Snocks wurde von den Cousins Johannes Kliesch und Felix Bauer gegründet, die mit ihrem Bewusstsein für eine Marktlücke im Bereich hochwertiger und dennoch preiswerter Socken auf FBA (Fulfilment by Amazon) aufmerksam wurden. Mit FBA und dem Firmennamen SNOCKS UG gingen sie 2016 an den Markt und vergrößerten ihr Unternehmen schnell durch die stetig wachsenden Umsätze. Neben Socken kann man heute auch Unterwäsche und Hoodies beim mittlerweile führenden Anbieter von Socken auf Amazon kaufen.
In seinem Vortrag spricht Arne Reinhardt, Teamlead Performance Marketing bei Snocks, darüber, warum Snocks im Marketing auf Multichannel setzt, welche Kanäle den besten ROAS erzielen, auf welches Attributionsmodell und welche Testing Strategy Snocks setzt und wie sie ihren Post Purchase ROAS berechnen.
Das Video zum E-Commerce Deep Dive mit Arne Reinhardt
Hochglanz vs. UGC – die Snocks-Strategie
Christoph Steger: Vielen Dank für diese Einblicke in euer Unternehmen. Lass uns in die Fragen der Audience einsteigen. Erste Frage: Setzt ihr überwiegend auf UGC Ads oder auch klassische, auf Hochglanz polierte Video-Spots?
Arne Reinhardt: Wir testen diese Hochglanz-Spots regelmäßig, aber unser Fokus liegt auf UGC.
Christoph Steger: Schaltet ihr aktuell auch YouTube Ads im Performance-Bereich?
Arne Reinhardt: Auch das haben wir getestet.
„Die YouTube Ads haben sich in Hinblick auf die Attribution und das Tracking als Herausforderung entpuppt, weil dieser Kanal stark auf View Conversions beruht.“
Für uns bedeutet das, dass wir die tatsächlichen Daten schlussendlich wieder über Umfragen tracken müssen.
Ich kann mir allerdings vorstellen, die qualitativ hochwertigen Ads in Zukunft öfter zu testen, wenn wir Awareness-Kampagnen schalten. Aktuell legen wir jedoch einen starken Fokus auf Conversions.
Christoph Steger: Das ist ein gutes Stichwort, weil jemand aus der Audience folgende Frage hat: Inwiefern haben eure TV-Spots euer Performance-Marketing beflügelt? Darüber konnte man schon auf LinkedIn einiges lesen, aber vielleicht kannst du uns einen Überblick darüber verschaffen.
Arne Reinhardt:
„Wir konnten definitiv Synergien erkennen, als wir unsere Werbung bei der Champions League geschaltet haben.“
Diese Werbung haben wir zudem über die Post Purchase Survey getrackt. Weil wir keinen Gutscheincode eingebunden haben, was ein unglaublich mächtiges Tool und das hat ausgezeichnet funktioniert.
Christoph Steger: Sind aktuell weitere Flights geplant?
Arne Reinhardt: Ich glaube, dass wir in diesem Jahr noch einen starten werden.
TikTok und Spotify im Performance-Marketing
Christoph Steger: Spannend, wir halten die Augen offen. Welchen Anteil an eurem Umsatz generiert ihr mittlerweile durch TikTok?
Arne Reinhardt:
„Der Umsatzanteil durch TikTok ist bei uns aktuell mit ein bis zwei Prozent noch recht niedrig.“
Durch das bisher eingesetzte Budget konnten wir aber schon allerhand lernen und ich gehe davon aus, dass der Kanal weiter wachsen wird.
Christoph Steger: Glaubst du, der Prozess ist ähnlich wie damals, als die Instagram Stories veröffentlicht wurden?
Arne Reinhardt: Das denke ich schon. Das Unternehmen hat in einzelnen Ländern bereits TikTok Shopping etabliert, dementsprechend richtet sich der Fokus immer stärker auf dem Kommerz.
Christoph Steger: Bei unserer nächsten OMKB am 2. November ist übrigens auch TikTok auf der Bühne mit dabei und dort wird es insbesondere um das Performance-Marketing gehen. Anhand dieser schamlosen Eigenwerbung erkennt man schon, dass TikTok aktuell sehr bemüht ist, den Markt für das Schalten von Werbung auf TikTok zu sensibilisieren.
