wir hatten zehn Millionen User, also tägliche Zugänge zu unserer Plattform. Wir betreiben 17 Datacenter, die miteinander verbunden sind. Das waren so zehn Millionen Participants, wie das auch oft in der Presse genannt wird. Das stimmt nicht ganz, weil ein Participant auch mehrfach gezählt werden könnte, wenn er mehrere Meetings am Tag hat. Also sind das in Wirklichkeit Zugänge zu den Datacentern.
Zehn Millionen Anfang Januar letzten Jahres und plötzlich waren es, im März oder April, rund 300 Millionen. Das ist natürlich für die Infrastruktur total belastend. Da müssen wir sofort was dazu buchen. Und da kriegst Du auch keinen Rabatt bei Amazon, wenn du so über Nacht was dazu buchen musst. Wer das genauer betrachtet hat und Netflix-Kunde ist, der wird dann auch festgestellt haben, dass da mal E-Mails von Netflix rausgingen, in denen stand – das war auch in der Presse – dass HD abgedreht werden wird. Und das lag auch mit an uns, weil der Plattform-Run auf die Datacenter, die von Amazon betrieben werden, so groß bei uns war – aber auch bei Netflix – dass die auch nicht hinterher gekommen sind.
„Wir hätten auf einmal bis zu 800 neue Server aufstellen müssen.“
Es gab Tage, an denen bei uns die interne Berechnung sagte, dass wir bis zu 800 neue Server hätten aufstellen müssen, hätten wir die Kapazitäten nicht dazu gebucht. So schnell kann gar keiner liefern, so schnell kann man gar nicht aufbauen. So viele Leute haben wir nicht. Und dann ist eben auch der Personalbedarf in dieser Zeit immens gewesen. Einfach, um die Anfragen überhaupt alle bearbeiten zu können. Es geht ja nicht jeder auf unsere Website und kauft online. Das machen immerhin noch 25 Prozent der Kunden. Die Herausforderung ist, glaube ich, eher sowas wie, dass man dann auch eine Work-Life-Balance hinkriegt, auch für die Mitarbeiter. Dass man die motiviert, am Wochenende nicht zu arbeiten. Da sind natürlich welche dabei, die arbeiten am liebsten sieben Tage die Woche, weil die alle denken, sie werden Millionär in der kurzen Zeit. Es ist so in einer bestimmten Generation und das ist spannend. Das ist spannend mitzuerleben.
Aber natürlich haben wir auch die Leute gehabt, die zu Hause in Depression verfallen sind. Wir haben während der Zeit tatsächlich Langzeitausfälle gehabt. Als ich angefangen habe, waren wir 600 Leute. Heute sind wir über 5.000. Da sind über zweieinhalbtausend dieser Leute komplett über Zoom angeworben worden, haben also bis zu fünf Bewerbungsgespräche über Zoom gemacht, so wie wir jetzt in einem Call sind. Die haben fünf davon gehabt, dann haben die den Vertrag nach Hause zugeschickt bekommen, haben den über DocuSign unterschrieben und haben dann ein Onboarding mitgemacht – wir nennen das Boot Camp.
Das hat dann vielleicht zwei, drei Wochen gedauert. Die haben noch nie andere Leute von Zoom gesehen. Ich war gestern in Dortmund am Phoenix- See, und da habe ich zum ersten Mal unsere Channel-Mitarbeiterin getroffen. Die hat im Februar letzten Jahres angefangen. Die hatte ich vorher schon mal gesehen, denn ich kenne sie von früher, sie hat bei einem Wettbewerber gearbeitet. Aber während der Zeit bei Zoom habe ich sie gestern zum ersten Mal face to face gesehen.
Schahab Hosseiny: Spannend. Vor allem, dass Ihr das Onboarding komplett remote durchgeführt habt. Was ja wahrscheinlich auch zu eurer DNA sehr, sehr gut passt, ohne Frage.
Peer Stemmler: Wo es möglich war, haben wir alle Büros gekündigt. Das muss man auch sagen. Wir hatten sehr viele WeWork-Büros, denn wir haben eine Company Policy: Überall da, wo wir weniger als 50 Mitarbeiter haben, schauen wir uns erstmal an, wie sich das Wachstum in der Gegend entwickelt. Die Büros kann man alle auch relativ schnell kündigen, und das haben wir auch gemacht. Wir haben wirklich auch alle Incentive Reisen abgesagt. Zu Kunden gehen wir eigentlich im Augenblick auch nicht so gerne. Die nächste große Veranstaltung, die wir in Deutschland besuchen werden, ist die Digital X in Köln.
