Schahab: Katharina. Der Markt um Essens Lieferdienste war ja schon immer sehr, sehr kompetitiv und wird aber jüngst auch in Deutschland wieder sehr, sehr intensiv geführt. Wir lesen das ja auch fast tagtäglich in unserer Digital Marketing Presse. Aggressive Wettbewerber, hohes Venture Capital, was mittlerweile im Markt verfügbar ist und auch Schwergewichte wie Delivery Hero drängen jetzt plötzlich nach Deutschland. Bedeutet Wettbewerb in dieser Branche letztendlich auch, dass Gewinne für niemanden vorhanden sein können? Wenn keine sinnvolle Diversifizierung durchgeführt werden kann. Also sprechen wir am Ende von wenigen oder vielleicht nur über einen, der den gesamten Markt dominieren wird und die anderen befinden sich in einem Überlebenskampf.

Katharina: Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich bin ein sehr reflektierter Mensch, persönlich und beruflich. Und ich sehe Wettbewerb als eine Chance, dass wir uns reflektieren, schauen was kann verbessert werden, welche Prozesse können noch optimiert werden? Und auf diesem Markt da draußen und deswegen kommen ja gerade so viele in den deutschen Markt, ist noch so viel Potenzial für uns alle. Wir haben ja die Vision “Empowering every food moment”, bis wir die verwirklichen dauert es noch einige Zeit. Was glaubst du denn, wie viele der Deutschen über 15 bestellen denn bei Restaurants Essen?

Schahab: Sehr gute Frage. Ich würde schätzen, dass wahrscheinlich immer noch der Großteil telefonisch bestellt. Ich persönlich gehöre ehrlich gesagt nicht dazu. Ich glaube auch, dass die junge Zielgruppe wahrscheinlich auch weniger telefoniert, sondern tendenziell eher auf Application geht. Aber ich würde die Hypothese aufstellen, dass wahrscheinlich auch der Großteil eher telefonisch wahrscheinlich eine Bestellung aufgeben.

Katharina: Absolut positiv. 80% der Deutschen bestellen Essen beim Restaurant, dass ich nach Hause oder ins Büro und 17 prozent davon bestellen über Lieferando. Das heißt, allein diesen Markt der sogenannten Offliner haben wir ja noch zu erschließen, wir alle, die jetzt da gerade auf dem Markt sind. Und wie machen wir das? Indem wir Geschäftsbereiche uns erschließen, die weiter Bestellungen an unsere Partner bringen. Weil momentan bestellt jeder Deutsche durchschnittlich einmal pro Monat. Jetzt hast du Frühstück, Mittagessen, Abendessen. Wir haben 30 Tage im Monat, wir haben noch Lebensmittellieferungen und Co. Wir haben Büros, die ihre Mitarbeiter unterstützen können. Da ist eben noch viel Luft nach oben. Und jeder, der mit uns auf diesem Markt diese Zielgruppe anspricht, hilft uns sehr online essen bestellen noch prominenter zu machen.

Schahab: Okay, habe verstanden. Das heißt, das schließt ein bisschen auf meine nächste Frage. Hoher Wettbewerb bedeutet häufig auch, dass viel Aufmerksamkeit auf Verdrängung, auf Marktanteil und den Wettbewerb gelegt wird. Ob das immer so richtig ist, ist eine andere Fragestellung. Es gibt ja so Hypothesen im Markt, die sagen Na ja, Monopole sind eigentlich gar nicht so schlimm, weil kreative Innovieren der Monopole sind teilweise auch notwendig, damit in einem engen Markt auch Geld verdient werden kann. Meine Frage sind kreative und innovative Monopole eine valide Antwort auf dieses Dilemma, was wir ja gerade so oder gar nicht unbedingt als Dilemma aufgezeigt haben, deine Aussage ist ja, der Markt ist groß genug und wir haben genug Player, aber es bedeutet jetzt nicht, dass der einzelne Player an einen Überlebenskampf Modus geht. So würde ich das jetzt zumindest wiedergeben.

Katharina: Absolut. Und vorweg wir sind ja kein Monopol, in dem noch so Potenzial reichen Markt. Wir sind sehr groß und supply drives demand. Die Vielfalt, die wir anbieten und auch die Reichweite ist natürlich sehr wichtig. Wir sind mit über 30000 Restaurant Partnern deutschlandweit im Geschäft und bieten 14 Millionen Konsumenten deutschlandweit die Möglichkeit zu bestellen. Die tun es auch mit 15 Millionen vermittelten Bestellungen mit Luft nach oben. Also die Reichweite und die Vielfalt ist schon wichtig, aber das macht uns noch lange nicht zum einzigen Player.

Schahab: Sprechen wir mal so ein bisschen über die weiteren Player im Markt ihr seit ja relativ groß und wir werden ja gleich auch über die neue tolle Immobilie hier in Berlin sprechen. Neue Wettbewerber, vor allem auch hier in Berlin, haben gezeigt, dass eine Differenzierung im Bereich Essens Lieferdienste und das ist jetzt meine Hypothese, offenbar nur durch aktives Wachstum gekoppelt mit einem sehr kapitalintensiv Einsatz für Logistik und Marketing funktionieren kann. Markteintrittsbarrieren, wenn sie dann vorhanden sind, werden dabei relativ rasch überwunden. Obschon es zumindest aus meiner Warte aus an relevanten Innovationen bis heute fehlt. Glaubst du, dass Größe und Kapital in diesem Segment das einzig relevante Merkmal sein wird? Oder anders ausgedrückt Werden sich die Player durchsetzen, die mit einem sehr, sehr starken, kapitalintensiven Einsatz versuchen werden, jetzt auch im Markt weiter Größe zu erreichen oder zu wachsen? Ist das tatsächlich ein ganz, ganz wichtiger, essentieller Bestandteil, auch um langfristig in diesem Business Case Erfolg zu haben?

Katharina: Die Größe ist also einmal das wichtigste Element. Und vielleicht noch mal ein Blick auf unsere 15 Millionen Bestellungen, die wir vermitteln im Monat. Wenn du uns mit den Wettbewerbern in der Logistik gerade vergleichst, dann stellst du ja unsere unsere Spitze des Eisbergs in Konkurrenz mit den Wettbewerbern. Wir haben 90 prozent unserer Bestellungen deutschlandweit, werden von den Partnern selbst ausgeliefert und nur unter 10 prozent liefern wir mit unseren über 10000 Waren. Die siehst du, das ist uns auch super wichtig. Die Sichtbarkeit ist extrem wichtig. Wenn du orange siehst, sollst du hungrig werden und dann Frühstück, Mittagessen, Abendessen und drum herum denken und bei uns bestellen. Den Löwenanteil übernehmen bei uns allerdings die Restaurant Partner und wir sind der digitale Berater in der Gastronomie. Wer ist denn unser Partner? Das sind viele Einzelunternehmen, Familienbetriebe. Das sind gute Gastgeber. Die können gut kochen. Die sind aber nicht digital affin. Sie können nicht die Website erstellen, die App. Wir bieten als Online Payment Provider 10 Zahlungsmöglichkeiten an. Die meisten unserer Konsumenten zahlen über Paypal zum Beispiel macht das mal als Einzelunternehmer und richten hier diesen Shop ein, diesen Onlineshop und die Skalierbarkei, die Power durch die Größe bieten wir diesen kleinen Partnern. Das ist ja unsere Stärke. Da ist Logistik ein Part, der ist allerdings jetzt nicht profitabel. Für uns nicht und für die anderen auch nicht. Wir leisten uns das gerne, um unseren Restaurant Partnern den Einstieg in Lieferung und Abholung zu ermöglichen. Im Grunde wollen wir aber doch, dass wir durch diesen Wind unter den Flügeln ihnen zeigen, wie sie alleine in dem Geschäft dann weitermachen.

Schahab: Verstehe. Das heißt, diese 10 prozent, die du ansprichst, wo Liefer Flotten auch eigenständig unterwegs sind, ist natürlich gegenüber den 90 prozent noch in der Minderheit. Ist aber ein Geschäft, was weiterhin auch bei euch starken Zuwachs erhält, weil genau das, was du gerade sagst, der Restaurantbetreiber wahrscheinlich sogar dankbar ist, gewisse Tätigkeiten einfach abzugeben. Ist das so korrekt?

Katharina: Wir haben den Bereich sehr ausgebaut. Im letzten Jahr haben wir 5000 Arbeitsplätze in der Logistik geschaffen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir unsere Fahrer regulär anstellen. Das sind Mitarbeiter, die auch Anspruch auf Urlaub haben, die auch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall kriegen. Ist ja in der Branche gerade auch die sogenannte Gig Economy ist ja auch ganz oft in den Medien. Wir sind stolz, dass wir da nicht mitspielen. Wir haben auch in den letzten Monaten die Anzahl der Städte, in der wir unsere Logistik anbieten, extrem ausgebaut. Wir sind jetzt mit unseren 10000 Fahrerinnen in über 50 Städten in Deutschland unterwegs und es wird auch sicherlich weitergehen. Trotzdem wächst ja der gesamte Anteil an vermittelten Bestellungen nicht nur durch die Logistik, sondern eben auch andere Geschäftsbereiche, die wir uns erschließen. Als Beispiel die digitale Kantine. Dieser Netzwerkeffekt bringt uns dazu, dass die Gesamtanzahl der Bestellung auch weiterhin wachsen wird. Logistik ist da nur ein Hilfsmittel für uns.

Schahab: Katharina wie steht jetzt zum Grocery based Business arbeitet er unter anderem mit Spar Express zusammen Wie ergänzt sich das mit eurem Kerngeschäft, mit ihrem Kerngeschäft?

Katharina: Vielleicht ganz kurz justeat und takeaway.com sind in 24 Ländern aktiv. Und wir teilen die Best Practices und Erfahrungen. Wir sind im Grocery Business in Kanada zum Beispiel schon ganz stark mit über 100000 Bestellungen mit 7-Eleven. Für Deutschland ist es so, es ist nicht unser Kerngeschäft. So wie die Logistik eben auch nur ein Teil davon. Aber es ergänzt jeden Essens Moment. Und der Konsument, die 14 Millionen Konsumenten sind ja schon auf unserer App. Und warum nicht auch denen, den Bedarf nach dem Dinner, nach einem Snack Paket zu ermöglichen? Wir haben die Partner, wir haben die Logistik. Wir haben aber auch die Sichtbarkeit und die digitale Stärke für jeden Partner, der Supermarkt Lieferung ja schon selbst macht und sich bei uns auf unserem Marktplatz ganz einfach nur listen lassen möchte, weil die Konsumenten sind da. Jemand der noch Essen oder Lebensmittel sucht, ist schon auf unserer Web oder App.

