Besitzt Du schon ein E-Bike? Falls nicht, könnten Dich die hohen Kosten bisher abgeschreckt haben, denn die Preise von E-Bikes liegen allgemein jenseits der 2.000 Euro-Marke. SUSHI Bikes macht das anders! Das Münchner Unternehmen, 2019 von CEO Andy Weinzierl mit Joko Winterscheidt, dem bekannten Moderator, gegründet, stellt hochwertige E-Bikes her, die weniger als die Hälfte vergleichbarer Velos kosten. Und das ohne VC, nur aus dem eigenen Cashflow.
Vera von Zworowsky kam recht früh zu SUSHI Bikes. Seitdem kümmert sich die studierte Marketing Managerin sich im Unternehmen mit viel Herzblut um alles rund ums Thema Marketing, Kampagnen und Social Media.
Mario Rose, Co-Host des OMKB-Talks, hat sich ausgiebig mit Vera von Zworowsky und Andy Weinzierl über die Gründung und den steilen Aufstieg von SUSHI Bikes, die Arbeit mit Influencern, die Wahl der richtigen digitalen Marketinginstrumente und den Erfolg von TV und Printkampagnen unterhalten.
Podcast mit Sushi Bikes Chefkoch Andy Weinzierl und Performance Makiting Managerin Vera von Zworowsky
SUSHI Bikes über USP, unerwartete Zielgruppen und das Bundestagswahl-Ergebnis
Mario Rose: Liebe Vera, lieber Andy, herzlich Willkommen hier bei uns im Podcast. Schön, dass Ihr heute unsere Gäste seid.
Andy Weinzierl: Dankeschön! Schön, dass wir dabei sein dürfen. Grüß Dich.
Mario Rose: Schöne Grüße nach München. Ich möchte allen, die SUSHI Bikes noch nicht kennen, das Unternehmen einmal ganz kurz vorstellen, ehe wir in die Inhalte des heutigen Podcasts einsteigen. Eine Innenstadt ohne Autos mit mehr Grünflächen und natürlich auch mit E-Bikes. So stellt sich Andy die Städte in den nächsten Jahren vor. Mit grüner Mobilität für die Gesellschaft von heute und morgen und einem revolutionären Straßenbild.
Klingt, wie ich finde, nach extrem viel neuer Lebensqualität. In die Gründung ist Andy seinerzeit eingestiegen, weil er, O-Ton, „keine eigenen, bezahlbaren E-Bikes gefunden hat“ und sich dann eben dachte, Mensch, das gibt es doch nicht, dann mache ich es eben selbst. Und seitdem folgt er der Mission make people move. Über Bekannte stiegen dann recht früh Joko Winterscheidt und die mymuesli-Chefs Max Wittrock und Philipp Kraiss als Investoren mit ein, die Andy und die Bikes schon beim ersten Prototypen extrem stark fanden.
Jetzt, zwei Jahre später, ist Andy bereits das zweite Mal bei uns zu Gast. Er war schon auf der Bühne der OMKB und gibt heute gemeinsam mit seiner Kollegin Vera tiefere Einblicke in diverse Themen rund um den SUSHI-Bike-Kosmos.
Lieber Andy, liebe Vera, ich freue mich, wenn Ihr Euch kurz die Zeit nehmt und Euch unseren Zuhörerinnen und Zuhörern einmal vorstellt. Beschreibt doch mal, was Ihr schon so alles gemacht habt. Andy, vielleicht magst Du einmal einsteigen?
Andy Weinzierl: Na gut, ich wollte Vera den Vortritt lassen, aber dann mache ich das sehr gerne. Schön, dass ich hier sein darf. Und ich freue mich, wenn es irgendwann auch mal wieder in Reality stattfindet. Mit einer richtigen Bühne und nicht nur einer virtuellen. Du hast schon wahnsinnig viel vorweggenommen. Ich bin Andy aus München, habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Bin jetzt 26 und hatte meinen Master in London gemacht, den ich dann aber in München fertiggebracht habe. Das heißt, ich habe remote erfunden, bevor Corona war, und habe quasi den Master umgemünzt und während des Launches noch fertiggebracht. Das ist so die Kurzgeschichte.
Der Grund, warum ich zurückgezogen bin, ist offensichtlich das, was Du angesprochen hast. Joko, Max und Philipp fanden es ganz cool. Wir haben das zusammen im Vierergespann gebaut. Jeder hat seine Kompetenzen mit eingebracht und dann sind wir im Juli 2019 an den Markt gegangen. Jetzt, ungefähr zwei Jahre und drei Monate später, sind wir 13 Menschen fest angestellt, mit noch zehn Praktikantinnen, Studentinnen etc. Also ein ganz schönes Setting, in dem wir uns gerade befinden. Und ich freue mich auf viele spannende, wahrscheinlich Marketingfragen heute, oder? Aber erst mal Vera.
Mario Rose: Ja, hast Du richtig vermutet, Andy. Vielen Dank für das Intro und erst einmal Glückwunsch zu der spannenden Reise, die Ihr gemeinsam unternommen habt. Vera, du bist schon seit Januar 2020 dabei, das heißt, ganz früh ins Team mit eingestiegen. Ich freue mich auch, wenn Du unseren Zuhörerinnen und Zuhörern ein bisschen was zu Dir erzählst. Schieß los!
Vera von Zworowsky: Okay, ich starte gleich mal rein. Ich habe in Pforzheim meinen Bachelor in Media Management und Werbepsychologie gemacht. Danach bin ich noch an die Uni und habe einen Marketing Management Master drauf gesetzt. Und bin dann wirklich auch direkt danach, erster Job, bei SUSHI durchgestartet. Es war auch ein bisschen dem geschuldet, dass ich mich in der Marketing-Welt nie so wirklich entscheiden konnte, was ich eigentlich machen will. Und dann ist so ein Start-up-Setting natürlich mega ideal, um herauszufinden, in welche Richtung man sich entwickeln will. So bin ich zu SUSHI gekommen und von Tag eins habe ich gefühlt mehr gelernt als in den vielen Jahren Studium. Es war einfach eine mega lehrreiche Zeit.
Mario Rose: Super gut. Das ist doch ein gutes Setting für unser Gespräch heute. Vielen Dank Vera, vielen Dank Andy. Ich habe es im Intro gerade erwähnt. Bei Dir, Andy, steht – natürlich auch in der Gründungsidee – nachhaltige Mobilität, gegebenenfalls das Erfinden der Innenstädte in den Metropolregionen in Deutschland, im Fokus. Wenn Du da in dem Zusammenhang einmal die Ergebnisse von der Bundestagswahl anschaust, bist Du happy damit?
Andy Weinzierl: Ich finde es erst einmal einen guten Icebreaker, mit Politik einzusteigen, das funktioniert in Deutschland immer sehr gut. Aber prinzipiell ist es ein superspannendes Ergebnis. Es ist jetzt nicht so, dass ich komplett unzufrieden bin mit Deutschland. Ich bin keiner, der permanent nörgelt. Ich finde es aber total interessant zu sehen, dass jetzt ein Wandel passiert. Und das bestätigt nur das, was wir aus der Gesellschaft die ganze Zeit, die letzten vier Jahre schon gespürt haben. Und es ist auch wahrscheinlich die logische Konsequenz für das, was da draußen in der Natur umwelttechnisch passiert.
Ich bin zufrieden, weil sich da jetzt Parteien zusammenschließen müssen, von denen ich mir immer erhofft habe, dass sie zusammenarbeiten. Das ist einerseits natürlich irgendwas Grünes, sonst würden wir das Ganze ja nicht machen. Wir machen das ja mit einem Purpose und alle, die hier arbeiten, arbeiten daran, um da draußen irgendwas besser zu machen. Aber gleichzeitig glaube ich, dass Nachhaltigkeit auch Wirtschaft mit einbeziehen muss.
Wir können nicht einfach nur verbieten und den Verbraucher einschränken in dem, was er machen darf, sondern die Wirtschaft ist die, die schädliche Artikel oder Kunststoff, alles mögliche in den Verkehr bringt. Und deswegen brauchen wir Anreize. Ich glaube, nicht immer unbedingt Verbote. Ich klinge schon wie ein Politiker übrigens. Aber deswegen wird diese Kombination aus Wirtschaft, Parteien und aber auch Grünen extrem wertvoll. Und da bin ich gespannt drauf.
Mario Rose: Vielen Dank für Deine Einschätzung. Das klingt tatsächlich so, als sollten sich die Damen und Herren, die sich in den Sondierungsgesprächen gerade mit diesen Themen auseinandersetzen, Dich einmal anrufen und auch mit dazu einladen. Wenn es die Parteien dann schaffen, die Stärken der unterschiedlichen Programme bestmöglich zu kombinieren, dann ist es glaube ich, für unsere Szene, für das Gründertum und entsprechend für die Nachhaltigkeit ein großer Schritt nach vorne. Darauf können wir jetzt erst einmal nur hoffen und abwarten. Aber Andy Danke für Deine Einschätzung.
Kommen wir einmal auf SUSHI Bikes zu sprechen. Die Marke hat eine ganz unique Positionierung (USP) im E-Bike-Markt in Deutschland. Allein schon natürlich durch die Pricing-Ebene. Sehr erschwingliche Räder, die dabei auch noch extrem gut aussehen. Gerade wenn wir an die Nachhaltigkeitsideen denken und die Veränderung der Urbanität in unseren Innenstädten, würde man erwarten, dass eben auch Eure Zielgruppe, das heißt die Käuferinnen und Käufer von SUSHI Bikes, doch eher junge Menschen sind, die sich nach Substitutionsmöglichkeiten sehnen, neben öffentlichem Nahverkehr, neben dem eigenem Auto und Co. Hat sich das, nachdem Ihr jetzt gut zwei Jahre am Markt seid, bestätigt? Ist die gerade beschriebene Kernzielgruppe tatsächlich Euer Käufer-Fokus, oder seid Ihr sogar überrascht worden und es hat sich in eine ganz andere Richtung für Euch entwickelt?