Schahab Hosseiny: Konsequent, auch im Rahmen der Pandemie. Peer, video is the new voice! Wenn wir mal einen Blick auf Euren Aktienkurs werfen, seid Ihr der absolute Liebling an den Aktienmärkten gewesen. Seid das vielleicht immer noch. Die Erwartungen an die Zukunft sind aber natürlich extrem bullish, muss man sagen. Wahnsinnig gewaltig, weil Ihr natürlich einen wahnsinnigen Wachstumsprogress hingelegt habt. Wie geht Ihr mit diesem Druck um? Es gibt ja durchaus Druck, auch durch die Aktionäre. Da ist ja auch eine gewisse Erwartungshaltung vorhanden. Disclaimer: Ich bin auch Aktionär, Kleinaktionär. Wie versucht Ihr systemisch hier weiter zu innovieren, zu wachsen und mit dieser Drucksituation umzugehen?
„Wir haben es nicht hingekriegt, unser eigenes Contact Center aufzubauen.“
Peer Stemmler: Das ist eine super Frage, weil wir selber merken, dass wir mit unserem eigenen Know How, mit unseren eigenen Ideen und vor allem mit unseren eigenen Entwicklungskapazitäten bei dem, was wir alles gerne machen würden, sofort an Grenzen stoßen. Das hat denn schon vor längerer Zeit dazu geführt, dass wir in der Firma die Entscheidung getroffen haben: Wir gehen weg von der Killer-App, die wir im Videobereich sind, zur Plattform.
Wir sind mittlerweile ein Platform-Player. Wir selber sehen uns sowieso als UCaaS-Anbieter. Also für die, die draußen sind oder nicht aus diesem Umfeld kommen, das heißt Unified Communications as a Service. Das beinhaltet eigentlich mindestens vier Komponenten. Davon ist eine Video, die zweite ist normalerweise Chat und die dritte ist normalerweise Telefonie, phone, und die vierte ist normalerweise Contact Center. Das ist so der Oberbegriff für Unified Communications as a Service. Wenn das aus der Cloud kommt, ist es noch was Besonderes.
Wir zum Beispiel hatten nie ein Contact Center. Wir hatten selber versucht, eins zu entwickeln. Das haben wir, ehrlich gesagt, nicht hingekriegt. Da sind wir auch nicht so gut drin wie die Spezial-Anbieter. Und genau in dem Bereich haben wir dann eine Akquisition angekündigt. Eine relativ große, nämlich die Firma Five9. Dazu muss man auch wieder sagen: Das ist kein Zufall.
Der CEO von Five9 heißt Rowan Trollope. Das war früher mein Chef bei Cisco. Und das war der Nachfolger von Eric Yuan bei Cisco. Eric Yuan ist der CEO von Zoom. Also, die kennen sich alle und auch da wieder: Die Investoren kennen sich alle. Das wird uns sicherlich bei den Großkunden, die Contact Center brauchen, helfen, da bin ich überzeugt. Das wird uns nicht helfen bei den privaten Usern, das wird uns nicht helfen bei den Universitäten und Schulen, die wir im Augenblick betreuen. Sagen wir es mal so: Wir wissen selber, wenn wir irgendwo anrufen und Contact Center auf der anderen Seite hören, dass da weltweit Verbesserungspotenzial ist.
Podcast mit Zooms Prokurist Peer Stemmler
Sind Maschinenübersetzungen der nächste große Schachzug von Zoom?
Schahab Hosseiny: Das heißt, Ihr versucht ganz bewusst, Euren Business Case stärker zu diversifizieren, neue Profitcenter, neue Business Cases aufzubauen und aber gleichzeitig auch anorganisch zu wachsen. M&A-Geschäft hast Du gerade angesprochen, das heißt, dieses wahnsinnige Wachstum, das letztes Jahr größtenteils organisch stattgefunden hat, jetzt weiter zu beschleunigen über anorganisches Wachstum.
Peer Stemmler: Vielleicht sollte man noch herausstellen, dass Entwickler und Programmierer teuer sind. Und in den USA ist zum Beispiel der Bedarf nach Übersetzungen eigentlich null. In Europa ist der Bedarf an Maschinenübersetzungen oder machine translation – MT ausgedrückt – sehr hoch. So haben wir uns dann irgendwann entschieden, auch in Deutschland – zur Zeit der wichtigste europäische Markt für uns – eine Akquisition zu machen. Und zwar haben wir die Firma kites übernommen.
Kites steht im Grunde für eine Ausgründung des KIT – Karlsruhe Institute of Technology. Und die haben sich schon seit langem mit maschineller Übersetzung im Meeting beschäftigt. Das muss man sich so vorstellen: Wenn wir dieselbe Konferenz hier international anbieten würden, könnten sich Leute, die zum Beispiel Untertitel in anderen Sprachen sehen wollen, einfach ihre language preference einstellen und dann praktisch die Übersetzungen simultan von uns beiden sehen. Das ist ein Riesen-Bedarf, da ist gerade auch ein Riesen-Vertrag geschlossen worden beim Europäischen Patentamt, das kann man sich schon googeln.