Schahab: Also eine Diversifikationsstrategie mit dem Vorteil, dass die Nutzer ohnehin ja schon vorhanden sind, um letztendlich ganz einfach verlängert werden. Katharina wie stehst du zum Thema: Bedarf schlägt Loyalität. Wie stehst du zu dieser Aussage auch in Bezug auf die Lieferzeiten Schlacht, die sich aktuell am Markt ergeben? Wir sind jetzt ja gerade auch hier in Berlin angereist. Die Werbereklame von einigen Mitbewerbern glaube ich, kann man einfach mal so benennen, die reduziert sich sehr, sehr stark auf das Thema Lieferzeiten, auch wenn das persönlich für mich jetzt nicht der wichtigste USP ist, aber Bedarf schlägt Loyalität bin ich als Konsument im Zweifel bereit, auf ein No-Name Produkt zu gehen, nur weil ich dieses Produkt viel, viel schneller erhalten kann. Gegenüber der Loyalität. Ich nenn jetzt mal ein profanes Beispiel: ich mag Chiquita Bananen und wenn ich jetzt wieder Bananen esse, aber dafür erstmal eine Stunde in Kauf nehmen muss, gegenüber einem neuen Produkt, das innerhalb von 10 Minuten da ist. Glaubst du, diese Hypothese Bedarf schlägt Loyalität geht auf? Das ist die erste Frage. Die zweite ist, wie stehst du denn zu Thema Lieferzeiten? Ist das ein essentiell wichtiger Punkt?

Katharina: Also erstens als Gegenangebot zu Bedarf schlägt Loyalität, sage ich. Supply drives Demand, also die Vielfalt von 30000 Partnern und Supermarkt Partnern auf unserer Plattform ist für den Konsumenten auf unserer Webpage einfach wichtig. Und er ist ja schon da, oder sie ist ja schon da und dort ist die Loyalität. Wir wissen, dass jemand, der 2012 sich unsere App runtergeladen hat, noch immer Kunde ist und in jedem Monat in jedem Jahr mehr bestellt. Also Vielfalt macht es aus, zum Beispiel dann auch vegane, vegetarische oder Lebensmittel Angebote auf unserer Plattform zu haben und das zweite ist, ich glaube nicht, dass der Konsument auf die sieben Minuten, sieben Minuten oder 15 Minuten braucht. Zumindest wissen wir das auch aus den Studien, die wir kennen, sondern da durchaus auch entspannter damit umgegangen wird, weil ja dahinter auch Menschen stecken, bei denen man sich durchaus vorstellen kann für die sieben Minuten, fährt er, oder sie vielleicht auch über eine rote Ampel. Und wie dringend ist mein Bedürfnis nach den Chiquita Bananen dann wirklich? Wir können die in rund 30 Minuten liefern. Das akzeptiert der Konsument besser, als man denkt. Und andersherum wiederum ist es dadurch halt profitabler, die Leute vorzuhalten, die Lager in den Innenstädten so nah an dem Konsumenten, der dann die Bestellung abgibt, zu liefern. Das kostet viel. Das ist logistisch eine riesengroße Herausforderung. Und dann stellt sich die Frage, ist es das wirklich wert? Ich bin lieber profitabel unterwegs.

Schahab: Das ist eine gute Aussage, dass die Lager angesprochen. Kann beim Aufbau von eigenen Logistikzentren, die ein Mindestmaß von hohen Volumen benötigen, um überhaupt profitabel zu arbeiten, überhaupt mehrere Player, dieses dauerhaft nachhaltig profitabel betreiben? Oder muss ich mir perspektivisch die Innenstädte so vorstellen, dass ich ein Logistikcenter nach dem anderen aneinander reiht und die alle letztendlich profitabel arbeiten. Wie stehst du zum Thema Logistikzentren betreiben?

Katharina: Ich habe keine Glaskugel und trotzdem denke ich, dass sich in den Märkten viel bewegen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles nachhaltig und vor allem nachhaltig profitabel wird. Da wird sich wahrscheinlich noch einiges konsolidieren. Die Konsumenten werden reagieren. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder in der Innenstadt das Logistik Lager und im Erdgeschoss so toll finden, wenn da so ein Umschlag ist. Ich bin sehr gespannt.

Schahab: Jetzt haben wir ja schon über eure eigene Flotte gesprochen und das ist aktuell 10 prozent ungefähr auf eurem Gesamtmarkt ausmacht. Rechtfertigt die User Experience, die ich als Konsument habe und auch die Qualitätssicherung und Beherrschung der letzten Meile dieser Investition? Oder ist euch vor allem auch. Ja, vielleicht wird man überspitzt sagen eine leichte Verteidigung Reflex, weil ihr sagt, da müssen wir jetzt auch mitmischen, wobei du das auch schon so ein Stück weit negiert hast, weil ihr ja schon lange in das Thema offenbar rein investiert. Vielleicht kannst du uns dazu nochmal ein bisschen aufklären und was mich in diesem Zusammenhang auch interessieren würde ist könnt ihr darüber auch neue Restaurants erschließen? So Highclass vielleicht, die ganz bewusst in der Vergangenheit gesagt haben beliefern nicht, weil wir wollen diese Kapazitäten nicht vorhalten. Plötzlich habe ich jetzt die Möglichkeit, vielleicht auch etwas teureres essen und nicht nur reines Fastfood online bestellen.

Katharina: Unterschiedliche Perspektiven als Konsument. Wenn du bei Lieferant bestellst. Unterm Strich ist es dir ja egal, wer dieses Essen liefert. Es muss warm sein, wenn es warm ist oder Sushi schön frisch und es sollte in angemessener Zeit kommen. Ob da jetzt aber unser Restaurant Partner dir das Essen liefert oder unser Fahrer unsere Fahrerin, ist dir in erste Konsequenz ja mal nicht so wichtig. Also der Konsument wird bedient mit dem Restaurant, mit der Vielfalt. Veganes Restaurant X, das in Berlin eben in jedermanns Munde ist. Für den Konsumenten bedienen wir mit allen Restaurants. Und ja, du hast recht. Für das Restaurant, das ich bisher noch nicht mit Lieferung beschäftigt hat, ermöglichen wir den Einstieg in dieses Geschäft. Und es ist ein erster Schritt für diese unter 10 prozent der Bestellungen diesem Restaurant Partner in diesen Markt zu bringen und dort mehr und mehr Bestellungen zu generieren.

Schahab: Jetzt ist es so, wenn ich an meinen heutigen Morgen denke, ich bin eigentlich ziemlich simpel gestrickt, würde ich sagen, was das Frühstück angeht, ich Frühstück eigentlich jeden Morgen Quark mit Äpfeln und unspektakulär, aber ich frühstücke. Ich esse gerne zu Mittag. Klassischerweise auch zu Abend. Ich bin auch ein großer Freund von Lieferando. Mittlerweile bin ich, bin ich ein bisschen ländlicher unterwegs. So gibt es nicht so viel Angebot, aber immerhin immer noch überschaubar Angebot. Bisweilen war’s eher in Richtung der Abendzeit, wenn ich Lieferando genutzt habe, punktuell auch zur Mittagszeit. Was ich bisweilen noch gar nicht gemacht habe, ist das Frühstück. Wie viel Upsell siehst du denn in Summe für euch zu sagen: Eigentlich wollen wir ja 24 Stunden Verfügbarkeit für jeden einzelnen zur Verfügung stellen, wenn es um Essen geht. Und ist dieser Code überhaupt zu knacken Frühstück zu delivern?

Katharina: Du sprichst die Vielfalt an? Und das ist auch etwas, was uns vom Wettbewerb unterscheidet. Wir sind mit dem Marktplatz Geschäfte ja in allen 2059 deutschen Städten unterwegs. Stimmt, in Osnabrück vielleicht mit einem Paar wenige Restaurants als in Berlin, aber das abzudecken ist wichtig. Und unsere Restaurant Partner, wie auch wir, bieten schon ganz lange auch Frühstück, Mittagessen und Abendessen an und lange Öffnungszeiten und viel mehr Vielfalt, als man sich jetzt als Logistik Partner vorstellt. Wir haben im letzten Jahr natürlich auch durch Corona und dadurch, dass viele Menschen im Homeoffice waren, wir auch, fast zu 100 prozent, einen Trend gesehen, der von der Bestellung zum Abendessen hin zu Mittagessen tendiert und haben da auch mit unserem Geschäftsbereich Digitale Kantine ermöglicht, dass wir uns im Restaurant Partnern bei der Stärke steigernde Bestellungen vermitteln können.

Schahab: Okay. Ich habe verstanden, dass ihr durchaus euch euch vorstellen könnt, auch im Bereich Frühstück, Mittagessen und ja sowieso auch im Bereich Abendessen euch auch noch weiter und breiter zu positionieren. Wenn wir so ein Stück weit über Diversifikation Strategie nachdenken. Was könnt ihr euch neben der Auslieferung von Gerichten gegebenenfalls noch vorstellen? Ich meine, ihr habt jetzt 10 prozent aus Gesamt Geschäftes mit der Flotte? Das heißt ihr beherrscht die besagte letzte Meile. Was kannst du dir vorstellen? Lebensmittel haben gerade schon darüber gesprochen mit Spar Express.

Katharina: Die digitale Kantine ist das BTB Geschäft, die Business Lösung von Lieferando. Wir richten uns an Unternehmen, die ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit einem täglichen oder monatlichen Guthaben unterstützen wollen. Ihrem Lunch, meistens zeichnet sich das zumindest ab, in den letzten Monaten vergünstigt über Lieferanten zu bestellen. Du hast also die digitale Kantine in der Tasche, bestellst auf deinem Account dein Essen und dann Arbeitgeber zieht minus Guthaben pro Tag ab. Und das ist eine Win win win Situation für den Unternehmer, der seine Mitarbeiter insentivieren kann. Den Mitarbeiter, der gerade jetzt war es in den letzten Monaten ja mit Homeoffice Homeschooling bestelle ich über Lieferando hat sich auch gezeigt, es wurde mehr für Familien bestellt zu Mittag. Also für den Mitarbeiter ist es ein Benefit und vor allem und dafür sind wir da unsere 30000 Restaurant Partner glücklich zu machen führt zu mehr Bestellungen und wir haben im Halbjahr 2021 im ersten Halbjahr 62 prozent mehr Bestellungen für unsere Restaurant Partner vermittelt. Da ist die digitale Kantine ein großer Treiber, weil es deutschlandweit 30000 Kantinen bietet für Unternehmen, die nicht mehr klassisch im Erdgeschoss die Kantine mit Küche haben.