Video mit Sushi Bikes Founder, Andy Weinzierl, und Performance Marketing Managerin, Vera von Zworowsky
Andy Weinzierl: Du hast vollkommen recht. Wir sind an den Markt gegangen mit einer Zielgruppe, die eigentlich mir entsprach, weil das Fahrrad auf mich zugeschnitten war. Es sollte eigentlich nur eins für mich sein. Ich glaube aber, die genauen Zahlen und die Validierung hat wahrscheinlich Vera besser parat, deswegen halte ich mich zurück. Ich habe aber das Gefühl, dass wir eine bisschen breitere Gruppe ansprechen.
Vera von Zworowsky: Tatsächlich ist die Hauptzielgruppe schon auch die, die wir erreichen wollen. 25 bis 35 Jahre alt, Metropolregion, und wir sehen das auch in unseren Käuferdaten, dass wir da am stärksten vertreten sind. Es ist nur so, dass wir auch hier intern voll oft das Bild haben, dass unsere Zielgruppe viel älter ist. Die Kurve fährt erst mal super, super flach ab. Wir haben die 25 bis 35-jährigen, die voll den Peak ausmachen.
Aber dann haben wir auch noch einen super starken Anteil an plus 30-jährigen und auch noch über 35 Prozent plus 45-jährige mit dabei. Also es ist wirklich ein schwacher Abfall. Und gerade die Älteren, würde ich sagen, sind die, von denen man am meisten hört und sieht. Das klingt erstmal überraschend, aber zum Beispiel in unserer Facebook Community sind es vor allem Ü50-jährige, die sich da rege austauschen und wirklich Ambassadoren, redebedürftig und proaktiv sind. So was bleibt dann natürlich hängen. Gerade die Jüngeren, die die Hauptzielgruppe ausmachen, von denen hört und sieht man nicht so viel. Die sind da draußen, die kaufen und die fahren ihr Bike. Aber von denen bekommen wir über die Social Media Kanäle tatsächlich weniger mit.
“In unserer Facebook Community sind es vor allem Ü50-jährige, die sich da rege austauschen und wirklich Ambassadoren, redebedürftig und proaktiv sind.”
Vera von Zworowsky
Mario Rose: Könnte natürlich auch daran liegen, dass es bei Facebook gegebenenfalls so ist, dass diese Plattform sich mittlerweile zumindest in der Dialogform eher an älteren Zielgruppen wendet. Oder siehst Du das auch über Facebook hinaus tatsächlich bei Euch, dass eben die Älteren mehr über Euer Produkt reden, diskutieren, es weiterempfehlen? Siehst Du das schon als grundsätzlichen Trend?
Vera von Zworowsky: Nein, es ist auf jeden Fall Facebook geschuldet. Wie gesagt, es spielt sich alles auf Facebook ab und es ist eben diese ältere Zielgruppe. Das ist auf jeden Fall der Plattform geschuldet. Aber für uns halt auch mega wichtig. Für uns ist es eine Challenge, wie wir da Reichweite reinkriegen und wie wir diese redebedürftige Community nutzen. Und bei den Jüngeren: wie kriegen wir hier Word of Mouth rein? Also, wie mobilisieren wir die stärker?
Mario Rose stellt fest, dass das höchste Suchvolumen für die Marke SUSHI Bikes überraschenderweise außerhalb der Metropolregionen, in Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu finden ist. Auch Vera von Zworowsky kennt natürlich die Ergebnisse. Sie erzählt zudem, dass es eine Unmenge an falschen Schreibweisen und Suchbegriffen in Suchmaschinen – allen voran Google – gibt, auf die SUSHI Bikes trotzdem reagieren muss. Wachstumsmöglichkeiten gäbe es aber nicht nur in ländlichen Regionen, sondern natürlich auch gerade bei der urbanen Zielgruppe. Interessanterweise gibt es viele Nutzer, die das SUSHI Bike als Tourenbike umbauen und auch in der Community davon berichten.
Eine steile Geschäftsentwicklung, Lieferzeiten der Bikes und Produktentwicklungen
Mario Rose: Eine fantastische Entwicklung für Euch zu sehen, wie modular das Bike eingesetzt werden kann, wenn man ein bisschen Liebe und handwerkliches Geschick investiert. Das ist natürlich extrem spannend zu sehen. Wir sprechen, wenn wir einen Schritt weitergehen, in unserem Gespräch bei E-Bikes auch weiterhin von einem, und das ist für Euch natürlich toller Rückenwind, starken Wachstumsmarkt an der Schnittstelle von zwei Megatrends, die Ihr auch in Eurer Produktentwicklung sehr, sehr früh gesehen und mit einbezogen habt.
Das ist auf der einen Seite das Thema Nachhaltigkeit, auf der anderen Seite das Thema der urbanen Mobilität. Hinzu kommt – und ich denke, das ist ein offenes Geheimnis – mit Covid 19 ein weiterer Treiber der letzten anderthalb Jahre. Wenn man sich so private Investitionen anschaut rund um Sportgeräte – Peloton hatten wir zum Beispiel auch bei uns schon zu Gast, die davon aktiv berichtet haben – Haus, Garten, E-Commerce und Co., muss man ja eigentlich sagen, mehr Rückenwind geht kaum. Was natürlich extrem gut und zuträglich für Euch ist .
Andy, magst Du sagen, wie Eure Geschäftsentwicklung auf Basis dieses Rückenwinds verläuft? Seht Ihr auch weiterhin in diesem Jahr sehr viel Wachstum oder seid Ihr in der Post-Covid-19-Phase, wenn man es denn so nennen darf, eher zurückhaltend optimistisch?
Andy Weinzierl: Ich glaube, bei all dem Trubel, der da gerade in dem Markt los ist, sollten viele mal am Boden bleiben. Also der Fahrradmarkt ist zwar absolut am wachsen, aber für uns fehlt es natürlich ein bisschen an Vergleichswerten. Wir sind Mitte 2019 an den Markt gegangen und dann ein halbes Jahr später, als wir das erste Mal so richtig begonnen haben, auch mit Marketing – also mit Vera in Person sozusagen – gab es zwei Monate später schon die ersten Lockdown-Gespräche.
Wir sind also in Covid gewachsen und haben in der Zeit auch unsere Sales und unser Marketing aufgebaut. Das heißt, einen richtigen Vergleich haben wir nicht. Aber wir haben uns dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr nochmal mehr als verdoppelt und versuchen, das jetzt bis Ende des Jahres auch noch ein bisschen auszubauen. Wie es die nächsten zwei, drei Jahre weitergeht muss man natürlich schauen, aber wir erwarten nächstes Jahr schon noch mal mindestens die gleiche Entwicklung wie dieses Jahr.
Das sieht man vor allem daran, wie viel die anderen Hersteller vorbestellen. Also wir sind ja im Bike-Markt aktiv, wir haben die gleichen Lieferketten, wir sehen, welche Stückzahlen da im Vergleich zu den vorherigen Jahren geordert werden. Das ist natürlich schon fast absurd. Aber die haben ihre Bedarfsplanung sicherlich gut im Griff, deswegen hängen wir uns da dran. Wir bestellen auch fleißig und so schauen wir, dass wir auf unserem Niveau ebenfalls wieder fleißig wachsen. Es wird auf jeden Fall noch zwei, drei Jahre weitergehen, da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.
“Wir sind in Covid gewachsen und haben in der Zeit auch unser Sales und Marketing aufgebaut. D.h. einen richtigen Vergleich zu Vor-Covid-Zeiten haben wir nicht.”
Andy Weinzierl
Mario Rose: Okay. Du hast gerade erwähnt, dass die Planungen laufen, viele andere Hersteller auch große Bestellmengen rausgeben und es ja dann gerade auch in der Fahrradindustrie in der Vergangenheit im Teile-Bereich, bei der Warenanlieferung, auch bei der Produktion und Auslieferung der Räder extrem zu Engpässen kam. Ich glaube, man durfte auch einige Monate warten, wenn man sich ein neues E-Bike bestellt hat, unabhängig von den Herstellern. War das für Euch auch ein Engpass, von dem Ihr sagt, der hat Euer Wachstum gehemmt? Also hättet Ihr wesentlich mehr verkaufen können, wären Teile da gewesen? Oder war es jetzt nicht so dramatisch für Euch?
Andy Weinzierl: Definitiv. Das war letztes Jahr schon schon der Fall. Wir wollten deutlich mehr bauen, als wir bauen konnten. Das lag vor allem auch an dem organischen Finanzierungsmodell, das wir da aufgebaut haben. Wir sind bisher immer noch nicht VC-backed und versuchen das alles aus dem Cashflow zu finanzieren. Und das stellt uns vor die eine Grenze. Auf der anderen Seite natürlich dann auch die Lieferkette. Auch da mussten wir Maßnahmen ergreifen, letztes Jahr schon, und dieses Jahr eben noch viel mehr. Da müssen wir uns gegen die anderen wehren.
Das Gute ist, wir haben momentan alle das gleiche Problem. Wir haben alle die gleichen Lieferketten, wir haben alle die gleichen Hersteller, weil der Fahrradmarkt nicht so wirklich fragmentiert ist, sondern es nur ein paar Hersteller gibt. Das Tolle ist, dass der Markt markenoffener wird. Es ist nicht mehr nur Shimano-fokussiert. Plötzlich verbauen die großen Premiumhersteller auch wieder andere Schaltungen, und das ist eine total positive Entwicklung, weil die Qualität die gleiche ist. Am Ende war es immer nur ein Markenspiel und wir sehen gerade, dass es ein bisschen aufgeweicht wird.