Die haben ja dieses Problem, dass, bevor Patente angemeldet werden, die Anmelder eine Patentrecherche durchführen müssen. Das ist Pflicht, damit nicht zu viel Arbeit beim Europäischen Patentamt landet. Die müssen also nachweisen, dass sie eine Patentrecherche gemacht haben. Und das können sie eigentlich nur in ihrer Landessprache machen. Da gibt es natürlich Helfer beim Europäischen Patentamt – der Hauptsitz ist in München. Und die machen das mittlerweile alles über Zoom. Die können nicht erwarten, dass da während der Pandemie – so ist das Projekt entstanden – Patentanwälte mit deren Erfindern dann alle nach München reisen. Das machen die alles online in zwei Außenstellen. Eine in Wien, eine in Maastricht, glaube ich. Auf jeden Fall in Holland, irgendwo am Wasser.
Da gibt es eine Pressemitteilung, die kann man sich super angucken, die ist super beschrieben. Das ist ein wahnsinniger Business Case. Und das wird bei ganz vielen Online-Konferenzen jetzt kommen. Das wird bei ganz vielen Hearings kommen. Und es gibt auch schon die ersten Fernsehshows, in Amerika und in Australien, wo sie das mit probieren.
Also könnten Simultanübersetzungen über Subtitles ein Product Feature werden. Schahab Hosseiny möchte wissen, wie es um die technologische Skalierbarkeit steht, um die schnelle Reaktion auf plötzlich höher werdenden Demand. Ist das Thema Multi Cloud für Zoom relevant? Peer Stemmler zählt Ereignisse aus der Vergangenheit auf – die Angriffe auf das World Trade Center, der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull 2010 und die Art und Weise, wie darauf in Bezug auf die sprunghaft gestiegene Nachfrage reagiert wurde. Er spricht über die Zusammenarbeit mit Oracle und Amazon und erwähnt, wie Zoom das Data Processing handhabt und wie weit fortgeschritten das Unternehmen in Bezug auf Sicherheit, Zertifizierung und Churn Management ist.
Churn Management bei Zoom
Schahab Hosseiny: Siehst Du den Demand im Bereich Churn Management und CSM, Customer Success Management, dahingehend vor allem gegeben, weil der Wettbewerb sehr stark zugenommen hat und die Eintrittsbarrieren zu einem weiteren Dienstleister gegeben ist?
Peer Stemmler: Nein, sehe ich anders. Wer waren denn die, die über Nacht entscheiden mussten für 60.000, 70.000 User letztes Jahr? Das waren die Universitäten. Da geben wir einen besonderen Rabatt, und zwar in der Art, dass im Grunde genommen nur die Angestellten oder Professoren und so weiter lizenziert werden. Die Studenten kriegen das einfach umsonst. Das heißt, da wird geldmäßig ein relativ kleiner Vertrag geschlossen. Und gerade die Humboldt-Universität, die TU, die Beuth-Universität hier in Berlin haben über Nacht entschieden, Zoom einzusetzen. Die hatten alle schon Erfahrung mit anderen Plattformen, die haben auch alle schon eigene Plattformen aufgebaut gehabt. Die haben auch alle Erfahrung mit den Videoplattformen des DFN. Das heißt, die kommen nicht aus dem Nichts. Die wissen genau, was die machen. Die haben eigene CIOs, die haben eigene juristische Abteilungen, die wissen genau, was sie wollen und die wissen genau, welche Last sie haben müssen und welche Last sie kriegen werden.
Stellen wir uns mal vor, die Pandemie wäre in einem Jahr vorbei. Dann haben wir natürlich Angst, dass die alle kündigen. Weil allein in den ersten sechs Monaten letzten Jahres über 350 Universitäten bei uns Verträge abgeschlossen haben. Die sind nicht alle so groß wie diese Riesen-Universitäten Bochum und Köln. Da sind ja auch einige Universitäten dabei, die haben sehr lautstark gesagt, dass sie Zoom suchen. Zum Beispiel die Münsteraner Universität, die hat ja sogar eine eigene Case Study aufgebaut. Ich lebe in Wuppertal, da gibt es auch eine eigene Case Study.
Dann hat in Nordrhein-Westfalen – das ist ja das Land, in dem die meisten Studenten in Deutschland sind – ein eigenes pädagogisches Beratungszentrum aufgemacht, wo ein Professor für Jura die Verträge mitgestaltet hat. Jedes Mal, wenn was Neues kam, zum Beispiel Schrems-II, hat er sofort was geschrieben. Der heißt Professor Hoeren. Der sitzt natürlich in Münster, der hat das super unterstützt. In Bayern haben die auch sofort einen Stab aufgebaut, damit die Universitäten alle Zoom sofort datenschutzkonform einsetzen konnten.