Schahab: Das bedeutet, dass das B2B Geschäft bei euch scheint sich gut zu entwickeln und perspektivisch werden wir wahrscheinlich dann häufiger auch Lieferando, justeat, Takeaway im B2B Bereich wahrnehmen.

Katharina: Wir haben mit der digitalen Kantine im Februar den ersten Geburtstag gefeiert und das Geschäft. Jetzt Achtung, jetzt wird es von digital suf analog auch hier erweitert. Bisher war die digitale Kantine ein Guthaben in deinem Lieferant Account. Wir gehen jetzt im Oktober mit der Takeawaypay Card an den Markt. Du hast wirklich eine Orange Debit Card, mit der wir den Mitarbeitern auch ermöglichen, diese Kantine zu nutzen, die bisher eben nicht im Büro oder im Home-Office der Vertriebsmitarbeiter im Außendienst. Wenn du am Bau arbeitest, bist du auch nur draußen und nicht im Homeoffice und du kannst mit dieser Karte jetzt zu allen Restaurants, Bäckereien wie auch immer gehen und dort vor Ort dein Guthaben einlösen. Es muss kein Lieferando Partner sein, sondern du hast wirklich eine Zahlungsmöglichkeiten unterstützt von deinem Arbeitgeber. Ganz analog.

Schahab: Okay. Kann man da sagen, dass du so ein bisschen auch im Wettbewerb damit mit den Sodexos aus dieser Welt geht? Das ist dann so eine typische physische Karte, mit der ich unabhängig davon, ob der Partner bei euch Partner wirklich ist, kann ich dann mit meiner Orange Debit Card auf Einkaufstour gehen.

Katharina: Wir arbeiten mit Sodexo auch sehr gut in vielen Ländern zusammen. In Belgien, in Österreich haben wir erst vor kurzem damit gestartet und auch hier ist es so. Ich komme nochmal auf deine Eingangsfrage zurück. Wettbewerb belebt das Geschäft und wir sind auch hier Partner. Jede Gelegenheit, die dem Konsumenten aufzeigt, dass man Essen online bestellen kann oder über Karte ob nur Sodexo oder Paycard von Lieferando, bringt dem Restaurant Partner mehr Bestellungen glückliche Restaurant Partner bringen wieder glückliche Mitarbeiter. Hinter mir sitzen ja 1400 Leute, die ich gerne glücklich sehen möchte, damit sie wieder unsere Restaurant Partner glücklich machen.

Schahab: Sehr gut. Ein glücklicher Kreislauf. Wir sitzen ja heute hier in Berlin am Zentrum der Macht, wenn man so möchte. In Deutschland haben wir ja wahrscheinlich werden wir eine sehr, sehr starke grüne Bewegung erleben und auch diverse Posten zukünftig grün besetzen. Wie geht ihr in Deutschland mit dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit um?

Katharina: Ist mir sehr, sehr wichtig. Ist uns als Unternehmen sehr, sehr wichtig, wieder unterschiedliche Sichtweisen. In unserer Fahrerflotte habe ich, dass unser Carbon Footprint sehr überschaubar. Wir sind mit 10000 Fahrern vorrangig auf E-Bikes unterwegs. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen reisen seit eineinhalb Jahren nicht mehr durch die Welt in die 24 Länder. Das ist viel, viel, viel weniger. Und wir sehen, es funktioniert auch sehr gut. Wir sind noch digitaler geworden. Wir haben vor Corona nur im Büro gearbeitet. Haben dann gezeigt, dass wir auch 100 Prozent virtuell gut sind, so dass viele Reisen vielleicht gar nicht mehr notwendig ist. Du bist hier im Büro, in einem nachhaltigen Gebäude. Das ist uns sehr, sehr wichtig. Wir haben zum Beispiel mit Rebowl jetzt einen Piloten gestartet für Mehrweg Verpackungen. Und wir sind schon lange gar nicht laut, aber schon lange. Das sind auch schon in unserem Restaurant Portal Webshop, in dem wir Verpackungen anbieten nur mit Recycelbar Verpackungen im Angebot. Das heißt, wir können in unseren Restaurant Partnern draußen nicht vorschreiben, was sie nutzen. Aber wir können Angebote liefern, um Nachhaltigkeit zu steigern. Ist mir sehr, sehr wichtig.

Schahab: Jetzt hast du gerade schon einmal eure Restaurant Partner angesprochen. Ich habe ja ein bekanntes Geschäftsmodell. Das möchte ich hier gar nicht im Detail noch vertiefen. Vielmehr die Frage könnten additive Services so einen Shopfindo, eine bessere Positionierung für mich als Restaurantbetreiber, eine Applikation und auch Marketing Option für euch perspektivisch relevante Streams erschließen? Oder sagst du, ich glaube da schon dran, aber ich glaube nicht, dass es relevant werden wird. Ihr habt ja 14 Millionen Konsumenten und 15 Millionen Bestellungen. Das ist ja schon schon eine ordentliche Anzahl an Nutzern, die regelmäßig dann auch in eurer Applikation habt. Ist das ein Thema, mit dem ihr euch beschäftigt? Ist es ein Thema, was aktuell auch schon für einen Revenue bei euch sorgt?

Katharina: Ja, da ist mir sehr, sehr wichtig. Ist uns sehr wichtig. Da kommen wir wieder zur Loyalität. Wir sind digitaler Berater in der Gastronomie und wir wollen unseren Restaurant Partnern ein Rundum sorglos Paket geben. Das ist digital, aber eben auch analog, ich komme nochmal auf den Webshop zu sprechen. Dort können unsere Restaurant Partner alles, was sie brauchen, von Pizza Ofen bis zur Kleidung für ihre Fahrerinnen und Fahrer zu vergünstigten Preisen kaufen. Zu einem Viertel von dem, was im Großhandel kaufen. Das bringt auch Kundenbindung Bindung. Bei Lieferanten habe ich alles von A bis Z, was ich neben dem Kochen und Gastgeber sein noch brauche, um online Konsumenten anzusprechen oder sie auch vor Ort zu bedienen. Und da gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um Loyalität auch beim Konsumenten und der Konsumentin zu fördern. Stempel, Karten, Programme, alles was wir tun können, um den Konsumenten noch mehr an uns zu binden, ihn kontaktieren über die Mailing-Kampagnen, das Marketing, die Marketing Maschinerie für das Restaurant zu sein, so dass wir viele Kontaktpunkte mit deinem Lieblingsrestaurant und dir über E-Mail deine App haben und wir noch weitere Steigerungen der Bestellung bei den Restaurant Partnern ermöglichen können.

Schahab: Okay, das heißt also durchaus für euch ein Thema dieser added Services anzubieten, um eure Partner zu stärken.

Katharina: Wir sind der Marketing Motor für diese Restaurant Partner. Alles was du an Keywords Marketingkampagnen, Sichtbarkeit, Werbemittel dir vorstellen kannst, bieten wir für unseren Restaurant Partner auch die Dienstleistung. Der muss sich damit nicht beschäftigen, weil die Zeit hat er gar nicht. Damit soll er sich gar nicht belasten. Bieten wir, um ihn noch näher an den Konsumenten zu bringen. Da gibt es auch additive Services, so wie du sagst, die man in dem Paket noch gestalten kann. Aber grundsätzlich geht es darum, wie wir den Konsumenten dazu bringen, häufig und häufiger bei seinem Lieblings Restaurants zu bestellen.

Schahab: Okay, verstanden. Du hast gerade schon über Loyalität gesprochen. Das es für euch ein ganz, ganz wichtiger Faktor. Es sprechen auch über Mitarbeiter Loyalität. Jedes Unternehmen besteht ja aus ganz vielen tollen Mitarbeitern und Teammitgliedern, die zu diesem Erfolg beitragen. Wir sind jetzt heute auch hier durch eure neuen Räumlichkeiten gelaufen, muss man sagen. Wahnsinnig imposant. Erzähl uns doch mal ein bisschen über die neuen Räumlichkeiten hier in Berlin und ich sag ja mal so ein bisschen nach dem “Reason Why”.

Katharina: Kurz in die Vergangenheit zurück. Wir hatten bis vor Corona noch zwei Standorte hier in Berlin. Dann waren wir jetzt eineinhalb Jahre in Homeoffice und 1400 Mitarbeiter waren verstreut in Berlin. Wir sind aber “One Team”. Wir brauchen diesen Orange Spirit, diese Energie, wir lieben die Farbe, wir lieben das Zusammensein, die kreativen Räume. Du kannst ja dann gerne noch mal durch das Büro zu gehen. Das gibt Kraft und bei uns steht der Mensch im Vordergrund, sich hier wohlzufühlen, weil ich bin fest davon überzeugt, dass ein glücklicher Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin, die Spaß hat, in der Früh ins Büro zu kommen, einfach auch in diesem besseren Umfeld bessere Lösungen liefern und kreativ mehrere Köpfe zusammenstecken damit wir uns weiterentwickeln.

Schahab: Absolut. Das hat für mich auch viel mit Wertschätzung zu tun. Offenbar begegnet hier ihr mit mit ganz, ganz viel Wertschätzung. Du hast gerade schon ein bisschen über diesen Spirit erzählt. Das Orange, diese Energy Driven würde ich einfach mal sagen. Die Farbe steht ja dann auch gewissermaßen so ein bisschen für euren Spirit. Erzähl uns mal so ein bisschen über die die Unternehmenskultur bei euch. Was erwartet mich denn eigentlich, wenn ich ein potenzieller Interessent für das Unternehmen bin? Wie wird die Unternehmenskultur bei euch beschreiben?