Das gibt eben auch Anbietern wie uns die Chance, die Marken ein bisschen zu platzieren, weil das solide Teile sind. Die Kunden bestätigen das. Die sind happy. Und da muss nicht immer Markenname XY draufstehen. Und so ist dann in diesem Sommer die verrückte Situation entstanden, dass wir plötzlich der Player mit den kürzesten Lieferzeiten waren. Das konnte sich davor, als wir noch ein halbes Jahr Lieferzeit hatten, keiner vorstellen. Dann hatten wir nur zwei Monate und plötzlich hat jeder gesagt, wie schafft ihr solche Lieferzeiten? Ist ja total verrückt! Und ja, das wollen wir jetzt beibehalten, sind jetzt gut versorgt und müssen mit der Planung ins Jahr 2022/2023 einsteigen.
Mario Rose: Okay, fantastisch. Es ist schwierig, davon eine Vorstellung zu entwickeln, wenn man Euer Unternehmen nicht so gut kennt. Du hast 13 Mitarbeiter:innen, viele Freiwillige, Freelancer und weitere Kräfte, die Euch supporten. Das ist schon eine ganze Menge an FTE und Fixkosten, die es mittlerweile gibt. Wie viele Fahrräder verkauft Ihr aktuell im Monat? Kannst Du uns das sagen? Kannst Du uns eine Hausnummer nennen?
Andy Weinzierl: Verkaufszahlen, da schweigen wir ja immer fleißig drüber. Da sagen wir nicht viel dazu. Es sind natürlich ein paar Tausend Fahrräder auf den Straßen, was uns super happy macht. Aber recht viel konkreter wirst Du es mir auch dieses Mal nicht entlocken, Mario. Ich glaube, letztes Mal habt Ihr es auch schon versucht, aber es bleibt ein Geheimnis. Wir sind ganz zufrieden und die Fixkosten können wir tragen. Und irgendwann kann man ja bestimmt auch im Handelsregister oder im Unternehmensregister nachschauen, wie es dieses Jahr so lief.
“Das Tolle, das wir sehen, ist, dass der Bike-Markt markenoffener wird.”
Andy Weinzierl
Mario Rose: Du hältst Dich weiterhin bedeckt, aber das respektieren wir. Das ist natürlich auch in Ordnung. Ihr habt eine neue Modellvariante jetzt ziemlich frisch an den Start gebracht. Wenn wir einmal auf Euer Sortiment schauen, mit dem Zusatz „+“. Was habt Ihr konkret verbessert und warum habt Ihr diese Verbesserungen in der Produktentwicklung vorgenommen?
Andy Weinzierl: Ich kann ja mal kurz starten, dann ergänzt Vera, was ich vergesse. Ich würde gerne an den Punkt anknüpfen, den sie vorhin genannt hat. Nämlich dass die Bikes auch irgendwo außerhalb der Städte unterwegs sind. Das haben wir wahrgenommen. Natürlich auch durch diese “laute” Zielgruppe, so nenne ich sie einfach mal. Das ist eben die möglicherweise Ü40-Gruppe auf Facebook. Die nutzen das Fahrrad anders, als wir es gedacht hätten.
Dementsprechend ergeben sich da so ein paar Bedarfe. All das haben wir jetzt über zwei Jahre hinweg gesammelt und fleißig aufgeschrieben, nummeriert, also priorisiert, und gesagt, es gibt noch ein paar Punkte in Ergonomie, die wir verbessern können. Wir haben uns da mit extrem schlauen Köpfen zusammengesetzt, sowohl intern als auch extern. Mit welchen, die wirklich auch Bikes von großen Marken entwickeln. Die haben uns einfach noch mal gesagt, was wichtig ist, um ein Bike ergonomischer zu machen. Das haben wir alles umgesetzt.
Und der größte Faktor ist natürlich, dass wir da einen Lead übernommen haben und diese 21700er Lithium-Ionen-Zellen verbauen. Das ist die neue Zelltechnologie. Die sind in E-Autos schon selbstverständlich, in E-Bikes aber noch nicht. Wir haben uns gefragt, warum eigentlich nicht? Warum müssen E-Bikes immer zwei Jahre hinten dran sein? Wir bringen jetzt schon den Akku raus und der hat dann die doppelte Kapazität auf fast gleichem Raum. Es ist total abgefahren, was diese Zellen leisten, und das sind so diese zwei Key-Features. Weiß nicht, Vera, was ist Dein Lieblings-Feature an den neuen Bikes? Hast Du da eins?
Vera von Zworowsky: Ich fahre tatsächlich gerade das C2+ und habe wirklich das Gefühl, man sitzt noch einen Ticken komfortabler drauf. Ich persönlich brauche die gesteigerte Reichweite gar nicht, denn ich kriege in der Stadt den Akku nicht leer, aber Ergonomie ist schon was anderes.
Ist der Name SUSHI Bike, der damals von Andy Weinzierl gewählt wurde, tatsächlich der richtige? Oder hätte man einen anderen Namen wählen sollen? Andy Weinzierl erzählt, wie es zu dem Namen kam und wie die Gründer und Investoren auch heute noch dazu stehen. Auch Vera von Zworowsky steht hinter dem Namen. Andy Weinzierl erzählt in diesem Zusammenhang die Gründungsstory, und wie es zu der Kooperation mit Joko Winterscheidt kam.
Mit Influencer Marketing zu sechsstelligen Traffic Zahlen
Mario Rose: Ihr seid auf einem sehr guten Weg, die Marke etwas unabhängiger von Joko zu gestalten. Da gibt es unterschiedliche Wege, wir gehen gleich auf mehrere ein, Performance-Marketing-Ansätze und Co. Aber bleiben wir erst einmal noch bei den Personen, und auch bei den werblichen Personen, mit denen Ihr noch darüber hinaus arbeitet.
Neben Joko, klar, der dann natürlich eine ganz enge Bindung zum Unternehmen hat, arbeitet Ihr aber auch mit weiteren People-Kooperationen, also mit Influencer:innen, um dort auch die Markenwahrnehmung entsprechend a) auf weitere Schultern zu verteilen, und b) natürlich von den passenden Reichweiten zu profitieren. Wie geht Ihr da konkret vor? Wie seid Ihr vorgegangen bei der Auswahl der Leute, die dann auch für SUSHI Bikes werben? Und wie erfolgreich gestaltet sich das Ganze für Euch?
Vera von Zworowsky: Ich würde mich erstmal auf die erste oder erfolgreichste Influencer-Kooperation beschränken, und das war natürlich die mit Carmushka. Das war Ostern 2020 und ist tatsächlich einfach wirklich aus sich heraus entstanden. Carmushka hatte einen Aufruf gestartet, dass sie nach E-Bikes sucht und wir haben einfach super schnell reagiert. Es war dadurch komplett authentisch. Es war nicht geplant und wir wurden auch wirklich überrascht, wie das Ganze in die Höhe geschossen ist. Also sowohl Traffic als auch Sales. Wir hatten sechsstellige Traffic Zahlen. Das war der Wahnsinn. Und damit war das ein voller Erfolg.
Und dann haben wir natürlich gedacht, okay, das müssen wir weiter verfolgen. Haben da auch Unterstützung von PEPPERSTARK bekommen, von unserer PR-Agentur, die auch aus dem Joko-Netzwerk kommt. Die haben uns dann auch im Folgenden einfach geholfen bei der Influencer- Auswahl, Suche, Bewertung, auch im Kontakt mit denen. Wobei man wirklich sagen muss, dass die folgenden Influencer-Kooperationen nicht mehr in diesem Maße den Erfolg gebracht haben. Aber inwiefern das konkret messbar ist, steht ja immer ein bisschen in den Sternen. Es ist einfach auch viel Branding, es ist viel Awareness. Deshalb bleiben wir auf jeden Fall weiter dran.
Mario Rose: Okay, das heißt, auf das erste Kooperationsniveau seid Ihr nicht gekommen. Erkläre es noch einmal, Vera, für die Leute, die Sie nicht kennen: Carmushka, wer ist das?
Vera von Zworowsky: Instagram Influencerin, im Bereich Fashion und Lifestyle. Es ist die Sales-Kanone, glaube ich. Ich glaube, jede Marke macht nur gute Erfahrungen mit ihr. Und wir hatten absolutes Glück, dass es so hingehauen hat.
Mario Rose: Wenn Du ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern magst: Also klar, Ihr habt eine Agentur mit an Bord. Sicherlich auch wichtig und hilfreich, um entsprechend schneller passende Kooperationen mit an Land zu ziehen und damit dann zu starten. Ist es so, dass Ihr Euch da konkrete Ziele setzt, auch in der Zukunft, dass Ihr eine bestimmte Anzahl an Kooperationen auf jeden Fall durchziehen möchtet? Es ist ja sehr, sehr schwer skalierbar, muss man sagen. Da gibt es andere Disziplinen, bei denen ist es sicherlich etwas einfacher. Macht Ihr es sehr konservativ einfach davon abhängig, dass Ihr wirklich einen perfect fit habt und beide Seiten daran glauben und es deswegen gar nicht so planbar gemacht wird? Was kannst Du uns verraten?
Vera von Zworowsky: Wie gesagt, die Historie reicht noch nicht so weit zurück. Es wird jetzt jedes Jahr mehr. In diesem Jahr sind wir auch wirklich mit einer Liste gestartet und haben am Anfang definiert, hey, so viele Kooperation planen wir für dieses Jahr. Wir müssen natürlich auch die Bikes blocken. Gerade bei den Lieferzeiten muss man das relativ früh wissen, Anfragen, machen die das für den Deal, den wir anbieten, überhaupt? Wir haben jetzt seit drei Monaten die Nadine Kneuer an Bord, die sich jetzt auch bei uns wirklich Vollzeit um das Thema Social und Influencer kümmert. Die hat das super im Griff und das wird jetzt auf jeden Fall professioneller betreut.