Schahab Hosseiny: Okay, das heißt für Dich ist es eher eine Bedarfs-Komponente, Churn Management einzusetzen, und nicht unbedingt eine des Wettbewerbs. Du hast gerade schon über Security gesprochen, dass Ihr dort unheimlich stark gehired habt. Jüngst habt Ihr Euch geeinigt, 85 Millionen für Vergehen im Bereich Security und Privacy zu zahlen. Wo viel Licht ist, ist ja bekanntlich auch immer ein bisschen Schatten. Wie seid Ihr denn jetzt mit mit Eurem Problem im Bereich Security und Privacy konkret umgegangen?
Peer Stemmler: Das wichtigste ist ja, dass man da sehr offen mit umgeht. Das haben wir auch versucht: Es so offen wie möglich zu machen. Ich kann ja kurz den Hintergrund erklären, was da passiert ist: Wir sind immer so davon ausgegangen, man muss einfach den Zugang so leicht wie möglich machen. Und deshalb haben wir letztes Jahr auch erlaubt, dass sich jemand mit seinem Facebook-Login oder mit seinem Google-Login auf die Plattform Zoom einloggen kann.
Natürlich werden dann Daten ausgetauscht, zwischen Zoom und Facebook. Und wir sagen ja, dass wir niemals Daten zu Werbezwecken verkaufen. Das steht in unseren Statuten drin. Wir machen das Geld mit einer monatlichen Gebühr. So, das steht natürlich im Widerspruch dazu, weil Facebook ja theoretisch hätte sagen können „Ah, ich weiß, dass derjenige, der das gemacht hat, einen Zoom-Zugang hat, also kann ich dem ja irgendwas im Zoom-Umfeld anbieten“. Hardware für einen Video-Endpunkt oder so was. Bei Google genau dasselbe.
Und da haben die sich natürlich – berechtigterweise – nicht nur aufgeregt, sondern die haben Anwälte eingeschaltet. Die zahlenden Kunden, muss man dazu sagen. Und das ist jetzt so, die werden ihr Geld zurück kriegen. Da gibt es also eine Kanzlei, die sich darum kümmert, dass die Gelder gerecht verteilt werden.
„Wir bieten für keine Plattform mehr ein SSO an.“
Schahab Hosseiny: Habe ich immer noch über Google und Facebook die Möglichkeit, mich per Single Sign-On anzumelden?
Peer Stemmler: Nein. Haben wir schon April letzten Jahres abgeschaltet.
Schahab Hosseiny: Hat das einen Impact bei Euch gehabt?
Peer Stemmler: Nein. Welchen Impact soll das haben? Das verstehe ich jetzt noch nicht.
Schahab Hosseiny: Impact in Form von Anmelde-Barrieren. Wenn ich ein SSO anbiete, ist die Anmeldung vielleicht etwas entspannter?
Peer Stemmler: Im Grunde genommen ist es ja so, dass die Firmenkunden ein SSO anbieten, was genau das ausschließen soll. Wir haben dann praktisch mehr SSO-Möglichkeiten für die Firmenkunden angeboten.
Schahab Hosseiny: Verstehe, verstehe. Okay, das heißt, die Funktionalität gibt es so in der Form dann zumindest für diese beiden Dienstleister nicht mehr.
Peer Stemmler: Für die beiden Plattformen nicht mehr. Eigentlich für überhaupt keine mehr. Wir sagen also einfach, du musst dein eigenes Firmen-Login benutzen. Bei den Privatkunden natürlich nicht.
Schahab Hosseiny: Verstehe.
Peer Stemmler: Die bezahlen ja auch nicht. Also das ist jetzt wieder ein zweischneidiges Schwert.
Bedrohung durch Oculus?
Schahab Hosseiny: Klar. Peer, Du hast gerade Facebook angesprochen. Facebook dringt ja seit einigen Jahren auch durch die Übernahme von Oculus sehr, sehr stark in Bereich VR vor, prägt ja auch diesen gesamten Markt, muss man ganz klar sagen. Und nutzt natürlich neben seinem eigenen Software-Ökosystem auch Hardwarekomponenten. Ist virtual reality für Dich – für Euch – eine Bedrohung im Bereich video conferencing, weil die Experience dort gegebenenfalls nochmal einen Tacken besser ist als dieses klassische Video Conferencing, was wir hier durchführen?