Katharina: Vertrauen steht an vorderster Stelle und Empowerment. Wenn du bei uns beginnst, dann bekommst du durch mich auch. Und ich hoffe, ich bin das beste Beispiel für alle meine Manager, die mit mir hier für die Mitarbeiterzufriedenheit da sind. Dann bekommst du ganz viel Wind unter den Flügeln von uns. Roots to grow and Wings to fly, um dich weiterzuentwickeln. Wir sind im Durchschnitt ja noch sehr, sehr jung im Alter unserer Mitarbeitenden. Das heißt, Lernen ist wichtig, Entwicklung ist wichtig. Und wenn du zurück siehst, mag es so sein, dass wir schon ein bisschen wie ein Start up aussehen, weil du auf der Straße junge, dynamische Radfahrer siehst. Aber wir sind ja schon 21 Jahre auf dem Markt. Wir haben ja schon viel Geschichte hinter uns und wir sind enorm gewachsen über die letzten Jahre. Wenn eines sicher ist, dass bei uns hyper growth ständige Veränderung und Weiterentwicklung möglich ist oder vorhanden ist. Und wir suchen Menschen, die diesen dynamischen Zustand lieben und dabei auch mit den anderen zusammen sich selbst weiterentwickeln und eben das Business vorantreiben. Das funktioniert bisher sehr gut.

Schahab: Sehr schön beschrieben. Du hast gerade hyper growth angesprochen. Schaue vielleicht mal in die Glaskugel für die nächsten Jahre, die vielleicht auch für euch von hyper growth geprägt sein wird. Was glaubst du, wird künstliche Intelligenz Artificial Intelligence generell für euch außerhalb der Logistik bergen? Also in der Logistik gibt sehr viele Fantasien, wie die KI nützlich sein können, vielleicht auch auf das Marktplatz Geschäft betrachtet. Was glaubst du, wird KI da für eine konkrete Rolle spielen?

Katharina: Ich liebe Intelligenz. Ich finde künstliche Intelligenz für uns auch sehr, sehr wichtig. Ich habe eine sehr komfortable Situation. Ich habe in dem Bereich über 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in 5 Tech Hubs weltweit dafür sorgen, dass wir technisch state of the Art sind und natürlich dann zum Beispiel im Customer Services, Chatbots und etc. haben, die mein Team hier auch unterstützen. Also Künstliche Intelligenz, da baue ich auf den Service dieser starken Marke Justeat / Takeaway.com auf. Etwas anders bei mir, ich habe ein Business Analytics Team und da schaue ich auf mit der Big Data, die ich habe in die Tiefe, dann auf den Markt und da bau ich auf die menschliche Intelligenz, dass wir uns anschauen, was habe ich in deutschen und österreichischen Markt noch zu drehen? Auf welche Daten kann ich zurückgreifen? Und diese Intelligenz ist mir fast noch wichtiger.

Schahab: Sehr schön. Das heißt, mit Blick nach vorne, wenn ich jetzt perspektivisch meine App öffne und ich bin ja auch ein Heavy Lieferando User. Muss ich gestehen. Was ich, wie ich finde Positives ist. Das heißt, zukünftig könnte Lieferando mir dann vielleicht auch noch mal verstärkt meine Präferenzen mitteilen, vielleicht nochmal die Recommendation Engine sehr, sehr genau darauf hinweisen. Versucht mal folgendes: auf Grundlage einer vorherigen Bestellung wissen wir, dass du da vielleicht sogar ganz, ganz offen für sein kannst, weil dein siamesischen Zwilling dein digitaler siamesische Zwilling steht, vielleicht auch auf Sushi. Also solche Möglichkeiten sind wahrscheinlich ohnehin schon mit eurem Team, was du gerade beschrieben hast, hoch und runter durchdekliniert, nehm ich noch nicht so stark war. Aber dass das ist durchaus etwas, bei dem du sagst, das stiftet ja durchaus auch Mehrwert für den Konsumenten am Ende des Tages.

Katharina: Mir persönlich als Konsument, ob jetzt Lieferando oder jeder anderen App. Ich sehe das als Mehrwert sehr wohl, denn das spart mir Zeit und wenn ich nach türkisen Schuhen suche, dann finde ich es toll, dass mir auch in weiterer Folge ähnliche Produkte vorgeschlagen werden, ist nicht mein Spezialbereich bei Lieferando. Ich kümmer mich um Restaurant Partner und Mitarbeiter mehr. Da bau ich auf den Techbereich, aber da gibt es noch viel mehr mit Sicherheit

Schahab: Sprechen wir dann noch mal über die telefonischen Direktbestellungen. Du hast ja eben auch schon mal so ein Stück weit über Monopole und Co gesprochen haben, gesagt: Na ja, Bestellungen finden immer noch telefonisch bei uns statt. So typische deutsch. Ich weiß gar nicht, ob das ein kulturelles Phänomen in Deutschland ist oder eher weltweit immer noch gerne telefoniert wird. Aber der typische Deutsche greift immer noch gerne zum Telefonhörer und bestellt bei seinem Restaurant. Was Könnte es denn für Lösungen geben, das noch mal ein bisschen programmatischer zu gestalten? Also diese typische Telefonbestellung, die ich persönlich nicht mag, weil am Ende weißt du nicht so genau, hat er das eigentlich richtig verstanden und kriegst du das, was du wirklich bestellt hast. Manchmal klingt das ja auch so, als wenn dein Gegenüber da wenig Lust hat und sehr, sehr kurz angebunden ist. Da ist mir Digital viel lieber. Aber was gibt es da gedanklich für Möglichkeiten sowas auch ein bisschen programmatischer ins Digitale zu überführen.

Katharina: Du hast den internationalen Markt angesprochen und ja, da geht noch mehr. Niederlande oder UK sind viel stärker, da bestellen noch weniger Menschen telefonisch und im deutschen Markt, ich würde wirklich sagen wir sind die Marketing Maschinerie um diese bisher telefonisch bestellen Menschen auf den Online Kanal zu bringen für unsere Restaurant Partner. Das ist Marketing und Sichtbarkeit, das ist Kundenzufriedenheit, das ist Bindung, so wie du es angesprochen hast. Viele Restaurant Partner auf unserer App, das sind aber auch viele Digital Natives, die Nachkommen, die nicht mehr telefonieren, so wie du sagst. Da gibt es noch WhatsApp Videochat, aber wann hat denn 16 jähriger Cousin das letzte Mal das Telefon in die Hand genommen und angerufen? Und die Zufriedenheit in dieser Kombination Restaurant und Konsument, dass da eben die Qualität auch stimmt. Ich habe die Möglichkeit der Online Zahlung. Ich brauche kein Bargeld zu Hause. Ich habe den schriftlichen Beleg. Ich habe aber mit Reis bestellt, nicht mit Pommes. Da gibt es keine Missverständlichkeiten auch für den Restaurant Partner, der ja enorme Zeitersparnis hat. Wenn du ihn anrufst, störst du ihn ja zehn Minuten in seinem Ablauf in der Küche. Wenn eine Bestellung über Lieferanten kommt, geht die digital in einen Bong. Der kommt gleich in die Küche. Das ist ja viel effizienter. Und diesen Netzwerkeffekt bedienen wir einfach weiter. Gerne immer besser mit Wettbewerb noch mal und da Selbstreflexion. Was können wir noch optimieren? Wir sind da auf dem richtigen Weg.

Schahab: Das heißt, in naher Zukunft wird es wahrscheinlich weiter diese Bestellungen per Telefon geben. Und die Möglichkeit, dass sich auf der anderen Seite dann vielleicht durch so ein gelistete das Menü telefonisch durch durchgeleitet werde, ist sehr wahrscheinlich, sehr unwahrscheinlich, sehr auch unkomfortabel.

Katharina: Wir sind als Marktplatz verpflichtet, immer mit der Brille Consumer First zu schauen. Und der Konsument möchte das nicht. Der Consumer möchte nicht irgendwo noch anrufen, der will auf der Couch liegen, seine Bestellung eingeben, mit Paypal zahlen oder Apple Pay. Wie auch immer. Und dann sein Essen geliefert bekommen. Und dieser Teil, die 17 prozent der Deutschen, die jetzt über Lieferando bestellen, der wird weiterhin wachsen mit unserer Unterstützung.

Schahab: Wachstum schlägt Konzentration oder glaubst du in den Markt werden noch weitere Wettbewerber stoßen oder glaubt sie Eigentlich stehen wir kurz vor einer Konsolidierung am Markt.

Katharina: Es werden mit Sicherheit noch mehrere Wettbewerber in den Markt stoßen, einfach aufgrund des Potenzials, das ich dir genannt habe. Und wenn ich von 17 prozent auf 80 prozent der Deutschen die bestellen, dann nur rechne, dann ist das einfach ein attraktiver Markt. Was dann allerdings passiert und ich komme nochmal zurück auf die Profitabilität, wer da den langen Atem hat, um sich das auch zu leisten oder Konsumenten wirklich zufriedenzustellen, weil es reicht nicht nur aus, in den fünf Key Cities ist zu sein. Wenn du zurück nach Osnabrück fährst, hast du dort auch Lieferando. Das ist für dich ein Service, der es wahrscheinlicher macht, dass du Lieferanten nutzt, weil du es nicht nur in einer Krise in Deutschland hast. Wie sich der Markt entwickelt, bin ich auch sehr gespannt darauf. Lass uns da in einiger Zeit nochmal drauf schauen.

Schahab: Sehr schön. Abschließende Frage, wenn nicht die gesamte Wertschöpfungskette anschaust und die ist ja sehr sehr breit von Logistik über Marktplatz, Geschäft. Wenn ich ein Junger Entrepreneur bin, der in diesem gesamten Segment, in dem ihr euch jetzt tummelt, vielleicht in den nächsten Jahren ein tolles neues Produkt entwickeln möchte. Wo glaubst du, ist noch Innovationsdruck vorhanden? Wo glaubst du, wird in den nächsten Jahren noch Demand existieren? Und was würdest du da als ganz grober Empfehlung mitgeben? Welches Segment nochmal etwas detaillierter anzuschauen?

Katharina: Ich glaube, die Technologie dahinter, da geht einfach noch sehr viel mehr. Und Spezialisten und Spezialistinnen, die in dem Bereich noch innovative Ideen haben, werden da noch sehr weit vorankommen. Unser Team von 2000 Techis hat offene Arme für jeden, der da neue Innovationen mitbringt. Da ist noch einiges, wovon ich mir das jetzt noch gar nicht vorstellen ich meine,

Schahab: Sehr schön, Katharina. Herzlichen Dank für das sehr, sehr angenehme, kurzweilige Gespräch. Ich hoffe dir hat es auch gefallen und damit müssen wir jetzt noch mal die OMKB Community. Hoffen, dass es euch auch heute gefallen hat im Talk mit der lieben Katharina und sagen Bis bald.

Katharina: Danke!

