Bears with Benefits wurde 2018 gegründet und vertreibt Nahrungsergänzungsmittel in Form von Gummibärchen, die unter anderem bei DM und Rossmann, aber auch im Online-Shop erhältlich sind. Die Produkte weichen von der üblichen Pillen- oder Kapselform ab, denn sie sollen das Thema Nahrungsergänzung positiv besetzen. Dafür verbindet Bears with Benefits pharmazeutische Forschung mit einem natürlichen, nachhaltigen Image. Das Unternehmen hat mittlerweile 20 Mitarbeiter:innen und ein 18 Produkte starkes Sortiment.
Astrid Linser, Head of E-Commerce bei Bears with Benefits, erläutert in ihrem Vortrag, wie Bears with Benefits im Bereich Social Ads angefangen hat, welche Fehler sie dabei gemacht haben, was ihre aktuellen Herausforderungen sind und gibt praktische Tipps, etwa anhand welcher Struktur sie Copies erstellen, welche Anforderungen eine Landing-Page erfüllen muss. Warum man sich nicht auf Blueprints verlassen darf und wie man Hemmschwellen abbaut.
Das Video mit Astrid Linser von Bears with Benefits
Welche Rolle spielen Social Ads im Marketing-Mix von Bears with Benefits?
Christoph Steger: Vielen Dank, Astrid, für diesen spannenden Ausflug in die Welt von Bears with Benefits. Besonders gut hat mir gefallen, dass dein Talk die ideale Ergänzung zu den Talks darstellt, die wir heute bereits gehört haben. Hoffentlich sehen wir uns noch einmal, nachdem euer TV-Spot angelaufen ist, damit du uns davon noch einige Insights über die Verzahnung mit eurer Social-Media-Kampagne mitbringen kannst.
Du hast in deinem Vortrag einiges berichtet und auch Beispiele für eure Tests und Creatives aufgezeigt. Du stehst jetzt ganz vorn im Maschinenraum, aber wie groß ist eigentlich das Team hinter all diesen Aktionen?
Astrid Linser: Unser E-Commerce-Team besteht aktuell aus fünf Leuten. Wir betreuen Paid Social, aber auch SEA, SEO und die Online-Shops. Wir haben also allerhand zu tun, können dabei aber zum Glück auf die vorhin angesprochenen Templates zurückgreifen.
Christoph Steger: Beeindruckend, dass ihr das zu fünft schafft. Kannst du beziffern, wie hoch der Budgetanteil für Social Ads in eurem Marketing-Mix ist? Ist das euer wichtigster Kanal?
Astrid Linser: Das ist sehr unterschiedlich – in manchen Monaten machen Social Ads einen großen Anteil aus, in anderen einen kleineren und es gibt zudem große Unterschiede zwischen den verschiedenen Märkten.
„Unter dem Strich allokieren wir für Social Ads zwischen 20 und 40 Prozent unseres Budgets.“
Hidden Champions und Flops unter den Social-Media-Plattformen
Christoph Steger: Das ist doch ein großes Stück vom Marketing-Kuchen. Bezüglich der sozialen Plattformen hast du vorwiegend über Instagram gesprochen, bei uns war heute allerdings auch häufig die Rede von TikTok. Wie funktioniert dieser Kanal aktuell für euch?
Astrid Linser:
„TikTok haben wir im Jahr 2021 als Paid-Kanal getestet. Dieser Test hat vielversprechend begonnen, schlussendlich aber nicht die erwarteten Ergebnisse erzielt.“
Unser Unternehmen ist in der Nahrungsergänzungsindustrie angesiedelt und TikTok ist in Hinblick auf einige Aussagen in diesem Zusammenhang tatsächlich strenger als Facebook – selbst wenn es um zugelassene Health Claims geht. Deswegen wurden einige unserer besten Creatives abgelehnt und wir haben das Thema vorerst ad Acta gelegt. Das liegt nun also in der Schublade und wir wollen es nach wie vor angehen, Q4/2022 ist aber wahrscheinlich nicht die beste Zeit für das Testen neuer Kanäle.
Christoph Steger: Gibt es unter euren Kanälen einen Hidden Champion? Wir hatten heute auch Pinterest bei der OMKB dabei. Könnten die euer Hidden Champion sein?