Peer Stemmler: Kann man im Grunde genommen durch Zahlen ein bisschen untermauern. Es ist noch keine Bedrohung und wir sehen auch noch nicht, dass die Wachstumsrate plötzlich exponentiell nach oben geht. Wir sehen auch nicht, dass jetzt ein signifikanter Teil der Teilnehmer, also mehr als ein Prozent, sich über Virtual Reality Endpunkte einwählt, zum Beispiel wenn eine Brille, eine Oculus, sich in die Konferenzen einwählt. Das sehen wir noch nicht. Das heißt, die klassische Einwahl ist genau die, die wir jetzt auch haben. Vielleicht mit einem virtuellen Hintergrund, so wie ich.
Dann gibt es noch die Leute, die eine Augenklappe benutzen oder so. Und das irgendwie dann lustig finden oder sich eine andere Frisur aufsetzen oder sich jünger machen. Das geht ja auch alles mittlerweile. Das sehen wir eher am wachsen. Also den Einfluss der uns bekannten Social-Media-Komponenten, das sehen wir stärker am Wachsen. Was aber nicht heißt, dass das nächstes Jahr genauso ist. Das kann also durchaus sein.
Vielleicht gibt es da einen Preis Drop. Und plötzlich ist das wieder super attraktiv. Es ist ja auch so: Das kostet immer alles Geld! Nicht jeder kauft alles oder macht jeden Trend mit. Also ich weiß, dass ich mir irgendwann mal vor anderthalb Jahren so einen Clubhouse-Account geholt habe, da dreimal mitgemacht habe oder vielleicht auch 30 Mal, aber dann ist das wieder runtergegangen. Dann habe ich es nicht mehr gemacht. Ich habe drei Kinder, eins davon hat ganz oft Hausparty benutzt, also habe ich das auch mal probiert. Aber ich habe das echt nicht oft benutzt. Ich bin dann lieber bei Webex und Zoom geblieben.
Schahab Hosseiny: Das heißt, Stand heute seht Ihr da noch keine Bedrohung. Die Price Drops gab es ja schon, die Hardware ist ja nicht mehr unheimlich teuer, aber für mich total nachvollziehbar. Du hast eben auch darüber gesprochen, dass Ihr Euch mittlerweile als Plattform seht. 2020 haben wir wirklich einen astronomischen Höhenflug – unter anderem durch Plattformen wie Hopin – erlebt. Wir setzen heute beispielsweise nicht auf Hopin. Wir setzen auf balloon, einen Wettbewerber. Erzähl uns mal von euren Bemühungen OnZoom.
Peer Stemmler: Ja, das ist eine super Frage, weil sich in jeder Branche irgendwas ändert. Nehmen wir mal die HR-Branche, Recruitment, habe ich ja schon erzählt. Da werden also plötzlich die Leute alle über Zoom Meetings und nicht mehr in die Firmen eingeladen. Jetzt gibt es da die großen Events. Euer Event könnte ja theoretisch, wenn wir Corona jetzt nicht hätten, beispielsweise in Bielefeld stattfinden. Und ist dann auch ein normales Format. Da seid Ihr ja nicht die Einzigen. Da sind ganz viele andere Event-Veranstalter, mir fällt sofort ein Euroforum ein, vom Handelsblatt. Die mussten sich alle irgendwie verändern.
Die hätten das, glaube ich, ohne Corona alle nie gemacht. Und auch Ihr hättet diese Konferenz ohne Corona nicht virtuell gemacht. So, jetzt gibt es da ganz viele Anbieter. Hopin ist nur einer davon aus meiner Sicht. Es gab sogar einen Börsengang letztes Jahr in dem Bereich, und zwar die Firma ON24. Die zwar viel älter ist, aber die sind an die Börse gegangen und haben richtig viel Kapital eingesammelt. Ich bin auch sicher, dass die eine höhere Nutzung haben als Hopin. Und zwar eine erheblich höhere, weil die schon so lange am Markt sind und weil die so ein Spezialgebiet abfackeln, nämlich Investorenkonferenzen, Investoreninformationen, one to super many, und dann eben noch ein geordnetes Question-and-Answer-System haben.
„… auch Ihr hättet diese Konferenz ohne Corona nicht virtuell gemacht.“
Wir machen das auch. Wir machen auch unsere eigene Veranstaltung, wir nennen das, wie gesagt, Zoom Events. Das ist eine sehr starke B2B-Plattform für große Mengen. Wir haben Kunden, die haben da 200.000, 300.000 Leute drauf. In einem Event-Stream über zwei, drei Tage. OnZoom ist im Grunde genommen eine Vertriebsplattform, beispielsweise für Einzelkämpfer, die Stretching-Kurse anbieten wollen, die religiöse Kurse oder Weiterbildungskurse anbieten wollen. Und die eigentlich gerne möchten, dass wir uns um den Geldeinzug kümmern. Dass wir die Werbeplattform dafür sind. Man kann auf die Plattform raufgehen und sagen „Ich möchte jetzt, Morgen, an einem Kurs teilnehmen, um Spagat zu lernen“
Da komme ich gerade drauf, weil meine eine Tochter das anbietet. Ich kann dort alle Sachen, die ich vorher in einem Raum, in einem Studio gelernt habe, auch da anbieten, kann dafür einen Preis nehmen und gebe dann einen prozentualen Minimalbetrag an Zoom ab. Und schon habe ich meine eigene Event-Plattform, ohne dass ich jetzt großer Event-Kunde von Zoom geworden bin. Im Grunde muss man sich das wie Webinare vorstellen, die aber auf der Zoom-Plattform beworben werden.