Transcript (Auszug)

Schahab: Katharina. Der Markt um Essens Lieferdienste war ja schon immer sehr, sehr kompetitiv und wird aber jüngst auch in Deutschland wieder sehr, sehr intensiv geführt. Wir lesen das ja auch fast tagtäglich in unserer Digital Marketing Presse. Aggressive Wettbewerber, hohes Venture Capital, was mittlerweile im Markt verfügbar ist und auch Schwergewichte wie Delivery Hero drängen jetzt plötzlich nach Deutschland. Bedeutet Wettbewerb in dieser Branche letztendlich auch, dass Gewinne für niemanden vorhanden sein können? Wenn keine sinnvolle Diversifizierung durchgeführt werden kann. Also sprechen wir am Ende von wenigen oder vielleicht nur über einen, der den gesamten Markt dominieren wird und die anderen befinden sich in einem Überlebenskampf.

Katharina: Konkurrenz belebt das Geschäft. Ich bin ein sehr reflektierter Mensch, persönlich und beruflich. Und ich sehe Wettbewerb als eine Chance, dass wir uns reflektieren, schauen was kann verbessert werden, welche Prozesse können noch optimiert werden? Und auf diesem Markt da draußen und deswegen kommen ja gerade so viele in den deutschen Markt, ist noch so viel Potenzial für uns alle. Wir haben ja die Vision “Empowering every food moment”, bis wir die verwirklichen dauert es noch einige Zeit. Was glaubst du denn, wie viele der Deutschen über 15 bestellen denn bei Restaurants Essen?

Schahab: Sehr gute Frage. Ich würde schätzen, dass wahrscheinlich immer noch der Großteil telefonisch bestellt. Ich persönlich gehöre ehrlich gesagt nicht dazu. Ich glaube auch, dass die junge Zielgruppe wahrscheinlich auch weniger telefoniert, sondern tendenziell eher auf Application geht. Aber ich würde die Hypothese aufstellen, dass wahrscheinlich auch der Großteil eher telefonisch wahrscheinlich eine Bestellung aufgeben.

Katharina: Absolut positiv. 80% der Deutschen bestellen Essen beim Restaurant, dass ich nach Hause oder ins Büro und 17 prozent davon bestellen über Lieferando. Das heißt, allein diesen Markt der sogenannten Offliner haben wir ja noch zu erschließen, wir alle, die jetzt da gerade auf dem Markt sind. Und wie machen wir das? Indem wir Geschäftsbereiche uns erschließen, die weiter Bestellungen an unsere Partner bringen. Weil momentan bestellt jeder Deutsche durchschnittlich einmal pro Monat. Jetzt hast du Frühstück, Mittagessen, Abendessen. Wir haben 30 Tage im Monat, wir haben noch Lebensmittellieferungen und Co. Wir haben Büros, die ihre Mitarbeiter unterstützen können. Da ist eben noch viel Luft nach oben. Und jeder, der mit uns auf diesem Markt diese Zielgruppe anspricht, hilft uns sehr online essen bestellen noch prominenter zu machen.

Schahab: Okay, habe verstanden. Das heißt, das schließt ein bisschen auf meine nächste Frage. Hoher Wettbewerb bedeutet häufig auch, dass viel Aufmerksamkeit auf Verdrängung, auf Marktanteil und den Wettbewerb gelegt wird. Ob das immer so richtig ist, ist eine andere Fragestellung. Es gibt ja so Hypothesen im Markt, die sagen Na ja, Monopole sind eigentlich gar nicht so schlimm, weil kreative Innovieren der Monopole sind teilweise auch notwendig, damit in einem engen Markt auch Geld verdient werden kann. Meine Frage sind kreative und innovative Monopole eine valide Antwort auf dieses Dilemma, was wir ja gerade so oder gar nicht unbedingt als Dilemma aufgezeigt haben, deine Aussage ist ja, der Markt ist groß genug und wir haben genug Player, aber es bedeutet jetzt nicht, dass der einzelne Player an einen Überlebenskampf Modus geht. So würde ich das jetzt zumindest wiedergeben.

Katharina: Absolut. Und vorweg wir sind ja kein Monopol, in dem noch so Potenzial reichen Markt. Wir sind sehr groß und supply drives demand. Die Vielfalt, die wir anbieten und auch die Reichweite ist natürlich sehr wichtig. Wir sind mit über 30000 Restaurant Partnern deutschlandweit im Geschäft und bieten 14 Millionen Konsumenten deutschlandweit die Möglichkeit zu bestellen. Die tun es auch mit 15 Millionen vermittelten Bestellungen mit Luft nach oben. Also die Reichweite und die Vielfalt ist schon wichtig, aber das macht uns noch lange nicht zum einzigen Player.

Schahab: Sprechen wir mal so ein bisschen über die weiteren Player im Markt ihr seit ja relativ groß und wir werden ja gleich auch über die neue tolle Immobilie hier in Berlin sprechen. Neue Wettbewerber, vor allem auch hier in Berlin, haben gezeigt, dass eine Differenzierung im Bereich Essens Lieferdienste und das ist jetzt meine Hypothese, offenbar nur durch aktives Wachstum gekoppelt mit einem sehr kapitalintensiv Einsatz für Logistik und Marketing funktionieren kann. Markteintrittsbarrieren, wenn sie dann vorhanden sind, werden dabei relativ rasch überwunden. Obschon es zumindest aus meiner Warte aus an relevanten Innovationen bis heute fehlt. Glaubst du, dass Größe und Kapital in diesem Segment das einzig relevante Merkmal sein wird? Oder anders ausgedrückt Werden sich die Player durchsetzen, die mit einem sehr, sehr starken, kapitalintensiven Einsatz versuchen werden, jetzt auch im Markt weiter Größe zu erreichen oder zu wachsen? Ist das tatsächlich ein ganz, ganz wichtiger, essentieller Bestandteil, auch um langfristig in diesem Business Case Erfolg zu haben?

Katharina: Die Größe ist also einmal das wichtigste Element. Und vielleicht noch mal ein Blick auf unsere 15 Millionen Bestellungen, die wir vermitteln im Monat. Wenn du uns mit den Wettbewerbern in der Logistik gerade vergleichst, dann stellst du ja unsere unsere Spitze des Eisbergs in Konkurrenz mit den Wettbewerbern. Wir haben 90 prozent unserer Bestellungen deutschlandweit, werden von den Partnern selbst ausgeliefert und nur unter 10 prozent liefern wir mit unseren über 10000 Waren. Die siehst du, das ist uns auch super wichtig. Die Sichtbarkeit ist extrem wichtig. Wenn du orange siehst, sollst du hungrig werden und dann Frühstück, Mittagessen, Abendessen und drum herum denken und bei uns bestellen. Den Löwenanteil übernehmen bei uns allerdings die Restaurant Partner und wir sind der digitale Berater in der Gastronomie. Wer ist denn unser Partner? Das sind viele Einzelunternehmen, Familienbetriebe. Das sind gute Gastgeber. Die können gut kochen. Die sind aber nicht digital affin. Sie können nicht die Website erstellen, die App. Wir bieten als Online Payment Provider 10 Zahlungsmöglichkeiten an. Die meisten unserer Konsumenten zahlen über Paypal zum Beispiel macht das mal als Einzelunternehmer und richten hier diesen Shop ein, diesen Onlineshop und die Skalierbarkei, die Power durch die Größe bieten wir diesen kleinen Partnern. Das ist ja unsere Stärke. Da ist Logistik ein Part, der ist allerdings jetzt nicht profitabel. Für uns nicht und für die anderen auch nicht. Wir leisten uns das gerne, um unseren Restaurant Partnern den Einstieg in Lieferung und Abholung zu ermöglichen. Im Grunde wollen wir aber doch, dass wir durch diesen Wind unter den Flügeln ihnen zeigen, wie sie alleine in dem Geschäft dann weitermachen.

Schahab: Verstehe. Das heißt, diese 10 prozent, die du ansprichst, wo Liefer Flotten auch eigenständig unterwegs sind, ist natürlich gegenüber den 90 prozent noch in der Minderheit. Ist aber ein Geschäft, was weiterhin auch bei euch starken Zuwachs erhält, weil genau das, was du gerade sagst, der Restaurantbetreiber wahrscheinlich sogar dankbar ist, gewisse Tätigkeiten einfach abzugeben. Ist das so korrekt?

Katharina: Wir haben den Bereich sehr ausgebaut. Im letzten Jahr haben wir 5000 Arbeitsplätze in der Logistik geschaffen. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir unsere Fahrer regulär anstellen. Das sind Mitarbeiter, die auch Anspruch auf Urlaub haben, die auch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall kriegen. Ist ja in der Branche gerade auch die sogenannte Gig Economy ist ja auch ganz oft in den Medien. Wir sind stolz, dass wir da nicht mitspielen. Wir haben auch in den letzten Monaten die Anzahl der Städte, in der wir unsere Logistik anbieten, extrem ausgebaut. Wir sind jetzt mit unseren 10000 Fahrerinnen in über 50 Städten in Deutschland unterwegs und es wird auch sicherlich weitergehen. Trotzdem wächst ja der gesamte Anteil an vermittelten Bestellungen nicht nur durch die Logistik, sondern eben auch andere Geschäftsbereiche, die wir uns erschließen. Als Beispiel die digitale Kantine. Dieser Netzwerkeffekt bringt uns dazu, dass die Gesamtanzahl der Bestellung auch weiterhin wachsen wird. Logistik ist da nur ein Hilfsmittel für uns.

Schahab: Katharina wie steht jetzt zum Grocery based Business arbeitet er unter anderem mit Spar Express zusammen Wie ergänzt sich das mit eurem Kerngeschäft, mit ihrem Kerngeschäft?

Katharina: Vielleicht ganz kurz justeat und takeaway.com sind in 24 Ländern aktiv. Und wir teilen die Best Practices und Erfahrungen. Wir sind im Grocery Business in Kanada zum Beispiel schon ganz stark mit über 100000 Bestellungen mit 7-Eleven. Für Deutschland ist es so, es ist nicht unser Kerngeschäft. So wie die Logistik eben auch nur ein Teil davon. Aber es ergänzt jeden Essens Moment. Und der Konsument, die 14 Millionen Konsumenten sind ja schon auf unserer App. Und warum nicht auch denen, den Bedarf nach dem Dinner, nach einem Snack Paket zu ermöglichen? Wir haben die Partner, wir haben die Logistik. Wir haben aber auch die Sichtbarkeit und die digitale Stärke für jeden Partner, der Supermarkt Lieferung ja schon selbst macht und sich bei uns auf unserem Marktplatz ganz einfach nur listen lassen möchte, weil die Konsumenten sind da. Jemand der noch Essen oder Lebensmittel sucht, ist schon auf unserer Web oder App.