Mario Rose: Müsst Ihr auch von Eurer Seite aus viele Kooperationsanfragen absagen, weil sie unverschämt sind, weil sie nicht passend sind oder, Andy, weil Du sagst, nein, das möchte ich nicht, da sehe ich meine Marke nicht?
“Wir sagen oft auch Kooperationsanfragen von Influencern ab, weil wir fokussiert arbeiten müssen.”
Andy Weinzierl
Andy Weinzierl: Klar gibt es da welche, die wir nicht akzeptieren oder nicht beliefern können, aber oft sind es auch gute Dinge, die wir absagen müssen, weil wir halt echt fokussiert arbeiten. Die Bikes sind Mangelware und wir wollen auch die Kunden nicht verprellen. Das ist auch so ein Punkt, den wir beachten müssen. Wenn wir jetzt rausgehen und 100 Influencer mit Bikes ausstatten und auf der anderen Seite haben wir Lieferprobleme, dann ist das irgendwann nicht mehr glaubhaft und schwer zu vermitteln. Und deswegen versuchen wir da eine Gratwanderung zu fahren, uns stark zu fokussieren und wirklich nur diejenigen herauszupicken, die unserer Meinung nach – und auch ihrer Meinung nach – gut dazu passen. Und da sind sehr, sehr viele Faktoren dabei, dass das authentisch funktioniert, finde ich.
Mario Rose: Okay, Vera, Du hast gerade auch in einem Nebensatz erwähnt: Es kommt natürlich auch drauf an, ob die Deals passen und eure Deals akzeptiert werden. Kannst Du da ein bisschen mehr ins Detail gehen, was Ihr genau von der Markenseite anbietet? Oder sagst Du, vielleicht nicht heute!
Vera von Zworowsky: Ich glaube, da würde ich mich lieber bedeckt halten, zumal sich das wahrscheinlich auch jetzt mit der Zeit wandeln wird.
Wie verteilt Sushi Bikes das Digital Marketing Budget und welche Learnings konnten sie aus TV-Kampagnen ziehen?
Mario Rose: Personal Brand Marketing. Ich habe es gerade erwähnt. Von Joko kommend bis jetzt hin zu Euren aktuellen Influencer-Kooperationen. Ich meine, sechsstellige Traffic-Zahlen sind natürlich enorm. Das ist ja sicherlich ein extremer Boost gewesen, gerade in Hinblick auf Awareness-Aspekte und Co. Das sind aber weiß Gott nicht Eure einzigen Säulen.
Ihr habt Euch sehr, sehr stark weiterentwickelt. Wenn man mal auf Euren Shop schaut und so ein bisschen guckt, was Ihr für Conversion Pixel eingebunden habt und in welchen Netzwerken Ihr arbeitet, dann stößt man ja eigentlich auf alle Big Names, die man erwarten würde. Das ist auch nicht überraschend. Also Google, inklusive des Shopping Ökosystems beispielsweise. Dann natürlich die Facebook Conversion Pixel. Dann ist Pinterest mit dabei, was Sinn in der Bilderwelt macht, die Ihr kreiert.
Werfen wir mal einen Blick auf Eure Kampagnen-Strategien, auf Euer Marketing Setup, wie es jetzt und heute aussieht. Wie viel Budget gebt Ihr aktuell im digitalen Marketing aus bzw. unspezifischer, wie viel Prozent Eures gesamten digitalen Marketingetats investiert Ihr mittlerweile in diese reinen Digital Marketing Channel, die sehr Performance-orientiert funktionieren?
Vera von Zworowsky: Tatsächlich fast alles. Also wir arbeiten super datengetrieben, und unser Marketingbudget in dem Sinn beschränkt sich wirklich fast vollkommen auf Google und Facebook. Die halten sich auch beide relativ die Waage, also Google mit 60 Prozent, Facebook mit rund 40 Prozent. Und da liegt, wenn man so will, fast das gebündelte Budget. Klar hat man da noch irgendwie so Side-Ausgaben für Kanäle außerhalb von Online. Messen, ein paar Printartikel, die man mal braucht, aber es ist wirklich sehr fokussiert.
Letztes Jahr hatten wir zwei kleinere Kampagnen mit TV- und Podcast-Werbung. Aber da ist es bei uns immer ein bisschen schwierig, weil wir wirklich mit allen Marketingaktivitäten, die wir machen, versuchen, positive Zahlen zu schreiben. Gerade weil wir organisch wachsen, richten wir uns jetzt zum Beispiel mit Facebook und Google einfach nur am ROAS aus und sagen, hey, solange der ROAS passt heben wir den Ad Spend an. So leicht ist es natürlich bei so einer TV-Kampagne nicht, wenn man am Anfang ein Budget in die Hand nehmen muss und dann guckt, was am Ende passiert.
Auch da haben wir wirklich gerade die TV-Kampagne so ausgestattet, dass wir Zahlen generieren und dass wir auch unsere Learnings mitnehmen. Auf jeden Fall. Aber das birgt für uns immer noch so ein gewisses Risiko. Und klar, Brand-Kampagnen wie Out-of-Home, oder die klassische Print-Kampagne, die müssen kommen, die wollen wir auch unbedingt machen. Es ist nur einfach so, vor dem organischen Wachstumsgedanken für uns aktuell einfach noch zu risikobehaftet. Und deshalb haben wir fast das gesamte Budget bei Google und Facebook.
“Unser gebündeltes Marketingbudget liegt bei Google und Facebook.”
Vera von Zworowsky
Mario Rose: Damit ich Dich richtig verstehe: Der organische Wachstumsgedanke ist jetzt hierbei, dass Ihr Euch aus Eurem eigenen Cashflow entsprechend weiterentwickelt und darüber dann auch Wachstum produzieren könnt. Damit meinst Du jetzt sicherlich im digitalen Marketing irgendwelche organischen Aktivitäten. Du hast gerade von der TV-Kampagne gesprochen und Euren Learnings. Ihr habt beide gerade fleißig genickt, als Du gesagt hast, Ihr habt Eure Learnings daraus gezogen. War es einfach ein Learning „Es funktioniert nicht so KPI-getrieben, wie Ihr arbeiten wollt“?
Oder hattet Ihr auch durchaus Lerneffekte, wo Ihr sagt „Okay, das ist ganz spannend, aber für uns aktuell noch ein zu teurer Kanal“, also so etwas wie Spillover-Effekte auf Reichweiten zu YouTube beispielsweise, ein höheres Brand-Search-Volumen, wo Ihr doch wesentlich mehr Traffic generieren und auch Conversions erzielen könntet, die aber dann in der ROAS-Betrachtung nicht gut funktionieren. Also wie konkret waren Eure Learnings da? Was mögt Ihr uns darüber verraten?
Vera von Zworowsky: Gerade bei TV haben wir super Learnings generiert, also zum einen Zielgruppen-Learnings, die teilweise neu für uns waren, teilweise validiert wurden. Wenn es interessant ist, würde ich näher darauf eingehen.
Mario Rose: Oh, unbedingt, nimm Dir gerne die Zeit.
Vera von Zworowsky: Also, TV-Sender Auswahl anhand von Affinitäten! Da sind wir mit der Agentur die sehr verschiedenen Channels oder Kanäle durchgegangen, haben ausgewählt, und am Ende blieben noch zwei übrig. Und wir mussten uns zwischen DMAX und einem anderen Sender entscheiden. Da habe ich gesagt, lasst uns auf jeden Fall DMAX probieren, weil wir diese Bastler haben und ich glaube, das könnte ganz gut funktionieren. Und dieser Sender hat eingeschlagen wie nichts.
Am Ende waren wirklich DMAX und ServusTV die Sender, die die performantesten Bewegungen hatten. Es war wirklich Wahnsinn. Wir hatten einen Cost per Visit, der war richtig, richtig stark. Richtig gut. Nach den Spots sind über diese Kanäle viele auf unsere Seite gekommen und haben recherchiert. Das hat uns einfach nochmal gezeigt, okay, cool, es war ein performanter Spot. Wir haben wirklich mit USPs geworben. In diesem Spot war jetzt kein Brand Image zu finden. Das heißt, mit den USPs können wir halt wirklich diese Zielgruppen triggern. Und das war für uns ein cooles Learning.
Bei den Sales hatten wir uns schon erhofft, einen Peak zu sehen. Wir hatten auch starke Sales zu der Zeit, aber wir haben uns mega schwer getan, das wirklich auf den Spot zurückzuführen. Ich könnte mir vorstellen, dass es dem geschuldet war, dass wir einfach noch enorm lange Lieferzeiten hatten. Und deshalb haben wir für uns beschlossen, dass wir TV auf jeden Fall nochmal machen, aber nur wenn wir wirklich Lagerbestand haben und das Produkt sofort verfügbar ist. Dass man nicht mehr diese Hürde hat von „Ich sehe was. Ich finde es interessant, aber die Lieferzeit nötigt mich jetzt nicht zum zeitnahen Kauf“.
“Wir machen TV auf jeden Fall nochmal, aber nur wenn wir wirklich Lagerbestand haben und das Produkt sofort verfügbar ist.”
Vera von Zworowsky
Mario Rose: Verständlich.
Vera von Zworowsky: Und diese Learnings aus dem TV finde ich mega wertvoll.
Mario Rose: Ja, absolut. Wenn Du von einem ganz geringen Cost per Visit (CPV) sprichst, das ist ja eine tolle Metrik erst einmal, dass Ihr die erreichen konntet. Dann seht Ihr ja, dass TV-Campaigning im Hinblick auf Traffic Generierung unmittelbar funktioniert. Sind es dann paar Cent wo Ihr sagt, das ist mega? Liegt es dann bei 50 Cent oder was war für ein CPV ungefähr, den Ihr da erreichen konntet?
Vera von Zworowsky: Der lag schon bei zwei Euro. Aber das ist ein starker Wert für TV.