Schahab Hosseiny fragt, wie man sich die Plattform Zoom in Zukunft vorstellen müsse. Daraufhin erwähnt Peer Stemmler die neuesten Applikationen, die für Zoom entwickelt werden und demonstriert das auch gleich, in dem er sein Gesicht mittels eines Filters um einige Jahre jünger wirken lässt. Er sieht einen neuen Markt für diese Apps und Tools und gibt das Beispiel Gemeinderatssitzungen und juristisch haltbare Abstimmungsmöglichkeiten über die Plattform. Er ist der Meinung, dass sich die verschiedenen Apps und Tools – die teilweise schon bei Nischenanbietern existieren – durchsetzen werden und für jeden Zweck anpassen lassen, zum Beispiel auch für NGOs.
“Alexa, start my Bildschirmsharing!”
Schahab Hosseiny: Peer, sprechen wir noch mal ein bisschen über die Zukunft. Wir sind ja jetzt gerade auch schon in einem gewissen Zukunftsbild, Zoom als Plattform. Euer CEO hat mal gesagt „video conferencing can deliver a better experience than personal meetings„. Finde ich spannend. Wie siehst Du das?
Kann ich in Zukunft beispielsweise riechen, wenn mein Konferenzpartner, Du beispielsweise jetzt, auf dem Tisch einen Bottich Kaffee stehen hat? Simultanübersetzungen hast Du schon angesprochen, Simultanübersetzungen kommen. Womit beschäftigt Ihr Euch ganz konkret im Bereich future of video conferencing und würdest Du sagen, ja, video conferencing is better than a personal meeting?
Peer Stemmler: Also erstmal würde ich auch sagen, im Augenblick ist das besser. Ich fühle mich unsicher, mit Leuten zusammen in einem Raum zu sitzen, wo ich nicht weiß, was sie für einen Corona-Hintergrund haben. Und ich habe auch keine Lust, sie zu fragen „Bist Du zweimal geimpft?“ Und bei der Digital X beispielsweise, werden die ganz klar sagen, uns ist das egal, ob du zweimal geimpft oder genesen bist, du musst trotzdem einen Test machen. Da habe ich keine Lust zu. Ich habe keine Lust, jeden Tag einen Test zu machen. Die verlangen sogar einen PCR-Test. Das ist nicht meine Welt.
Also da bin ich lieber zu Hause und mache es so wie jetzt hier. Das finde ich auch gut so, wie das jetzt ist. Das ist für den Zeitpunkt jetzt – und ich lebe im jetzt und nicht in der Zukunft – erst mal so das Beste, was es gibt. Was würde ich mir in der Zukunft wünschen? Das ist Eric Yuan gewesen, der das zuerst gesagt hat mit dieser Experience, dass man möglicherweise auf der anderen Seite den Kaffee riechen könnte. Das kommt aus einem Background der sogenannten telepresence technology, die aber sehr teuer ist. Wo also Unternehmen Räume aufgebaut haben, mit derselben Wandfarbe, demselben Fußboden, denselben Tischen, derselben Temperatur. Damit der eine nicht einen Pullover und der andere ein T-Shirt anhat. Dieselbe Luftfeuchtigkeit, dasselbe Licht und dann darin eine Videokonferenz auf Anlage, die dann tatsächlich auch über mehrere Winkel geht, mehrere Mikrofone hat. So dass ich in die Richtung spreche und der andere, der an dem virtuellen Tisch sitzt, in der Richtung dann eben auch aus einem Lautsprecher meine Stimme hört.
Gab es damals für drei, acht, zehn, 16, 54 Teilnehmer und so weiter. Mit mehreren Reihen. Das macht man mittlerweile alles virtuell. Das aufzubauen ist zu teuer, und die Leute sehen nicht mehr ein, da riesige Räume aufzubauen, die dann eine Million pro Stück kosten. Natürlich, wenn wir soweit kommen, dass wir Düfte ausspucken lassen könnten, werden wir das machen. Die Technik haben wir aber noch nicht entdeckt und die werden wir auch nicht selbst entwickeln.