Nutzt ihr auch Spotify Ads im Performance-Marketing?
Arne Reinhardt: Nein, im Performance-Marketing haben wir das bisher noch nicht gemacht. Wir schalten Podcasts-Ads, die direkt in die Podcasts eingebunden werden.
Wir haben im vergangenen Jahr aber Werbung für unseren eigenen Podcast auf Spotify geschaltet.
Christoph Steger: Und bucht ihr die Podcast-Werbung programmatisch ein oder macht ihr Deals, bei denen die Podcaster eure Werbung nativ einsprechen?
Arne Reinhardt: Wir machen beides.
Was Snocks inhouse macht und wofür sie sich Unterstützung holen
Christoph Steger: Spannend, ihr seid wirklich umtriebig und testfreudig. Wie groß ist denn euer Inhouse-Performance-Marketing-Team? Arbeitet ihr zusätzlich mit externen Agenturen oder macht ihr alles inhouse?
Arne Reinhardt: Inhouse besteht unser Performance-Marketing-Team aktuell aus fünf Personen. Darunter ist ein Media Buyer, der sich sowohl um TikTok als auch die Google Ads kümmert und sich eigentlich auf TikTok konzentrieren möchte. Dementsprechend suchen wir tatsächlich Verstärkung für die Google Ads. Zudem haben wir eine Media-Advertiserin für Facebook Ads und einige kreative Ressourcen außerhalb unseres Creative-Teams.
Christoph Steger: Sucht ihr am Standort Mannheim oder wäre die Stelle remote?
Arne Reinhardt: Remote wäre tatsächlich möglich – wie schön, dass ich hier die Gelegenheit zum Personal-Marketing habe.
Christoph Steger: Bei Interesse wird man dann sicherlich auf eurer Karriereseite fündig. Du hast vorhin von eurem eigenen Attributionsmodell erzählt. Nutzt ihr dafür ein spezielles Marketing Attribution Tool oder ist das komplett selbst gemacht?
Arne Reinhardt:
„Unser Attributionsmodell haben wir zusammen mit Adtribute.io erstellt.“
Die haben über Server-Side-Tracking ein tolles Dashboard erstellt und wir schauen uns alles im Google Data Studio an.
Zu deiner vorherigen Frage möchte ich noch ergänzen, dass wir gerade im Bereich Creative auch mit externen Agenturen zusammenarbeiten. Gerade in Zeiten von TikTok ist man auf viele Werbemittel angewiesen, die wir selbst noch nicht darstellen können.
Christoph Steger: Vor zwei Jahren – als das Influencer-Marketing richtig aufkam – hatte ich eine ähnliche Unterhaltung mit Johannes. Auf LinkedIn hat er damals verlautet, dass Influencer-Marketing bei Snocks nicht funktioniert, diese Aussage hat er allerdings später wieder revidiert. Hat Influencer-Marketing heute einen gewichtigen Anteil in eurem Marketing-Mix?
Arne Reinhardt: Auf jeden Fall, Influencer-Marketing funktioniert hervorragend bei uns. Mittlerweile haben wir zwei Influencer-Marketing-Managerinnen, die das Thema noch weiter vorantreiben. Das ist richtig profitabel geworden.
Christoph Steger: Habt ihr schon einen Kanal im Auge, den ihr als Nächstes ausprobieren möchtet. Die Preise steigen auf allen Plattformen, dementsprechend schauen wir uns natürlich immer um, was der nächste Trend sein könnte. Vor vier Wochen hatten wir Pinterest zu Besuch. Das ist zwar kein neuer Kanal, könnten die aber trotzdem interessant für euch sein?
Arne Reinhardt:
„Wir möchten unbedingt zum Jahreswechsel Kanäle wie Pinterest und Snapchat ausprobieren.“
Vielleicht denken wir auch etwas größer und schauen uns noch etwas im Bereich TV um.
Christoph Steger: Sehr spannend. Vielen Dank für den Vortrag und das Gespräch und ich freue mich schon auf weitere Einblicke bei Snocks.
Arne Reinhardt: Bis bald, vielen Dank.
Hat dir der Beitrag gefallen? Dann wird dir sicherlich der Beitrag zu Onsite-Suche mit Simon Reichel von FINDOLOGIC gefallen.