Wie die Performance-Welt erfolgreich erschließen?
Mario Rose: Ja, sehr gut. Cool, nur als Einschätzung natürlich ganz spannend zu wissen. Ihr habt gesagt, jetzt ist Euer Marketing-Game ein Performance-only-game, wenn ich das so zusammenfassen darf. Also viel Google und Google Shopping Ökosystem, sicherlich auch Facebook Ads und auch Automatismen im Facebook Ökosystem. Wir kennen es selber ganz gut bei uns rund um OMKB, rund um Think11 und diverseste Channel, in denen wir auch aktiv sind und wissen, dass es ein Thema ist, das beherrscht man nicht mal so eben von Anfang an.
Ihr habt ganz frisch angefangen in Euren Accounts mit Euren Marken zu werben und das ganze Thema aufgebaut. Vera und Andy, wie geht man daran, wenn man vor diesem Berg steht, vielleicht die Kompetenzen im Unternehmen noch nicht hat, dann aber beginnt, sich eben diese Performance-Welt zu erschließen? Wie war Euer Wissensaufbau da? Das finde ich ganz spannend.
Andy Weinzierl: Ich will nur einen Kommentar loswerden, bevor ich dann an Vera übergebe, weil ich da wahrscheinlich gar nicht so viel zu sagen kann. Außer, dass ich selbst beobachtet habe und schon immer sehr viel involviert bin in Reports. Aber ich kann mich noch erinnern, wie wir im Februar 2020 angefangen haben und Vera mich gefragt hat, ob sie jetzt wirklich 25 Euro am Tag ausgeben darf. Also so haben wir begonnen und es klingt total verrückt. Wir haben uns herangetastet, uns gar nicht wohl gefühlt und irgendwann waren es hundert Euro am Tag und so hat sich das ein bisschen entwickelt. Aber die Story, wie sich das angefühlt hat, kann Vera wahrscheinlich ein bisschen besser erzählen.
Vera von Zworowsky: Ja, es war wirklich genau so. Wir haben uns da zum – ich würde es mal Kick off nennen – einfach in eine Schulung reingesetzt. Klar, man hat so im Praktikum Anzeigen ausgetauscht, aber so einen kompletten Account aufzuziehen und die Tools einzurichten ist da nochmal was ganz anderes. Und dann haben wir uns an dieser strategischen Herangehensweise lang gehangelt. Ich gehe auch immer mega motiviert aus den Schulungen raus. Dann setze ich mich abends noch hin und habe einfach Bock, das alles umzuwandeln und greifbar zu machen.
Und so war es dann auch. So kam es dann zu dieser Aussage „Hey Andy, ist es okay wenn ich da jetzt noch 25 Euro drauf packe?“ Wirklich alles einfach Inhouse, komplett eigens aufgezogen und dann gucken, was passiert! Dann haben wir am Tag danach gesehen, okay, es scheint zu laufen und da kommen Klicks, und da werden auch Käufe verzeichnet und dann hat man halt nach und nach Budget draufgelegt. Das wurde dann sehr schnell sehr viel mehr. Man konnte mehr testen, man konnte viel schneller testen, konnte viel schneller Insights generieren. Und das ist ja auch eine enorme Verantwortung. Ich glaube, je mehr Verantwortung man hat, desto mehr versucht man, die Sachen im Detail zu verstehen.
Ich würde schon behaupten, dass ich mich da in alles sehr schnell, sehr tief reingefuchst habe. Zum Beispiel Facebook: Das haben wir dann wirklich bis Juni diesen Jahres selber gemacht, also komplett Content Produktion, in den Business Manager eingepflegt, analysiert, ausgewertet, optimiert. Es ist auch immer gut gelaufen. Klar tauscht man sich mit anderen Leuten aus dem Netzwerk dazu aus und sucht nach anderen Meinungen. Jeder hat immer eine andere Meinung, eine andere Strategie parat.
„Ich kann mich noch erinnern, wie wir im Februar 2020 angefangen haben und Vera mich gefragt hat, ob sie jetzt wirklich 25 Euro am Tag ausgeben darf.“
Andy Weinzierl
Und ich glaube, wir sind immer noch in der Phase, wo wir Dinge ausprobieren wollen. Aber man hat auch einfach über die Zeit so ein tiefes Verständnis für das Produkt, für die Marke gewonnen. Auch für die Customer Journey, so dass man gut daran tut, das wirklich im ersten Prozess eigens aufzusetzen.
Genauso Google. Es wurde am Anfang ein bisschen stiefmütterlicher behandelt, würde ich sagen. Aber auch da: So eine Shopping-Kampagne war dann schon immer ein Selbstläufer. Dann hat man ein bisschen rumgespielt und irgendwann wurden wir, glaube ich, durch unsere gestiegene Google Spendings von einem Growth-Manager entdeckt. Und sind da wirklich – da bin ich mega dankbar dafür – in so ein Google Growth Programm reingerutscht, in dem man dann eben auch einen Account Manager an die Seite gestellt bekommt und den kompletten Account anschaut, ihn durchgeht, und – in unserem Fall – neu aufgesetzt hat.
Auch da habe ich einfach wieder mega viel gelernt und ich fand es voll wichtig, da wirklich offen zu sein, alles nach bestem Wissen und Gewissen zu machen, aber sich auch wirklich vor Augen zu halten, hey, ich kenne das Produkt und ich verstehe wie die Leute ticken. Bei Google war so ein Learning für mich zum Beispiel, Best Practices immer auf den Shop, immer auf das Produkt zu leiten. Und wir haben es getestet, weil ich auch gemerkt habe, ja, ich weiß nicht, also so Website technisch fände ich es schlauer, wir leiten auf die Startseite.
Und wir haben es getestet: Das Outcome war wirklich, dass der Lead auf die Startseite besser konvertiert. Ich glaube, den Leuten fehlt sonst die Journey. Das ist ein erklärungsbedürftiges Produkt. Die wollen soviel wissen und es geht alles verloren, wenn man direkt auf das Produkt leitet. Die meisten verstehen da nicht mehr, dass das ein E-Bike ist, sondern denken, es ist ein Fahrrad.
Das war auch so ein Learning in der Creative Konzeption, weil wir halt wirklich noch die Kommentare unter den Ads durchlesen. Da kamen Kommentare wie „999 Euro ist doch nicht billig für ein Fahrrad“. Ja nee, das ist ein E-Bike. Es ist cool, dass Du das nicht siehst!
Mario Rose: Es sieht vielleicht zu gut aus dafür, deswegen erkennt es der eine oder andere nicht, das kann ja sein. Da ist das Produktdesign zu gut, zu attraktiv.
Vera von Zworowsky: Ja, und so Learnings generiert man on the go.
Mario Rose: Und man merkt auf jeden Fall, auch wenn Du darüber sprichst, Vera, dass es jemanden braucht, der dieses Thema für sich annimmt und dann auch einen gewissen Spaß und eine gewisse Passion entwickelt. Sich da richtig rein zu knien, Creatives zu testen, eine Lernkurve mit aufzubauen und Ähnliches, bis man dann dementsprechend auch durch sowas wie ein Google Growth Programm externe Unterstützung von außen erhält oder sich diese aktiv holt.
Jetzt hast Du gerade auch was ganz spannendes gesagt, wie ich finde, weil Du jetzt ja echt anderthalb Jahre viel Herzblut reingesteckt hast, um diese Systeme zu lernen und zu durchdringen. Ihr habt zumindest Facebook jetzt nicht mehr in der eigenen Hand, sondern habt Euch eine Agentur mit an Bord geholt. Was war da für Euch der Grund dafür, dass Ihr das gemacht habt?
Vera von Zworowsky: Auf jeden Fall Manpower. Gerade Facebook ist ein super pflegeintensiver Kanal. Also wie gesagt, du musst die ganzen Creatives anlegen. Wenn du testen willst musst du einfach so viel produzieren, bis die Verkaufszahlen aussagekräftig sind. Das braucht Zeit. Man kann auch kreativ werden, da bisschen rum probieren. Aber wir haben dann einfach gemerkt, mit der aktuellen Besetzung war es nicht mehr machbar, wir sind mit der Produktion nicht mehr hinterher gekommen. Es ist auch nicht nur Facebook, was wir machen. Dann hat es manchmal ein bisschen gelitten. Wir dachten, das Budget ist dann doch zu hoch dafür, dass wir uns nicht zu 100 Prozent dahinter klemmen. Und auch da, der Lerneffekt. Ich habe mir erhofft, dass ich in Zusammenarbeit mit der Agentur natürlich auch nochmal komplett neue Einflüsse kriege.
Mario Rose: Wenn wir nochmal ganz kurz bei dem Thema bleiben: Wir sprechen von Facebook, aber wir meinen natürlich gerade auch im Advertising Facebook und Instagram. Wenn Du die beiden Performance Channel miteinander vergleichst, die ja nun ganz andere Anforderungen haben, andere Zielgruppen, andere Creatives und andere Möglichkeiten: Auf welchem Kanal ist Euer Fokus und warum?
Vera von Zworowsky: Wir bespielen auf jeden Fall beides. Wir haben aber auch gemerkt, dass es creative mäßig wirklich Unterschiede gibt. Wir hatten zum Beispiel hier im Office eine kurz, spontan gedrehte Ad mit Joko, wo er mit dem Bike durch das Office fährt und dann baut er einen kleinen Sturz. Das ist eine Instagram-Ad, die ist super gelaufen. Für Facebook absolut nicht plattformgerecht. Kam nicht an. Da gibt es auf jeden Fall Unterschiede.