„Sobald ein Anbieter Düfte ausspucken kann, werden wir das auf jeden Fall einbauen.“
Wir werden die Software dafür bereitstellen. Sobald irgendeiner der Anbieter für Düfte soweit ist, dass man sie remote ausspucken kann, dann werden wir das einbauen, auf jeden Fall. Es gibt ja schon Duftspender. Jetzt müssen die nur noch richtig ans Internet angeschlossen werden. Dann kann man sich auch vorstellen, dass das funktioniert. Wir wissen ja schon, man kann Zoom über Alexa steuern, das geht auch schon. „Alexa, start my Meeting“ funktioniert schon, wenn man das so eingerichtet hat. Wir haben neulich ausprobiert „Alexa, start my Bildschirmsharing“, ging auch, so wie „mute myself“. Es gibt ja jetzt schon die ersten T-Shirts, wo draufsteht: You are muted!
Schahab Hosseiny: Absolut. Das heißt, Ihr wartet so ein bisschen auf den Hardware Stack und von der Software Seite siehst Du da erstmal keine großen Probleme. Du hast Five9 eben schon mal angesprochen. Die habt Ihr für 15 Milliarden US-Dollar gekauft. Das ist ja jetzt eine stattliche Summe. Kläre uns doch mal so ein bisschen über die Hintergründe der Akquisition auf.
Peer Stemmler: Wir haben die nicht gekauft, sondern wir haben angekündigt, dass wir die kaufen wollen. Das unterliegt dann erstmal den behördlichen Checks.
Schahab Hosseiny: Okay, Ihr habt angekündigt, sie kaufen zu wollen. Was könnte sich dann rein hypothetisch für Euch im Rahmen dieser Akquisition ändern?
Peer Stemmler: Genau. Also erstmal ist es so, dass die Firmen weiterhin parallel unabhängig voneinander arbeiten. Wir sind ja auch keine Wettbewerber, sondern wir passen aus Sicht des Kunden gut zusammen, und das wollen wir auch. Was der Kunde nicht mag, ist, für – was er sieht – eine Lösung zwei Verträge abschließen zu müssen. Er möchte natürlich beide in die Haftung nehmen und in Wirklichkeit nur eine dann in Haftung nehmen müssen, wenn es mal zu Problemen kommen sollte. Er möchte in Wirklichkeit auch nur eine Rechnung haben. Das ist natürlich genau das, was wir machen wollen.
Wir wollen, dass das ein ganz normales Produkt wird. Also, wir haben schon immer den Wunsch gehabt, ein Cloud Contact Center selber zu entwickeln. Haben wir nicht hingekriegt, und würden wir auch nicht so schnell hinkriegen, wie jetzt über die Administration möglich. Und das ist der Marktführer in dem Bereich. Ganz klar. Es ist nicht der Marktführer im Contact Center, sondern der Marktführer im Cloud Contact Center. Passt super zu uns und ich freue mich auf die ersten Kunden, die wir dann damit angehen können.
Ich glaube, jedem ist im weitesten Sinne klar, was ein Contact Center ist. Wenn man bei der Deutschen Telekom oder so anruft, dann werden automatisiert ein paar Fragen gestellt, um dann praktisch zur richtigen Antwort zu kommen. Das ermöglicht im Grunde genommen ein Contact Center. Das ist viel komplizierter als die meisten Leute sich das vorstellen, weil das Ganze natürlich in Wirklichkeit auch immer in die CRM-Systeme integriert werden muss. Man muss also die Kundenbindungssysteme schaffen, damit man weiß, wie oft er schon angerufen hat usw. Das muss natürlich dann auch alles im Contact Center hinterlegt sein. Müssen die Daten gespeichert werden? Wie lange sollten die Daten gespeichert werden?
Schahab Hosseiny: Absolut. Ja, das Thema Contact Center hatten wir die Tage auch nochmal unter dem Aspekt Bots und Messenger-Marketing. Peer, wir haben nicht mehr allzu viel Zeit, aber wir haben noch zwei kurze Fragen für die Entrepreneure unter unseren Zuschauern. Wir haben ja einiges an Entrepreneuren in der Crowd und in der Audience. Wenn ich heute ein Unternehmen im Bereich Video gründen würde, dann sollte das idealerweise in welchem Wachstumssegment sein?
Peer Stemmler: Ich würde abraten, das in dem Hardware-Umfeld zu machen. Da gibt es auch gerade viele Gründungen. Da sehe ich das so, dass das alles ins Commodity-mäßige abfällt. Und sobald einer der ganz Großen – Samsung oder so – sagen wird “Mensch, der nächste Fernseher wird irgendeine Kamera oben drin haben und wird eine Soundbar mit drin haben und wird eine Zoom-Applikation mit drin haben”, dann ist der Markt noch mal komplett umgedreht. Könnte auch Bang & Olufsen sein. Ich habe jetzt zufällig Samsung genommen.