Schahab: Also eine Diversifikationsstrategie mit dem Vorteil, dass die Nutzer ohnehin ja schon vorhanden sind, um letztendlich ganz einfach verlängert werden. Katharina wie stehst du zum Thema: Bedarf schlägt Loyalität. Wie stehst du zu dieser Aussage auch in Bezug auf die Lieferzeiten Schlacht, die sich aktuell am Markt ergeben? Wir sind jetzt ja gerade auch hier in Berlin angereist. Die Werbereklame von einigen Mitbewerbern glaube ich, kann man einfach mal so benennen, die reduziert sich sehr, sehr stark auf das Thema Lieferzeiten, auch wenn das persönlich für mich jetzt nicht der wichtigste USP ist, aber Bedarf schlägt Loyalität bin ich als Konsument im Zweifel bereit, auf ein No-Name Produkt zu gehen, nur weil ich dieses Produkt viel, viel schneller erhalten kann. Gegenüber der Loyalität. Ich nenn jetzt mal ein profanes Beispiel: ich mag Chiquita Bananen und wenn ich jetzt wieder Bananen esse, aber dafür erstmal eine Stunde in Kauf nehmen muss, gegenüber einem neuen Produkt, das innerhalb von 10 Minuten da ist. Glaubst du, diese Hypothese Bedarf schlägt Loyalität geht auf? Das ist die erste Frage. Die zweite ist, wie stehst du denn zu Thema Lieferzeiten? Ist das ein essentiell wichtiger Punkt?

Katharina: Also erstens als Gegenangebot zu Bedarf schlägt Loyalität, sage ich. Supply drives Demand, also die Vielfalt von 30000 Partnern und Supermarkt Partnern auf unserer Plattform ist für den Konsumenten auf unserer Webpage einfach wichtig. Und er ist ja schon da, oder sie ist ja schon da und dort ist die Loyalität. Wir wissen, dass jemand, der 2012 sich unsere App runtergeladen hat, noch immer Kunde ist und in jedem Monat in jedem Jahr mehr bestellt. Also Vielfalt macht es aus, zum Beispiel dann auch vegane, vegetarische oder Lebensmittel Angebote auf unserer Plattform zu haben und das zweite ist, ich glaube nicht, dass der Konsument auf die sieben Minuten, sieben Minuten oder 15 Minuten braucht. Zumindest wissen wir das auch aus den Studien, die wir kennen, sondern da durchaus auch entspannter damit umgegangen wird, weil ja dahinter auch Menschen stecken, bei denen man sich durchaus vorstellen kann für die sieben Minuten, fährt er, oder sie vielleicht auch über eine rote Ampel. Und wie dringend ist mein Bedürfnis nach den Chiquita Bananen dann wirklich? Wir können die in rund 30 Minuten liefern. Das akzeptiert der Konsument besser, als man denkt. Und andersherum wiederum ist es dadurch halt profitabler, die Leute vorzuhalten, die Lager in den Innenstädten so nah an dem Konsumenten, der dann die Bestellung abgibt, zu liefern. Das kostet viel. Das ist logistisch eine riesengroße Herausforderung. Und dann stellt sich die Frage, ist es das wirklich wert? Ich bin lieber profitabel unterwegs.

Schahab: Das ist eine gute Aussage, dass die Lager angesprochen. Kann beim Aufbau von eigenen Logistikzentren, die ein Mindestmaß von hohen Volumen benötigen, um überhaupt profitabel zu arbeiten, überhaupt mehrere Player, dieses dauerhaft nachhaltig profitabel betreiben? Oder muss ich mir perspektivisch die Innenstädte so vorstellen, dass ich ein Logistikcenter nach dem anderen aneinander reiht und die alle letztendlich profitabel arbeiten. Wie stehst du zum Thema Logistikzentren betreiben?

Katharina: Ich habe keine Glaskugel und trotzdem denke ich, dass sich in den Märkten viel bewegen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles nachhaltig und vor allem nachhaltig profitabel wird. Da wird sich wahrscheinlich noch einiges konsolidieren. Die Konsumenten werden reagieren. Ich bin mir nicht sicher, ob jeder in der Innenstadt das Logistik Lager und im Erdgeschoss so toll finden, wenn da so ein Umschlag ist. Ich bin sehr gespannt.

Schahab: Jetzt haben wir ja schon über eure eigene Flotte gesprochen und das ist aktuell 10 prozent ungefähr auf eurem Gesamtmarkt ausmacht. Rechtfertigt die User Experience, die ich als Konsument habe und auch die Qualitätssicherung und Beherrschung der letzten Meile dieser Investition? Oder ist euch vor allem auch. Ja, vielleicht wird man überspitzt sagen eine leichte Verteidigung Reflex, weil ihr sagt, da müssen wir jetzt auch mitmischen, wobei du das auch schon so ein Stück weit negiert hast, weil ihr ja schon lange in das Thema offenbar rein investiert. Vielleicht kannst du uns dazu nochmal ein bisschen aufklären und was mich in diesem Zusammenhang auch interessieren würde ist könnt ihr darüber auch neue Restaurants erschließen? So Highclass vielleicht, die ganz bewusst in der Vergangenheit gesagt haben beliefern nicht, weil wir wollen diese Kapazitäten nicht vorhalten. Plötzlich habe ich jetzt die Möglichkeit, vielleicht auch etwas teureres essen und nicht nur reines Fastfood online bestellen.

Katharina: Unterschiedliche Perspektiven als Konsument. Wenn du bei Lieferant bestellst. Unterm Strich ist es dir ja egal, wer dieses Essen liefert. Es muss warm sein, wenn es warm ist oder Sushi schön frisch und es sollte in angemessener Zeit kommen. Ob da jetzt aber unser Restaurant Partner dir das Essen liefert oder unser Fahrer unsere Fahrerin, ist dir in erste Konsequenz ja mal nicht so wichtig. Also der Konsument wird bedient mit dem Restaurant, mit der Vielfalt. Veganes Restaurant X, das in Berlin eben in jedermanns Munde ist. Für den Konsumenten bedienen wir mit allen Restaurants. Und ja, du hast recht. Für das Restaurant, das ich bisher noch nicht mit Lieferung beschäftigt hat, ermöglichen wir den Einstieg in dieses Geschäft. Und es ist ein erster Schritt für diese unter 10 prozent der Bestellungen diesem Restaurant Partner in diesen Markt zu bringen und dort mehr und mehr Bestellungen zu generieren.

Schahab: Jetzt ist es so, wenn ich an meinen heutigen Morgen denke, ich bin eigentlich ziemlich simpel gestrickt, würde ich sagen, was das Frühstück angeht, ich Frühstück eigentlich jeden Morgen Quark mit Äpfeln und unspektakulär, aber ich frühstücke. Ich esse gerne zu Mittag. Klassischerweise auch zu Abend. Ich bin auch ein großer Freund von Lieferando. Mittlerweile bin ich, bin ich ein bisschen ländlicher unterwegs. So gibt es nicht so viel Angebot, aber immerhin immer noch überschaubar Angebot. Bisweilen war’s eher in Richtung der Abendzeit, wenn ich Lieferando genutzt habe, punktuell auch zur Mittagszeit. Was ich bisweilen noch gar nicht gemacht habe, ist das Frühstück. Wie viel Upsell siehst du denn in Summe für euch zu sagen: Eigentlich wollen wir ja 24 Stunden Verfügbarkeit für jeden einzelnen zur Verfügung stellen, wenn es um Essen geht. Und ist dieser Code überhaupt zu knacken Frühstück zu delivern?

Katharina: Du sprichst die Vielfalt an? Und das ist auch etwas, was uns vom Wettbewerb unterscheidet. Wir sind mit dem Marktplatz Geschäfte ja in allen 2059 deutschen Städten unterwegs. Stimmt, in Osnabrück vielleicht mit einem Paar wenige Restaurants als in Berlin, aber das abzudecken ist wichtig. Und unsere Restaurant Partner, wie auch wir, bieten schon ganz lange auch Frühstück, Mittagessen und Abendessen an und lange Öffnungszeiten und viel mehr Vielfalt, als man sich jetzt als Logistik Partner vorstellt. Wir haben im letzten Jahr natürlich auch durch Corona und dadurch, dass viele Menschen im Homeoffice waren, wir auch, fast zu 100 prozent, einen Trend gesehen, der von der Bestellung zum Abendessen hin zu Mittagessen tendiert und haben da auch mit unserem Geschäftsbereich Digitale Kantine ermöglicht, dass wir uns im Restaurant Partnern bei der Stärke steigernde Bestellungen vermitteln können.

Schahab: Okay. Ich habe verstanden, dass ihr durchaus euch euch vorstellen könnt, auch im Bereich Frühstück, Mittagessen und ja sowieso auch im Bereich Abendessen euch auch noch weiter und breiter zu positionieren. Wenn wir so ein Stück weit über Diversifikation Strategie nachdenken. Was könnt ihr euch neben der Auslieferung von Gerichten gegebenenfalls noch vorstellen? Ich meine, ihr habt jetzt 10 prozent aus Gesamt Geschäftes mit der Flotte? Das heißt ihr beherrscht die besagte letzte Meile. Was kannst du dir vorstellen? Lebensmittel haben gerade schon darüber gesprochen mit Spar Express.

Katharina: Die digitale Kantine ist das BTB Geschäft, die Business Lösung von Lieferando. Wir richten uns an Unternehmen, die ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit einem täglichen oder monatlichen Guthaben unterstützen wollen. Ihrem Lunch, meistens zeichnet sich das zumindest ab, in den letzten Monaten vergünstigt über Lieferanten zu bestellen. Du hast also die digitale Kantine in der Tasche, bestellst auf deinem Account dein Essen und dann Arbeitgeber zieht minus Guthaben pro Tag ab. Und das ist eine Win win win Situation für den Unternehmer, der seine Mitarbeiter insentivieren kann. Den Mitarbeiter, der gerade jetzt war es in den letzten Monaten ja mit Homeoffice Homeschooling bestelle ich über Lieferando hat sich auch gezeigt, es wurde mehr für Familien bestellt zu Mittag. Also für den Mitarbeiter ist es ein Benefit und vor allem und dafür sind wir da unsere 30000 Restaurant Partner glücklich zu machen führt zu mehr Bestellungen und wir haben im Halbjahr 2021 im ersten Halbjahr 62 prozent mehr Bestellungen für unsere Restaurant Partner vermittelt. Da ist die digitale Kantine ein großer Treiber, weil es deutschlandweit 30000 Kantinen bietet für Unternehmen, die nicht mehr klassisch im Erdgeschoss die Kantine mit Küche haben.