Mario Rose: Das finden die 50+ Leute nicht lustig, die gegebenenfalls gar nicht wissen, wer das ist, überspitzt formuliert. Schauen wir auf Google: Für Euch da im Moment budgetseitig noch ein bisschen wichtiger, auch einfacher zu skalieren. Nee, einfacher zu skalieren ist nicht richtig, sondern gerade wenn man das betrachtet, in Hinblick auf die Nähe zur Kaufentscheidung, Brand Search Themen, Google Shopping Themen sicherlich extrem performant für Euch. Kann ich mir zumindest vorstellen. Ist es etwas, was dann im Vergleich zu den Facebook Aktivitäten tatsächlich noch bei Euch Inhouse liegt? Oder habt Ihr das auch mit abgegeben an einen externen Partner? Und wie stark automatisiert Ihr mittlerweile den Bereich? Oder ist es für Euch noch viel manuelles Arbeiten?
Vera von Zworowsky: Also wir haben Google aktuell noch Inhouse. Ich betreue gerade den Google Kanal. Ich habe einen Wiki Call mit zwei Google Ansprechpartnern, die mir dann Antworten auf viele Fragen geben. Ich würde sagen, es ist so ein etappenweiser Aufwand. Oder Google ist, glaube ich, der Aufwand, den man sich macht. Gerade wenn die Zahlen dann einbrechen, dann muss man schon sehr, sehr, sehr tief rein, um zu gucken, woran es liegt. Es ist jetzt nicht wie bei Facebook, dass ich sage, ja, okay, dann deaktiviere ich diese kleine Kampagne, sondern die Probleme liegen tiefer. Das ist so meine Erfahrung. Man muss mehr graben. Es ist viel filigraner, es ist kleinteiliger, es gibt so viele Schrauben, an denen man drehen kann. Den Rest der Frage habe ich vergessen.
Mario Rose: Nee, Du beantwortest sie gerade schon optimal. Ich hatte nur noch nach dem Automatisierungsgrad gefragt. Wenn man bei Google ins Ökosystem schaut, hast Du recht. Je tiefer du gräbst, je mehr Zeit Du investieren kannst, desto eher wirst Du sicherlich auch noch Learnings haben und über bestimmte Suchkombinationen und Ähnliches stolpern. Viel läuft, gerade auch Shopping orientiert, aus unserer Erfahrung mittlerweile immer automatisierter. Smart Shopping Campaigns haben extrem gute Kennzahlen. Gerade wenn man sie unter CUA-Aspekten betrachtet. Sind das auch Erfahrungswerte, die Du machst, Vera, oder ist es etwas, wo Du bisher ganz andere Erfahrungen machen durftest?
Vera von Zworowsky: Bei Shopping kann ich zustimmen, das ist irgendwo ein Selbstläufer, der auch bei uns sehr gut performed. Aber, das würde ich auch sagen, nur im Zusammenspiel mit anderen Kampagnen. Wir haben nicht nur eine Shopping Kampagne laufen. Wir haben nebenher noch YouTube-Werbung. Das betrachten wir eher unter so einem Awareness-Branding-Aspekt. Dann haben wir noch zwei Search-Kampagnen aufgesetzt. Also Search haben wir untergliedert, einmal in so eine generische Keywordsuche und in eine Brand-Keyword-Search-Kampagne.
Wir betrachten einfach andere KPIs, dass wir da ein bisschen selektiver unterwegs sind. Für mich ist es schwierig, ich kriege viele, viele, Keywordvorschläge und ich würde einfach behaupten, dass es vielleicht doch am E-Bike-Markt liegt, dass da so viel mit reinspielt. Es gehen viele Keywords in Richtung E-Bike-Versicherung, Mountainbike, Carbon-E-Bike, Rennrad, die einfach nicht wirklich relevant sind und vielleicht ganz andere Leute anlocken würden. Da läuft die Automatisierung für mich noch nicht so rund, deshalb mache ich das wirklich noch manuell.
Und ja, es ist ein extremer Aufwand. Aber es gibt natürlich auch dieses saying, hey, gerade mit dieser Beta-Version, automatisiere Google, das macht das schon. Und wenn die Keywords nicht laufen, dann ist auch das wieder automatisiert. Aber dem Ganzen traue ich noch nicht.
“Es gehen viele Keywords in Richtung E-Bike-Versicherung, Mountainbike, Carbon-E-Bike, Rennrad, die einfach nicht wirklich relevant sind und vielleicht ganz andere Leute anlocken würden. Da läuft die Automatisierung für mich noch nicht so rund.”
Vera von Zworowsky
Mario Rose: Vera, wie ist da vor dem Hintergrund – Du hast Brand Building und eigene Brand-Campaigns gerade erwähnt – sicherlich Best Practice, gerade im Google Ökosystem. Wenn man SUSHI Bikes jetzt googelt, sieht man eine fully booked SERP Page, also jede Menge auch an Wettbewerbern, die bewusst oder unbewusst schalten. Ist es etwas, was Euch ein Dorn im Auge ist, wo Ihr mit anderen Wettbewerbern, Plattformen und ähnlichem sprecht? Gibt es da Dialog zu diesen Themen oder ist es auch etwas wo Ihr sagt, fair enough, das nehmen wir an und schaltet eben auch bewusst auf andere Brands?
Vera von Zworowsky: Es ist immer ein zweischneidiges Schwert.
Mario Rose: Kann man sagen, ja, finde ich auch.
Vera von Zworowsky: Es ist auf jeden Fall so, dass nicht nur die Markennamen, sondern allgemein Keywords im E-Bike-Bereich so hohe Costs per Click haben. Die Leute bieten wie verrückt, es ist wirklich Wahnsinn. Wir haben den Nachteil, so nenne ich es jetzt einfach mal, dass wir mit unserem Preis keine super hohe Marge haben. Das heißt, auch bei den Geboten muss ich irgendwo die Reißleine ziehen. Das steht uns nicht alles offen.
Und gerade bezogen auf diese Brand-Keywords: Ja, es hat mich fuchsig gemacht und wir haben dann auch wirklich Wettbewerber aktiv angeschrieben und haben gefragt, ob man diesen Keywordkrieg nicht irgendwie begraben könnte, beidseitig. Leider war die Resonanz sehr gering. Also ein Wettbewerber hat uns geantwortet und wir haben uns geeinigt. Das läuft jetzt seit einem halben, dreiviertel Jahr. Das ist wirklich ein faires Verhalten. Ich muss aber gestehen, ich biete auch auf Wettbewerber-Keywords.
Mario Rose: Das ist ja dann die normale Reaktion daraus folgernd, wenn man sich nicht einigen kann, okay. Verlassen wir mal die Google und Facebook Ökosysteme. Andy, da hast Du uns sehr überrascht oder mich persönlich, als Ihr erzählt habt, dass Ihr auch CPO-Deals mal ausprobiert habt, im Bereich Printwerbung. Das ist für mich erst einmal eine außergewöhnliche Idee gewesen. Ich habe mich darüber informiert, habe dann festgestellt, doch, das gibt es auch häufiger am Markt. Das hat, glaube ich, für Euch sogar richtig gut funktioniert, oder wie war das?
Andy Weinzierl: Ja, da kann Vera wahrscheinlich mehr zu sagen. Aber es zeigt auch wieder, wie kreativ wir sein müssen und ich genieße das Gespräch total, weil ich da auch gerne zuhöre, was so passiert ist. Und genau sowas entsteht, wenn man kreativ sein muss, wenn eben nicht festgefahrene Strukturen von Anfang an einfach auf eine Firma gelegt werden. Zu schauen: Funktioniert das bei uns auch? Oder wenn nicht, dann feilen wir hier und da noch mal! Dadurch, dass wir alles von Grund auf aufbauen mussten, entstehen solche Situationen.
Vielleicht kann Vera da so ein bisschen auf den CPO-Deal eingehen. Ich fand es auch überraschend und dachte nicht, dass sowas funktionieren kann. Ich dachte am Ende, es wäre vielleicht ein schlechter Deal für die Zeitschrift und nur wir haben gewonnen. Aber am Ende haben tatsächlich beide Seiten gewonnen. Und das hat mich überrascht. Wie war das genau?
“Wenn Printwerbung, dann mit CPO-Deal oder gar nicht.”
Vera von Zworowsky
Vera von Zworowsky: Es war der Ansatz, von dem ich vorhin schon geredet habe. Wo ich gesagt habe, dass wir organisch wachsen wollen. Dass wir immer sicherstellen müssen, dass wir mit unserer Werbung auch wirklich Returns erzielen. Und da ist ein CPO natürlich eine mega Möglichkeit, wenn man keine Insights hat. Wir haben davor noch nie Printwerbung geschaltet und wir hatten keine Ahnung, wie das angenommen wird. Und es kamen immer wieder Anfragen von Werbeträgern und ich habe nie locker gelassen. Ich habe immer gesagt: CPO oder gar nicht.
Und irgendwann hat sich halt jemand gefunden, der das ausprobieren wollte. Dann haben wir es gemacht. Es war ein Zeitungsverlag in dem Fall. Also wirklich Tageszeitungen. Die haben da einen CPO-Deal aufgesetzt. Das kann man ja easy berechnen. Dann geht es in die Verhandlungen. Man hat ja nichts zu verlieren. Und das Schöne ist, dass beide Seiten pushen. Also wir wollen eine coole Anzeige schalten, wir geben uns Mühe bei der Kreation. Es lief in dem Fall über drei Wochen, immer mal wieder, in verschiedenen Blättern. Es wurden auch wirklich Tageszeitung, Beileger und verschiedene Formate getestet. Die haben auch am Ende noch mal Gas gegeben.
Zwischendrin haben sie sich nach den Zahlen erkundigt und dann hieß es halt so, okay, cool, dann platziere ich Euch hier nochmal und da noch mal. Die hatten natürlich auch einen Druck, dass was bei rumkommt. Wir haben mega Insights generiert. Zum Beispiel haben die Beileger nicht performed, die Tageszeitungen aber um so mehr. Auch Tages-Insights und Content Surroundings haben wir uns angeschaut. Ein Insight von uns war auch noch, dass wir das Ganze mit einem Incentive Track-bar gemacht haben. Wir hatten einen Incentive als Beigabe, über einen Code konnten wir die Sales nachvollziehen.