Die haben aber schon mal so ein Produkt rausgebracht, haben das aber nicht richtig verbunden, weil sie das Samsung-spezifisch machen wollten, eben dass sich nur die Samsung Fernseher untereinander unterhalten können. So habe ich es jedenfalls verstanden. Dann könnte ich zum Beispiel Fußball gucken. Gestern Abend hätte ich dann mit meinen Kumpels Fußball gucken können. Wir sitzen aber alle vor unseren eigenen Rechnern, sind aber in der Zoom-Konferenz mit drin.
Die Produkte gibt es im Grunde genommen schon, sind aber auch noch nicht so richtig in der Vermarktung. Das ist technisch alles schon möglich. Und genau das ist der Software-Bereich, glaube ich, in dem verschiedene Services, die uns im Augenblick noch als unverbindbar vorkommen, verbunden werden. Da glaube ich, wird es einen riesigen Innovationsschub geben. Fernsehen und Video Conferencing wird zusammenwachsen. Es werden auch der Einkaufs- und Verkaufsprozess mit Videokonferenzen zusammenwachsen. Also nach dem Motto: Ich kaufe mir eine neue Badezimmereinrichtung, bin Architekt oder privater User, und gehe auf eine Webseite, klicke die Sachen an und kann dann sofort in ein Video Meeting, wo mir der Installateur sagt, worauf ich achten muss. Und mir natürlich dabei mehr Produkte verkauft.
Schahab Hosseiny: Vielen Dank, Peer! Letzte Frage mit der Bitte um eine kurze Antwort: In vielen Teilen der Welt ist ja Videotelefonie durch die schlechte Anbindung, nicht vorhandene Hardware, etc. nicht möglich. Wie trägt Zoom konkret dazu bei, diese Zielgruppen auch noch zu erschließen?
Peer Stemmler: Das ist eine gute Frage, weil es im Grunde genommen eine Frage nach der Qualität der Plattform ist, nach der Qualität der Programmierung und am Ende der verwendeten Bandbreite. Also die Videokonferenzen, die haken ja nicht, weil die Software schlecht ist, sondern die haken, weil die Bandbreite nicht da ist. Das kann der Upload sein, das kann der Download sein. Es kann aber auch ein Port sein, auf einer Firewall. Also geht es darum, das Bild – das sind Komprimierungsverfahren – so komprimiert wie möglich mit so wenig Bandbreite wie möglich zu betreiben.
„Videokonferenzen haken nicht, weil die Software schlecht ist.“
Bei den Großunternehmen geht es so weit, dass die testen, wie viel Bandbreite die bei den einzelnen Videokonferenzen brauchen. Das ist für uns zum Glück ganz gut, weil wir da im Augenblick immer als die Besten rauskommen. Jetzt gucken wir uns mal an, welche Projekte es weltweit gerade gibt. Nehmen wir mal an, die Elon Musk Space Satelliten sind alle da. Die sind noch nicht alle da, aber es sind schon eine ganze Menge, deshalb gibt es gerade eine Beta-Phase. Und dann wird man auch auf dem Wasser, mitten auf dem Atlantik und über den Wüsten und in den Bergen, eine fette Internetleitung haben.
Ich erinnere mich an Boris Herrmann, das ist dieser Weltumsegler, für die, die den nicht kennen. Ich komme aus dem Norden, deshalb verfolge ich das immer. Der hat also an der Vendée Globe teilgenommen und er hat Zoom-Meetings von seinem Boot aus gemacht, mitten im Atlantik, wo sich alle gefragt haben „Wie hat er denn diese Bandbreite hingekriegt?“ Und er hatte die über Elon Musk gekriegt, in einem Beta-Verfahren von diesem Satellitenverbund.
Schahab Hosseiny: Schöne Zukunft, die uns da lockt. Sehr schön, Peer. Vielen, vielen Dank für diesen Talk. Es war sehr kurzweilig, ich habe unheimlich viel gelernt. Ich hoffe, der Audience hat es gefallen. Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und sicherlich bis ganz bald.
Peer Stemmler: Ja, es hat mir auch richtig Spaß gemacht. Ich sehe auch immer, wie weit wir noch weg sind von dem, wo wir hinwollen. In der Öffentlichkeit werden wir nicht als Plattform-Anbieter wahrgenommen. Wir sind der Video-Anbieter für die meisten, mehr noch nicht. Aber wir haben tatsächlich auch in Deutschland schon Riesen-Kunden im Telefonie-Bereich, aber das interessiert keinen, ist alles Commodity, habe ich das Gefühl. Aber Du, es hat mich sehr gefreut. Ich höre mir gleich auch noch ein paar andere Vorträge bei Euch an und wünsche allen einen schönen Tag.
Schahab Hosseiny: Wunderschön. Klasse.
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