Schahab: Das bedeutet, dass das B2B Geschäft bei euch scheint sich gut zu entwickeln und perspektivisch werden wir wahrscheinlich dann häufiger auch Lieferando, justeat, Takeaway im B2B Bereich wahrnehmen.

Katharina: Wir haben mit der digitalen Kantine im Februar den ersten Geburtstag gefeiert und das Geschäft. Jetzt Achtung, jetzt wird es von digital suf analog auch hier erweitert. Bisher war die digitale Kantine ein Guthaben in deinem Lieferant Account. Wir gehen jetzt im Oktober mit der Takeawaypay Card an den Markt. Du hast wirklich eine Orange Debit Card, mit der wir den Mitarbeitern auch ermöglichen, diese Kantine zu nutzen, die bisher eben nicht im Büro oder im Home-Office der Vertriebsmitarbeiter im Außendienst. Wenn du am Bau arbeitest, bist du auch nur draußen und nicht im Homeoffice und du kannst mit dieser Karte jetzt zu allen Restaurants, Bäckereien wie auch immer gehen und dort vor Ort dein Guthaben einlösen. Es muss kein Lieferando Partner sein, sondern du hast wirklich eine Zahlungsmöglichkeiten unterstützt von deinem Arbeitgeber. Ganz analog.

Schahab: Okay. Kann man da sagen, dass du so ein bisschen auch im Wettbewerb damit mit den Sodexos aus dieser Welt geht? Das ist dann so eine typische physische Karte, mit der ich unabhängig davon, ob der Partner bei euch Partner wirklich ist, kann ich dann mit meiner Orange Debit Card auf Einkaufstour gehen.

Katharina: Wir arbeiten mit Sodexo auch sehr gut in vielen Ländern zusammen. In Belgien, in Österreich haben wir erst vor kurzem damit gestartet und auch hier ist es so. Ich komme nochmal auf deine Eingangsfrage zurück. Wettbewerb belebt das Geschäft und wir sind auch hier Partner. Jede Gelegenheit, die dem Konsumenten aufzeigt, dass man Essen online bestellen kann oder über Karte ob nur Sodexo oder Paycard von Lieferando, bringt dem Restaurant Partner mehr Bestellungen glückliche Restaurant Partner bringen wieder glückliche Mitarbeiter. Hinter mir sitzen ja 1400 Leute, die ich gerne glücklich sehen möchte, damit sie wieder unsere Restaurant Partner glücklich machen.

Schahab: Sehr gut. Ein glücklicher Kreislauf. Wir sitzen ja heute hier in Berlin am Zentrum der Macht, wenn man so möchte. In Deutschland haben wir ja wahrscheinlich werden wir eine sehr, sehr starke grüne Bewegung erleben und auch diverse Posten zukünftig grün besetzen. Wie geht ihr in Deutschland mit dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit um?

Katharina: Ist mir sehr, sehr wichtig. Ist uns als Unternehmen sehr, sehr wichtig, wieder unterschiedliche Sichtweisen. In unserer Fahrerflotte habe ich, dass unser Carbon Footprint sehr überschaubar. Wir sind mit 10000 Fahrern vorrangig auf E-Bikes unterwegs. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen reisen seit eineinhalb Jahren nicht mehr durch die Welt in die 24 Länder. Das ist viel, viel, viel weniger. Und wir sehen, es funktioniert auch sehr gut. Wir sind noch digitaler geworden. Wir haben vor Corona nur im Büro gearbeitet. Haben dann gezeigt, dass wir auch 100 Prozent virtuell gut sind, so dass viele Reisen vielleicht gar nicht mehr notwendig ist. Du bist hier im Büro, in einem nachhaltigen Gebäude. Das ist uns sehr, sehr wichtig. Wir haben zum Beispiel mit Rebowl jetzt einen Piloten gestartet für Mehrweg Verpackungen. Und wir sind schon lange gar nicht laut, aber schon lange. Das sind auch schon in unserem Restaurant Portal Webshop, in dem wir Verpackungen anbieten nur mit Recycelbar Verpackungen im Angebot. Das heißt, wir können in unseren Restaurant Partnern draußen nicht vorschreiben, was sie nutzen. Aber wir können Angebote liefern, um Nachhaltigkeit zu steigern. Ist mir sehr, sehr wichtig.

Schahab: Jetzt hast du gerade schon einmal eure Restaurant Partner angesprochen. Ich habe ja ein bekanntes Geschäftsmodell. Das möchte ich hier gar nicht im Detail noch vertiefen. Vielmehr die Frage könnten additive Services so einen Shopfindo, eine bessere Positionierung für mich als Restaurantbetreiber, eine Applikation und auch Marketing Option für euch perspektivisch relevante Streams erschließen? Oder sagst du, ich glaube da schon dran, aber ich glaube nicht, dass es relevant werden wird. Ihr habt ja 14 Millionen Konsumenten und 15 Millionen Bestellungen. Das ist ja schon schon eine ordentliche Anzahl an Nutzern, die regelmäßig dann auch in eurer Applikation habt. Ist das ein Thema, mit dem ihr euch beschäftigt? Ist es ein Thema, was aktuell auch schon für einen Revenue bei euch sorgt?

Katharina: Ja, da ist mir sehr, sehr wichtig. Ist uns sehr wichtig. Da kommen wir wieder zur Loyalität. Wir sind digitaler Berater in der Gastronomie und wir wollen unseren Restaurant Partnern ein Rundum sorglos Paket geben. Das ist digital, aber eben auch analog, ich komme nochmal auf den Webshop zu sprechen. Dort können unsere Restaurant Partner alles, was sie brauchen, von Pizza Ofen bis zur Kleidung für ihre Fahrerinnen und Fahrer zu vergünstigten Preisen kaufen. Zu einem Viertel von dem, was im Großhandel kaufen. Das bringt auch Kundenbindung Bindung. Bei Lieferanten habe ich alles von A bis Z, was ich neben dem Kochen und Gastgeber sein noch brauche, um online Konsumenten anzusprechen oder sie auch vor Ort zu bedienen. Und da gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um Loyalität auch beim Konsumenten und der Konsumentin zu fördern. Stempel, Karten, Programme, alles was wir tun können, um den Konsumenten noch mehr an uns zu binden, ihn kontaktieren über die Mailing-Kampagnen, das Marketing, die Marketing Maschinerie für das Restaurant zu sein, so dass wir viele Kontaktpunkte mit deinem Lieblingsrestaurant und dir über E-Mail deine App haben und wir noch weitere Steigerungen der Bestellung bei den Restaurant Partnern ermöglichen können.

Schahab: Okay, das heißt also durchaus für euch ein Thema dieser added Services anzubieten, um eure Partner zu stärken.

Katharina: Wir sind der Marketing Motor für diese Restaurant Partner. Alles was du an Keywords Marketingkampagnen, Sichtbarkeit, Werbemittel dir vorstellen kannst, bieten wir für unseren Restaurant Partner auch die Dienstleistung. Der muss sich damit nicht beschäftigen, weil die Zeit hat er gar nicht. Damit soll er sich gar nicht belasten. Bieten wir, um ihn noch näher an den Konsumenten zu bringen. Da gibt es auch additive Services, so wie du sagst, die man in dem Paket noch gestalten kann. Aber grundsätzlich geht es darum, wie wir den Konsumenten dazu bringen, häufig und häufiger bei seinem Lieblings Restaurants zu bestellen.

Schahab: Okay, verstanden. Du hast gerade schon über Loyalität gesprochen. Das es für euch ein ganz, ganz wichtiger Faktor. Es sprechen auch über Mitarbeiter Loyalität. Jedes Unternehmen besteht ja aus ganz vielen tollen Mitarbeitern und Teammitgliedern, die zu diesem Erfolg beitragen. Wir sind jetzt heute auch hier durch eure neuen Räumlichkeiten gelaufen, muss man sagen. Wahnsinnig imposant. Erzähl uns doch mal ein bisschen über die neuen Räumlichkeiten hier in Berlin und ich sag ja mal so ein bisschen nach dem “Reason Why”.

Katharina: Kurz in die Vergangenheit zurück. Wir hatten bis vor Corona noch zwei Standorte hier in Berlin. Dann waren wir jetzt eineinhalb Jahre in Homeoffice und 1400 Mitarbeiter waren verstreut in Berlin. Wir sind aber “One Team”. Wir brauchen diesen Orange Spirit, diese Energie, wir lieben die Farbe, wir lieben das Zusammensein, die kreativen Räume. Du kannst ja dann gerne noch mal durch das Büro zu gehen. Das gibt Kraft und bei uns steht der Mensch im Vordergrund, sich hier wohlzufühlen, weil ich bin fest davon überzeugt, dass ein glücklicher Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin, die Spaß hat, in der Früh ins Büro zu kommen, einfach auch in diesem besseren Umfeld bessere Lösungen liefern und kreativ mehrere Köpfe zusammenstecken damit wir uns weiterentwickeln.

Schahab: Absolut. Das hat für mich auch viel mit Wertschätzung zu tun. Offenbar begegnet hier ihr mit mit ganz, ganz viel Wertschätzung. Du hast gerade schon ein bisschen über diesen Spirit erzählt. Das Orange, diese Energy Driven würde ich einfach mal sagen. Die Farbe steht ja dann auch gewissermaßen so ein bisschen für euren Spirit. Erzähl uns mal so ein bisschen über die die Unternehmenskultur bei euch. Was erwartet mich denn eigentlich, wenn ich ein potenzieller Interessent für das Unternehmen bin? Wie wird die Unternehmenskultur bei euch beschreiben?