Und wir haben im Nachgang der Kampagne wirklich noch mal die Sales in der Region angeschaut. Da haben wir gemerkt, dass wir in der Region einen viel höheren Sales Uplift haben, als wir über die Codes vermutet hatten. Das heißt, es sind noch viel mehr Sales entstanden, als die, die wir mit dem Modell eigentlich getrackt hatten. Es war in dem Fall gut für uns. Wir hatten eben diesen Deal und er hat sich auf die Codes beschränkt und wir mussten nur das bezahlen, was über die Codes verkauft wurde. Aber der Insight war wahnsinnig wertvoll. Also auf Basis von diesen getrackten oder eingelösten Codes war es eine Kampagne, ja, okay, die haben wir gemacht, aber die war jetzt nicht outperforming.
Aber als wir dann diese Sales in der Region nochmal angeschaut haben, war es wirklich so, okay, da ist doch ganz schön viel mehr bei rumgekommen. Aber scheinbar scheint das Incentive ja nicht richtig gewählt gewesen zu sein, sonst wäre es von jedem eingelöst worden. Das heißt, da noch mal so ein Learning für uns: Das nächste Mal testen wir Incentives. Und das testen wir so lange, bis es wirklich immer eingelöst wird, weil wir erst dann solche Deals wirklich cool aufziehen und richtige Learnings daraus generieren können.
Das nächste Thema ist der erste Pop-Up-Store, den SUSHI Bikes in München eröffnet hat. Ein Angela-Merkel-Double war am Eröffnungstag dabei. Mario Rose möchte mehr darüber wissen. Andy Weinzierl erzählt, wie es dazu kam und welche Pläne SUSHI Bikes zukünftig in dieser Richtung hat. Er erwähnt auch, wie das Unternehmen zukünftige Events und Kampagnen dieser Art handhaben will, die als sogenannte Thumbstopper dienen können.
SUSHI Bikes: TikTok – ja oder nein? Und ist Leasing eine Option?
Mario Rose: Apropos Thumbstopper: Ich mache mal noch einen ganz kleinen Sprung zu einem Kanal, auf den ich gerne noch zu sprechen kommen möchte, und dann gehen wir noch in die Ausblick-Phase, weil wir uns jetzt schon tatsächlich fast eine Stunde lang sehr, sehr gut unterhalten, wie ich finde. Wir haben uns beim letzten Mal – und da passt das Thema Thumbstopper ganz gut dazu – auch wenn das Nutzungsverhalten ein bisschen anders ist auf der Plattform – über TikTok unterhalten.
Das wäre natürlich auch TikTok-Content par excellence. Ich habe gesehen, da ist es ein bisschen ruhiger bei Euch geworden in der Content Creation. Ist es eher ein HR-Thema gewesen, wo Ihr durch die Nachbesetzung jetzt tatsächlich auch wieder aktiver werdet? Und glaubt Ihr, dass Ihr in diesem Kanal noch richtig viel Upside habt, sowohl organisch als auch paid? Oder hat das andere Gründe und Ihr seht einfach Eure Zielgruppe dort nicht, respektive keine guten KPIs?
Andy Weinzierl: Also ganz generell glaube ich tatsächlich daran, was Johannes von SNOCKS auch in unserem letzten Meeting auf der OMKB-Bühne gesagt hat: Wenn den Kanal, dann richtig. Das haben wir einfach mal zwei Wochen oder einen Monat probiert, um zu schauen, was springt bei rum. Auch Ads haben wir auf TikTok ausprobiert, da müsste Vera ein Learning sharen. Am Ende stand für uns fest, solange wir nicht den Headcount haben, um das wirklich intensiv zu betreuen, und täglich da was cooles, kreatives zu schaffen, lassen wir es lieber bleiben. Und Johannes hat einmal mehr Recht gehabt.
“Solange wir den Headcount nicht haben, um coole und kreative Sachen zu schaffen, lassen wir TikTok lieber sein.”
Andy Weinzierl
Mario Rose: Bedeutet das aber im Umkehrschluss, dass Ihr den Kanal dann mit entsprechenden Kapazitäten sehr wahrscheinlich noch mal aufnehmen werdet und viel Upside seht, oder lasst Ihr für den Moment die Finger davon?
Andy Weinzierl: Wie war er denn, Vera, war er gut oder war er schlecht? Ich weiß gar nicht auswendig!
Vera von Zworowsky: Es erfordert natürlich viel mehr Manpower. Der Kanal muss mit ganz anderem Content bespielt werden und der muss erst einmal produziert werden. Und bei Ads ist es leider das gleiche. Auch da produzierst Du Ads explizit für TikTok. Haben wir schon mit der Aussicht gemacht, okay, das werden jetzt keine Converter. Wir werden dadurch keinen krassen Sale generieren, aber haben uns doch Traffic erhofft. Der ist einfach nicht in dem Maße rüber geschwappt, wie wir es uns erhofft hatten. Wir hatten aber auch einfach nicht wahnsinnig viel Budget. Wir sind vorsichtig rangegangen, vielleicht zu vorsichtig. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir es nochmal probieren, aber dann halt mit wirklich viel Budget, all in. Und es war gerade noch nicht drin.
Mario Rose: Nicht mit 25 Euro am Tag, wie seinerzeit.
Vera von Zworowsky: Das hat mal funktioniert?
Mario Rose: Ja, absolut. Dann machen wir einen Haken unter TikTok und auch einen Haken erst einmal, zumindest für das, was wir heute in einem Gespräch schaffen, rund um das Thema digitales Marketing. Ich möchte noch auf ein, zwei Punkte zu sprechen kommen. Kaufentscheidungen haben natürlich auch ganz viel zu tun – gerade auf Eurem Markt – mit Produkterlebnis. Natürlich habe ich Retourenmöglichkeiten und ähnliches und ich habe mich mal umgeschaut.
Denn ich habe auch überlegt, tatsächlich überlegt, mir ein SUSHI Bike zu gönnen, weil ich auf der Suche nach einem passenden Untersatz bin, um meine neun Kilometer bis zum Arbeitsort ein bisschen CO2-neutraler zu gestalten, als ich es bisher tue. Ich habe jetzt mal geschaut, aus Osnabrück, wenn ich das Fahrrad erst mal Probe fahren wollen würde, müsste ich ungefähr 150 km fahren, nach ich weiß es gar nicht mehr genau wohin, mindestens Dortmund oder Bremen in die andere Richtung.
Ist das ein Thema, bei dem Ihr Euch darum bemüht, dass Ihr noch ein wesentlich höheres Netzwerk an Rädern zur Verfügung stellt, um auch dieses Testfahrt-Erlebnis besser bieten zu können? Oder ist es eigentlich durch die unterschiedlichen Tests, die Videos, die Bewertungen die man sehen kann – es gibt ein ganzes E-Bike-Bewertungs-Ökosystem auch zu Euch online – gar nicht notwendig, und ich bin da eher der der Ausnahmefall, der sich einmal voll draufsetzen will, ehe er das Bike tatsächlich auch kauft?
“Wir wollen unser Service-Netzwerk und Probefahrt-Netzwerk massiv erweitern.”
Andy Weinzierl
Andy Weinzierl: Definitiv, das ist ein Thema, das ist bei uns höchste Prio und da sitzt gerade jemand Vollzeit dran, um Service-Netzwerk und Probefahrt-Netzwerk massiv zu erweitern. Jede Woche kommen da neue Standorte hinzu. Du bist – ich schaue gerade auf die Karte – genau in so einem Fleck, der für uns noch fehlt.
Mario Rose: Das habe ich auch gemerkt, ja.
Andy Weinzierl: Wir haben jetzt Quartalsziele bis Q3 gesetzt, da sind es rund 100 Kilometer bis zum Standort. Und beim beim nächsten Quartal ist das Ziel vielleicht 75 km bis zum nächsten Standort, oder 50 Kilometer. Und so tasten wir uns jetzt ran und kriegen alle Wochen neue Partner dazu. Die Partner werden immer aktiver, die haben richtig Lust drauf. Wir werden inzwischen proaktiv angeschrieben, was natürlich super cool ist. Und es ist auch eine Win-Win-Situation.
Wir haben das Glück, dass wir eine Reichweite haben und die Partner haben das Glück, dass sie Ware verkaufen können, wenn Menschen vorbeikommen. Es ist ja eine super Situation: Das SUSHI Bike Probefahren und dann gleich mit Zubehör ausstatten lassen. So haben eigentlich beide was davon und dann noch Servicekosten später mal über den Partner. Ist natürlich toll und genau mit dem Pitch scheint es jetzt zu funktionieren. Das haben wir zu wenig forciert in den letzten anderthalb Jahren.
Mario Rose: Okay, fantastisch, da bin ich sehr gespannt drauf bzw. freue mich dann auf den Testride in der Nähe von Osnabrück oder Münster. Wir haben es eingangs gesagt: Die Gründungsidee von SUSHI Bikes fundiert nun auch auf zwei ganz großen Megatrends, Nachhaltigkeit und Urbanität. Jetzt kommt immer mehr, auch im E-Bike Markt, gerade aufgrund von höheren Preiseinstiegen.
Ihr seid ein günstiger Anbieter, aber es gibt ja genug mit drei-, vier-, fünftausend Euro Investitionsvolumen und mehr. Und zwar kommt der nächste Megatrend mit hinzu, das Thema, dass ich das Bike gar nicht mehr kaufen will, sondern eben leasen. Es gibt einen extrem großen Markt in dem Bereich. Anbieter mit Leasing-Modellen, teilweise Corporate, teilweise privat wie Swapfiets, Dance und Co.
