Mohrstade wurde 2019 gegründet. Die MarTech-Agentur mit Büros in München, Hamburg und Wien berät ihre Kund:innen rundum das Thema Marketing-Technologien, mit Spezialisierung auf Projekte in den Bereichen Data Collection, Data Management, Analytics, Marketing Activation und Data Visualization. mohrstade ist unabhängiger und zertifizierter Partner einiger Marketing-Technologie-Hersteller.
Im Company-to-Watch-Talk mit Mario Rose sprechen Patrick Mohr und Marcus Stade, Gründer von mohrstade, über das Verhältnis deutscher Unternehmen zur datengetriebenen Attribution und den technischen und zeitlichen Aufwand, der mit Realtime Marketing Attribution verbunden ist.
Video mit mohrstade-Gründer Patrick Mohr und Marcus Stade
Mario Rose: Für unseren nächsten Company-to-watch-Slot möchte ich Patrick Mohr und Marcus Stade von mohrstade begrüßen. Schön, dass ihr da seid.
Patrick Mohr: Moin.
Marcus Stade: Grüße dich.
Mario Rose: Bei euch geht es primär um datengetriebene Attribution – davon habt ihr vorhin auch schon in eurem Vortrag erzählt. Wir haben heute bereits von Wayfair ein beeindruckendes Beispiel dafür gesehen, wie datengetriebene Attribution funktionieren kann. Wie weit sind eurer Einschätzung nach die Unternehmen im deutschen Zielmarkt in diesem Bereich fortgeschritten?
Patrick Mohr: Ich glaube tatsächlich, dass die meisten noch nicht so weit fortgeschritten sind. Viele Unternehmen versuchen ihre Defizite hinsichtlich der datengetriebenen Attribution mit Software zu lösen. Sie implementieren also ein zusätzliches Tool, haben damit ein weiteres Silo und genau das soll Marketing-Attribution eigentlich vermeiden. Grundsätzlich kann man dem Problem natürlich mit einem Tool begegnen, um es technisch und analytisch zu lösen. Das Problem liegt auch in der Akzeptanz der Marketing-Attribution – das ist ein Change-Management-Prozess, an dem man arbeiten muss. Das geht nicht von heute auf morgen und viele Unternehmen sind noch nicht so weit.
Marcus Stade: Dasselbe wollte ich auch sagen:
„Unternehmen versuchen, ihre Probleme mit Tools zu lösen. Eigentlich ist das aber ein Transformationsprozess, dessen Lösung in der Unternehmenskultur steckt.“
Mario Rose: In eurem Vortrag habt ihr heute Beispiele dafür aufgezeigt, wie Attribution etwa mit der Google Cloud gelöst werden kann. Muss man zwangsläufig Google nutzen, um in diesem Bereich voranzukommen? Oder gibt es andere Cloud-Anbieter:innen, die man sich auch anschauen könnte?
Patrick Mohr: Unsere Lösung findet grundsätzlich in der Cloud statt, weil das ein offenes System ist. Man kann also alle möglichen Daten hier einspeisen, es ist skalierbar, man kann umfangreiche Machine-Learning-Algorithmen nutzen und man bezahlt nur das, was man tatsächlich nutzt. Man ist allerdings nicht auf die Google Cloud beschränkt – man kann auch AWS (Amazon Web Services) oder Microsoft Azure nutzen.
Marcus Stade: Genau. In unserem Vortrag haben wir über die Google Cloud gesprochen, weil wir Google Analytics als Beispiel ausgewählt haben. Und der Export von Google Analytics passiert eben über die Google Cloud. Letztlich kann man das aber auf jedem System machen und sogar auf einem Laptop laufen lassen.
Mario Rose: Wichtig zu erwähnen ist auch, dass es bei eurer Marketing-Attribution ebenfalls um Realtime-Lösungen geht. An dieses Thema trauen sich viele Marketeers nicht heran. Die Wichtigkeit haben sie durchaus erkannt, aber sie scheuen noch den Aufwand und sind sich teilweise auch unsicher, wie komplex das Thema werden könnte. Auf diesem Gebiet seid ihr natürlich die Experten. Kann man pauschal sagen, mit welchem Aufwand Marketeers rechnen sollten, wenn sie sich mit dem Thema Realtime Marketing Attribution auseinandersetzen möchten?
Marcus Stade:
„Der technische Aufwand im Zusammenhang mit der Realtime Marketing Attribution ist in der Anfangsphase tatsächlich gar nicht so groß.“
Der aufwendige Lernprozess besteht in der Optimierung. Da geht es dann darum, wie man besser wird, wie die Attribution im Unternehmen genutzt wird und wie sich dadurch das Marketing, die Marketingsteuerung und die KPI-Erfassung verändern. Dieser aufwendige Lernprozess kann aber erst beginnen, wenn man überhaupt angefangen hat. Wie wir heute bereits gezeigt haben, kann man mit einem relativ geringen Aufwand innerhalb von ein bis zwei Tagen schon eine nützliche Lösung implementieren, mit der man sich anschließend beschäftigen kann und die dabei hilft, diesen Lernprozess anzustoßen. Und bekanntlich sind Lernprozesse nie abgeschlossen; man befindet sich zu diesem Zeitpunkt also in einem Optimierungsprozess und muss einfach nur weitermachen. Wenn man also einmal die Kreditkarte gezückt hat, kann man innerhalb weniger Stunden oder Tage ein System aufbauen, mit dem man Tests durchführen kann.
Mario Rose: Das hätte ich nicht gedacht. Ihr seid Berater, Dienstleister und sicherlich auch Integrationspartner in diesem Bereich – mit wie vielen Unternehmen habt ihr diesen Prozess bereits erfolgreich umsetzen können?
Patrick Mohr: Tatsächlich erst mit einem Unternehmen. Das liegt daran, dass viele Unternehmen Attribution noch gar nicht im Einsatz haben.
„Wenn man das auch noch in Realtime machen möchte – was natürlich viele Vorteile hat –, bedarf es einer hohen Akzeptanz innerhalb des Unternehmens.“
Marcus Stade: Viele Unternehmen verfügen außerdem noch gar nicht über die richtigen Daten oder die entsprechende Datenqualität, die für die Attribution erforderlich ist. Man startet also mit dem zweiten Schritt, statt einen Schritt zurückzugehen und erst einmal die Daten ordentlich zu erfassen und die Datenqualität hochzuschrauben.
Mario Rose: Da wird also hier und da etwas geschludert.
Marcus Stade: Ja, das kann sein.
Mario Rose: Patrick, Marcus, ich bedanke mich ganz herzlich, dass ihr euch die Zeit für diesen kurzen Talk genommen habt. Viel Erfolg bei euren nächsten Partner:innen.
Patrick Mohr: Danke.
Marcus Stade: Danke dir.
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