Katharina: Vertrauen steht an vorderster Stelle und Empowerment. Wenn du bei uns beginnst, dann bekommst du durch mich auch. Und ich hoffe, ich bin das beste Beispiel für alle meine Manager, die mit mir hier für die Mitarbeiterzufriedenheit da sind. Dann bekommst du ganz viel Wind unter den Flügeln von uns. Roots to grow and Wings to fly, um dich weiterzuentwickeln. Wir sind im Durchschnitt ja noch sehr, sehr jung im Alter unserer Mitarbeitenden. Das heißt, Lernen ist wichtig, Entwicklung ist wichtig. Und wenn du zurück siehst, mag es so sein, dass wir schon ein bisschen wie ein Start up aussehen, weil du auf der Straße junge, dynamische Radfahrer siehst. Aber wir sind ja schon 21 Jahre auf dem Markt. Wir haben ja schon viel Geschichte hinter uns und wir sind enorm gewachsen über die letzten Jahre. Wenn eines sicher ist, dass bei uns hyper growth ständige Veränderung und Weiterentwicklung möglich ist oder vorhanden ist. Und wir suchen Menschen, die diesen dynamischen Zustand lieben und dabei auch mit den anderen zusammen sich selbst weiterentwickeln und eben das Business vorantreiben. Das funktioniert bisher sehr gut.

Schahab: Sehr schön beschrieben. Du hast gerade hyper growth angesprochen. Schaue vielleicht mal in die Glaskugel für die nächsten Jahre, die vielleicht auch für euch von hyper growth geprägt sein wird. Was glaubst du, wird künstliche Intelligenz Artificial Intelligence generell für euch außerhalb der Logistik bergen? Also in der Logistik gibt sehr viele Fantasien, wie die KI nützlich sein können, vielleicht auch auf das Marktplatz Geschäft betrachtet. Was glaubst du, wird KI da für eine konkrete Rolle spielen?

Katharina: Ich liebe Intelligenz. Ich finde künstliche Intelligenz für uns auch sehr, sehr wichtig. Ich habe eine sehr komfortable Situation. Ich habe in dem Bereich über 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in 5 Tech Hubs weltweit dafür sorgen, dass wir technisch state of the Art sind und natürlich dann zum Beispiel im Customer Services, Chatbots und etc. haben, die mein Team hier auch unterstützen. Also Künstliche Intelligenz, da baue ich auf den Service dieser starken Marke Justeat / Takeaway.com auf. Etwas anders bei mir, ich habe ein Business Analytics Team und da schaue ich auf mit der Big Data, die ich habe in die Tiefe, dann auf den Markt und da bau ich auf die menschliche Intelligenz, dass wir uns anschauen, was habe ich in deutschen und österreichischen Markt noch zu drehen? Auf welche Daten kann ich zurückgreifen? Und diese Intelligenz ist mir fast noch wichtiger.

Schahab: Sehr schön. Das heißt, mit Blick nach vorne, wenn ich jetzt perspektivisch meine App öffne und ich bin ja auch ein Heavy Lieferando User. Muss ich gestehen. Was ich, wie ich finde Positives ist. Das heißt, zukünftig könnte Lieferando mir dann vielleicht auch noch mal verstärkt meine Präferenzen mitteilen, vielleicht nochmal die Recommendation Engine sehr, sehr genau darauf hinweisen. Versucht mal folgendes: auf Grundlage einer vorherigen Bestellung wissen wir, dass du da vielleicht sogar ganz, ganz offen für sein kannst, weil dein siamesischen Zwilling dein digitaler siamesische Zwilling steht, vielleicht auch auf Sushi. Also solche Möglichkeiten sind wahrscheinlich ohnehin schon mit eurem Team, was du gerade beschrieben hast, hoch und runter durchdekliniert, nehm ich noch nicht so stark war. Aber dass das ist durchaus etwas, bei dem du sagst, das stiftet ja durchaus auch Mehrwert für den Konsumenten am Ende des Tages.

Katharina: Mir persönlich als Konsument, ob jetzt Lieferando oder jeder anderen App. Ich sehe das als Mehrwert sehr wohl, denn das spart mir Zeit und wenn ich nach türkisen Schuhen suche, dann finde ich es toll, dass mir auch in weiterer Folge ähnliche Produkte vorgeschlagen werden, ist nicht mein Spezialbereich bei Lieferando. Ich kümmer mich um Restaurant Partner und Mitarbeiter mehr. Da bau ich auf den Techbereich, aber da gibt es noch viel mehr mit Sicherheit

Schahab: Sprechen wir dann noch mal über die telefonischen Direktbestellungen. Du hast ja eben auch schon mal so ein Stück weit über Monopole und Co gesprochen haben, gesagt: Na ja, Bestellungen finden immer noch telefonisch bei uns statt. So typische deutsch. Ich weiß gar nicht, ob das ein kulturelles Phänomen in Deutschland ist oder eher weltweit immer noch gerne telefoniert wird. Aber der typische Deutsche greift immer noch gerne zum Telefonhörer und bestellt bei seinem Restaurant. Was Könnte es denn für Lösungen geben, das noch mal ein bisschen programmatischer zu gestalten? Also diese typische Telefonbestellung, die ich persönlich nicht mag, weil am Ende weißt du nicht so genau, hat er das eigentlich richtig verstanden und kriegst du das, was du wirklich bestellt hast. Manchmal klingt das ja auch so, als wenn dein Gegenüber da wenig Lust hat und sehr, sehr kurz angebunden ist. Da ist mir Digital viel lieber. Aber was gibt es da gedanklich für Möglichkeiten sowas auch ein bisschen programmatischer ins Digitale zu überführen.

Katharina: Du hast den internationalen Markt angesprochen und ja, da geht noch mehr. Niederlande oder UK sind viel stärker, da bestellen noch weniger Menschen telefonisch und im deutschen Markt, ich würde wirklich sagen wir sind die Marketing Maschinerie um diese bisher telefonisch bestellen Menschen auf den Online Kanal zu bringen für unsere Restaurant Partner. Das ist Marketing und Sichtbarkeit, das ist Kundenzufriedenheit, das ist Bindung, so wie du es angesprochen hast. Viele Restaurant Partner auf unserer App, das sind aber auch viele Digital Natives, die Nachkommen, die nicht mehr telefonieren, so wie du sagst. Da gibt es noch WhatsApp Videochat, aber wann hat denn 16 jähriger Cousin das letzte Mal das Telefon in die Hand genommen und angerufen? Und die Zufriedenheit in dieser Kombination Restaurant und Konsument, dass da eben die Qualität auch stimmt. Ich habe die Möglichkeit der Online Zahlung. Ich brauche kein Bargeld zu Hause. Ich habe den schriftlichen Beleg. Ich habe aber mit Reis bestellt, nicht mit Pommes. Da gibt es keine Missverständlichkeiten auch für den Restaurant Partner, der ja enorme Zeitersparnis hat. Wenn du ihn anrufst, störst du ihn ja zehn Minuten in seinem Ablauf in der Küche. Wenn eine Bestellung über Lieferanten kommt, geht die digital in einen Bong. Der kommt gleich in die Küche. Das ist ja viel effizienter. Und diesen Netzwerkeffekt bedienen wir einfach weiter. Gerne immer besser mit Wettbewerb noch mal und da Selbstreflexion. Was können wir noch optimieren? Wir sind da auf dem richtigen Weg.

Schahab: Das heißt, in naher Zukunft wird es wahrscheinlich weiter diese Bestellungen per Telefon geben. Und die Möglichkeit, dass sich auf der anderen Seite dann vielleicht durch so ein gelistete das Menü telefonisch durch durchgeleitet werde, ist sehr wahrscheinlich, sehr unwahrscheinlich, sehr auch unkomfortabel.

Katharina: Wir sind als Marktplatz verpflichtet, immer mit der Brille Consumer First zu schauen. Und der Konsument möchte das nicht. Der Consumer möchte nicht irgendwo noch anrufen, der will auf der Couch liegen, seine Bestellung eingeben, mit Paypal zahlen oder Apple Pay. Wie auch immer. Und dann sein Essen geliefert bekommen. Und dieser Teil, die 17 prozent der Deutschen, die jetzt über Lieferando bestellen, der wird weiterhin wachsen mit unserer Unterstützung.

Schahab: Wachstum schlägt Konzentration oder glaubst du in den Markt werden noch weitere Wettbewerber stoßen oder glaubt sie Eigentlich stehen wir kurz vor einer Konsolidierung am Markt.

Katharina: Es werden mit Sicherheit noch mehrere Wettbewerber in den Markt stoßen, einfach aufgrund des Potenzials, das ich dir genannt habe. Und wenn ich von 17 prozent auf 80 prozent der Deutschen die bestellen, dann nur rechne, dann ist das einfach ein attraktiver Markt. Was dann allerdings passiert und ich komme nochmal zurück auf die Profitabilität, wer da den langen Atem hat, um sich das auch zu leisten oder Konsumenten wirklich zufriedenzustellen, weil es reicht nicht nur aus, in den fünf Key Cities ist zu sein. Wenn du zurück nach Osnabrück fährst, hast du dort auch Lieferando. Das ist für dich ein Service, der es wahrscheinlicher macht, dass du Lieferanten nutzt, weil du es nicht nur in einer Krise in Deutschland hast. Wie sich der Markt entwickelt, bin ich auch sehr gespannt darauf. Lass uns da in einiger Zeit nochmal drauf schauen.

Schahab: Sehr schön. Abschließende Frage, wenn nicht die gesamte Wertschöpfungskette anschaust und die ist ja sehr sehr breit von Logistik über Marktplatz, Geschäft. Wenn ich ein Junger Entrepreneur bin, der in diesem gesamten Segment, in dem ihr euch jetzt tummelt, vielleicht in den nächsten Jahren ein tolles neues Produkt entwickeln möchte. Wo glaubst du, ist noch Innovationsdruck vorhanden? Wo glaubst du, wird in den nächsten Jahren noch Demand existieren? Und was würdest du da als ganz grober Empfehlung mitgeben? Welches Segment nochmal etwas detaillierter anzuschauen?

Katharina: Ich glaube, die Technologie dahinter, da geht einfach noch sehr viel mehr. Und Spezialisten und Spezialistinnen, die in dem Bereich noch innovative Ideen haben, werden da noch sehr weit vorankommen. Unser Team von 2000 Techis hat offene Arme für jeden, der da neue Innovationen mitbringt. Da ist noch einiges, wovon ich mir das jetzt noch gar nicht vorstellen ich meine,

Schahab: Sehr schön, Katharina. Herzlichen Dank für das sehr, sehr angenehme, kurzweilige Gespräch. Ich hoffe dir hat es auch gefallen und damit müssen wir jetzt noch mal die OMKB Community. Hoffen, dass es euch auch heute gefallen hat im Talk mit der lieben Katharina und sagen Bis bald.

Katharina: Danke!

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