Ist das auch etwas wo Ihr sagt, Mensch, gegebenenfalls biete ich auch selber ein eigenes Leasingmodell an oder gerade nicht, weil Euer Einstiegspreis ja so sein soll, dass ich es mir gegebenenfalls auch direkt leisten kann. Also das als konkrete Frage zum Thema SUSHI for Leasing oder SUSHI Bikes for Leasing, und der zweite Teil der Frage: Wie seht Ihr den Leasingmarkt in dem Bereich, ist er nicht ziemlich überhitzt?
Andy Weinzierl: Also Leasing würde ich mal ein bisschen splitten von den Swapfiets und Dance Modellen, ehrlich gesagt. Leasing machen wir demnächst auch. Also wir können jetzt schon manuell so ein bisschen bei Jobrad anfangen, als kleiner Teaser. Wenn Ihr interessiert seid – oder wenn Du interessiert bist – und Ihr bei Jobrad seid, dann sind jetzt schon gewisse Modelle verfügbar, die auch über Jobrad geleast werden können. Da allerdings immer nur ein paar Modelle, da starten wir so langsam mal rein und erweitern das Angebot ein bisschen um eben auch diese Möglichkeit zu bieten.
Was wir aber allerdings momentan nicht sehen, ist dieses Abo-Modell. Ich bin der Meinung, dass jede Kundin und jeder Kunde da draußen einigermaßen hochrechnen kann, wie schnell sich so ein Fahrrad amortisiert. Dann ist das Geschäftsmodell offensichtlich. Unser SUSHI Bike ist so gebaut, dass es länger als ein bis zwei Jahre hält. Ich bin auch fest der Meinung – und ich habe witzigerweise meine Masterarbeit darüber geschrieben – dass es immer noch einen sehr emotionalen Faktor beim Fahrrad gibt. Im Vergleich zum Auto ist es noch nicht so weit, dass wir ein Fahrrad mieten, sondern es hat noch ein bisschen mehr mit Kauf zu tun. Damit haben wir vielleicht noch so drei, vier Jahre Zeit, bis das vielleicht auch umschwenken wird, wenn es überhaupt umschwenken wird.
Das war zumindest das, was ich damals erforscht habe, wenn man es so nennen darf. Deswegen sehen wir auch keinen kompletten Geschäftsmodell-Wechsel, nehmen aber natürlich Leasing mit auf. Ich schaue mit Spannung auf die Zahlen von Swapfiets, Dance und Co., die tolle Modelle haben, wo ich bisher aber noch nicht ganz überzeugt bin, ob die irgendwann profitabel werden können.
Merchandise bei Sushi-Bikes
Mario Rose: Okay, dann beobachten wir es beide mal ganz genau, wie sich diese Modelle weiterentwickeln und wenn wir ein bisschen nach vorne schauen, auch für Euch persönlich, habe ich jetzt was ganz Neues entdeckt. Ich weiß nicht, ob das jetzt auch ein Spaß ist oder ob das für Euch auch ein ernsthafteres Modell werden könnte. Zuerst Merchandise, was ja nichts unübliches ist, gerade wenn man sich auch mit einem sehr, sehr designorientierten Produkt erst einmal in den Markt hinein bewegt.
Es gibt jetzt in der Kollaboration mit Jack Wolfskin erste Klamotten von Euch. Tatsächlich ein wichtiges Element auch beim Radfahren. Ist das etwas, was für Euch einfach erst einmal Spaß ist, eine sinnvolle Ergänzung, eben auch um Marken-Fans zu bedienen? Oder ist es ein erster Schritt Richtung vieler Kollaborationen, die wir von Euch in der Zukunft erwarten dürfen?
“Wir hätten uns nie träumen lassen, dass Jack Wolfskin was mit uns machen will.”
Andy Weinzierl: Es ist total verrückt, weil wir von diesen Brands angeschrieben werden, ob wir nicht eine Collaboration machen wollen. Das ist eine privilegierte Situation, wenn so ein Jack Wolfskin anfragt, ob SUSHI Bikes mit denen was machen will. Das hätten wir uns davor wahrscheinlich auch nicht träumen lassen. Und inzwischen ist es so, dass wir dann wirklich stark kuratieren müssen, mit wem wir was machen. Und deswegen haben wir intern auch so How-to-Collab Workshops, wo wir einfach nochmal genau definieren, was eine erfüllen muss bzw. nicht erfüllen darf, damit wir mit ihnen zusammenarbeiten.
Damit wir authentisch bleiben und vor allem uns als Marke nicht verbrennen. Wenn sie uns anfragen, dann hat es offensichtlich Upsides auch für sie. Genauso soll es auch einen Upside für uns haben. Ich glaube, da kann man schöne gemeinsame Gewinne erzielen, im Sinne von Markenaufbau. Aber man sollte echt vorsichtig sein. Deswegen schauen wir uns jeden Partner ganz genau an und möchten natürlich nicht mit jemandem zusammenarbeiten, der irgendwo skandalös in der Presse war, etc.
Er sollte am Ende zur Zielgruppe passen. Ob es jetzt den älteren Teil der Zielgruppe bedient oder den jungen, hippen Teil. Ich glaube, das sieht man an in unserem Shop ganz gut. Da haben wir verschiedene Kampagnen in die Richtungen und testen dann immer ganz gut. Aber Regenjacken mit Jack Wolfskin und SUSHI scheint eine ganz erfolgreiche Kombination gewesen zu sein.
Mario Rose: Vorstellbar. Gerade wenn wir an die älteren Zielgruppen von Euch denken, vermute ich zumindest, ohne Jack Wolfskin zu nahe treten zu wollen bzw. die Zielgruppe irgendwie auswendig zu kennen. Gibt es denn, Vera und Andy, irgendwie eine Traum-Collab? Wo Ihr sagt, mit der Marke und SUSHI Bikes, das wäre mal richtig geil, wenn wir das schaffen! Oder habt Ihr da kein Wunschszenario am Start?
Vera von Zworowsky: Ich habe tatsächlich erst gestern an etwas gedacht. Weil ich, wie gesagt, gerade das C2 Probe fahre. Bin ich gerade wieder voll im rosa E-Bike-Modus. Und dann bin ich über die Marke Benefit gestolpert, das ist eine Kosmetikmarke. Die machen auch super viel auf Pink. Und da dachte ich, in deren Feed, das wäre doch mal was, das wäre cool! Ich fand zum Beispiel auch die Kooperation mit Esprit supercool. Sehr, sehr passend. Die hatten so eine Mobility Capsule, wo eben die Klamotten auf den Biker, auf den urbanen Biker, abgestimmt waren. Und die haben mit uns geshootet und auch so ein Raffle gemacht. Das fand ich auch mega passend und mega cool.
Mario Rose: Ja, vielen Dank erst einmal für den Einblick in das aktuelle Thema, aber auch die unterschiedlichen Marketingdisziplinen, die wir in unserem Talk gestreift haben. Letzte Frage geht an Dich, Andy: Schauen wir auf 2022, SUSHI Bikes Roll out dann in ganz Europa? Was kann man von Euch erwarten?
Andy Weinzierl: Vera hat das mal ganz schön und treffend gesagt: Ihre Marketing-Mission ist es, dass die Menschen die Chance haben, SUSHI zu kennen. Und ich glaube, das sollten wir jetzt langsam mal auf andere Länder ausweiten. Also, das gesagt, wird wahrscheinlich nächstes Jahr irgendwas passieren. Da müssen wir mal genau planen, wo es hingeht und wann es da hin geht. Aber Deutschland macht halt schon 43 Prozent vom europäischen E-Bike-Markt aus.
Das heißt, wir sind unglaublich privilegiert im Heimatmarkt und haben da schon ein riesen Asset vor uns. Und da wollten wir – und wollen wir – erst mal sehr viele Dinge operativ richtig machen, um diese dann vernünftig auch in andere Länder zu kopieren. Da gilt es, für die Expansion einen vernünftigen Marketing-Stack aufzubauen und natürlich auch die ganzen Ops rüber zu schieben. Das ist alles machbar und der Bike-Markt ist dahingehend eben sehr dankbar.
Da gibt es vier, fünf Länder in Europa, die sollte man haben und dann ist meistens auch schon Schluss mit der europäischen Expansion. Das ist unser Ziel. Und das Übergeordnete ist einfach nur, Menschen auf SUSHI zu bringen und schauen, dass wir uns in den Städten ein bisschen nachhaltiger fortbewegen. Das wäre das Schönste, was uns passieren kann.
Mario Rose: Das ist, wie ich finde, auch ein treffendes Schlusswort, das hätte ich nicht besser formulieren können. Lieber Andy, liebe Vera, ganz herzlichen Dank für die mittlerweile über 60 Minuten, die wir uns zu unterschiedlichsten Themenbereichen rund um SUSHI Bikes und Marketing unterhalten konnten.
Ich fand es super kurzweilig, ganz authentisch, auch von Eurer Seite. Und vielen Dank für die unterschiedlichen Insights, die Ihr heute mit uns und natürlich auch unserer Community geteilt habt. Ich kann mir vorstellen, es war nicht das letzte Mal, dass wir uns begegnen, wenn wir auch Eure Reise weiter begleiten können und uns vielleicht im nächsten Jahr auf einer unserer Konferenzen dann wiedersehen. Andy, Du hast es gesagt, Du würdest Dir wünschen, auch mal wieder mit Menschen zusammenzukommen und so was persönlich zu erleben.
Ich darf hier schon mal soviel verraten: Es wird die OMKB im nächsten Jahr auch wieder physisch geben. Wann und wo genau, das werden wir natürlich zum gegebenen Zeitpunkt launchen. Und das ist auch etwas, worauf wir uns mega freuen. Ganz herzlichen Dank an Euch! Schöne Grüße nach München und bis bald. Bleibt gesund und munter!
Andy Weinzierl: Danke Mario! Adios!
Vera von Zworowsky: Vielen, vielen Dank!
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