Astrid Linser: Nein, tatsächlich nicht. Pinterest haben wir Anfang 2021 getestet, die Plattform hat unsere Erwartungen leider auch nicht erfüllt. Das lag damals allerdings primär am Tracking, worin Meta nun einmal ausgezeichnet ist und wir sind dementsprechend verwöhnt. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Pinterest sein Tracking mittlerweile verbessert hat und dass der Kanal gut für uns funktionieren könnte, deswegen sollten wir den noch einmal testen.
Christoph Steger: Torsten von Pinterest hat uns berichtet, dass Pinterest sogar Engineers von Meta abgeworben hat. Dementsprechend haben sie sehr aufgeholt und liefern inzwischen vergleichbare Ergebnisse. Es ist sicherlich schlau, sich am Platzhirsch zu orientieren.
Astrid Linser: Finde ich auch, das ist gut zu wissen.
Christoph Steger: Wie du eben gesagt hast, seid ihr inhouse zu fünft. Arbeitet ihr zusätzlich mit Agenturen oder liegt alles in eurer Hand?
Astrid Linser: Tatsächlich machen wir mittlerweile alles inhouse. Weil wir erst letztes Jahr in alle Kanäle eingestiegen sind, haben wir zu dieser Zeit noch stark mit Agenturen zusammengearbeitet. Dabei haben wir viel gelernt, sodass wir jetzt erfolgreich auf eigenen Füßen stehen.
Christoph Steger: Super. In eurem Influencer-Marketing arbeitet ihr nicht nur mit Jana Ina zusammen, sondern macht auch viel darüber hinaus. Fällt das alles in den Aufgabenbereich deines Teams?
Astrid Linser: Nein, Influencer-Marketing wird bei uns von einem eigenen, großen Team betrieben – allerdings auch inhouse. Sie betreuen vom Büro in München alle Märkte und haben auch alle Hände voll zu tun.
Christoph Steger: Meiner Wahrnehmung nach ist euer Produkt wie geschaffen für Influencer-Marketing. In euren Ads arbeitet ihr stark mit Trust-Elementen, deswegen fragt ein Mitglied aus der Audience, welche rechtlichen Anforderungen man erfüllen muss, um Logos wie Trustpilot einbinden zu dürfen.
Astrid Linser: Wir dürfen das, weil wir einen Vertrag mit Trustpilot haben. Die bieten verschiedene Vertragsmodelle an, mit denen das Logo genutzt werden kann. Wie es außerhalb dieser Abmachungen mit Nutzungsrechten aussieht, weiß ich allerdings nicht.
Christoph Steger: Das klingt, als würde das gut funktionieren mit Trustpilot.
Astrid Linser: Für uns auf jeden Fall.
Christoph Steger: Wir starten gerade in Q4/2022, ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass euer Produkt für Q1 prädestiniert ist. Nach dem Jahreswechsel setzen sich die meisten Menschen stärker mit ihrer Gesundheit auseinander und das kurbelt sicherlich euer Geschäft an.
Astrid Linser: Das stimmt, Q4 ist allerdings wie bei den meisten E-Commerce-Unternehmen unser stärkstes Quartal – so hoffentlich auch dieses Jahr. Aber du hast recht.
„Q1 ist sehr relevant für uns. New Year, New Me – da spielen Vitamine und Sport plötzlich eine größere Rolle und besonders der Januar funktioniert für uns hervorragend.“
Christoph Steger: Hervorragend, ich werde euren Shop heute Abend auf jeden Fall auch etwas durchstöbern. Das war wirklich ein spannender Vortrag, deshalb wüsste ich gerne, wo wir dich im Herbst und Winter noch sehen können.
Astrid Linser: Im Oktober bin ich beim Digital Bash von OnlineMarketing.de in Hamburg.
Christoph Steger: Wunderbar, und wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt und hoffen, dass du bald auch bei uns physisch auf der Bühne zu sehen bist.
Astrid Linser: Das würde mich auch freuen, ich hatte großen Spaß heute. Vielen Dank!
Christoph Steger: Vielen lieben Dank und bis demnächst.
Du suchst noch nach den richtigen Influencern für mehr Reichweite und Engagement? Dann schau dir doch mal den Artikel mit Ramona Meier und Pascale Vigener von TERRITORY an.