Think11 ist eine MarTech-Beratung, also eine Digital-Marketing-Agentur, die Marketing und Technologie zusammenbringt und ihren Kund:innen echte, methodisch validierte Strategien statt vager Konzepte an die Hand gibt. Inzwischen zählt das Unternehmen zu den führenden Google-Partner:innen in Deutschland, kann mehrere Zertifizierungen vorweisen und bereits über 2.000 Kund:innen von sich überzeugen.
In seinem Vortrag beschreibt Bastian Hamel, Digital Marketing Manager bei Think11, was ein Produktdaten-Feed ist, wie er funktioniert und wofür man diesen benötigt, wie Produkte aus verschiedenen Kanälen ausgespielt werden und welche Herausforderungen dabei aufkommen können, warum die Produktdatenoptimierung unternehmensintern oft nicht funktioniert, welche Vor- und Nachteile eine externe Feed Engine mitbringt, wie sie funktioniert und wie ihre Anwendung in der Praxis aussehen kann.
Das Video mit Bastian Hamel von der Think11
Wer sollte einen Produktdaten-Feed implementieren?
Christoph Steger: Dankeschön, Bastian. Wie schön, dass du das Thema Deep Dive in deine Slides hast einfließen lassen. Man merkt wirklich, wie viel Leidenschaft du für das Thema mitbringst.
Bastian Hamel: Das freut mich sehr, danke.
Christoph Steger: Lass uns gleich in die Fragen auf Slido einsteigen. Ab wann lohnt sich der Einsatz der von dir beschriebenen Tools?
Bastian Hamel: Das ist tatsächlich nicht so einfach zu beantworten, weil das von der Größe des Shops abhängt und was man damit vorhat.
„Für einen Shop mit zehn eigenen Artikel lohnt sich die Implementierung eines Produktdaten-Feeds meines Erachtens nicht.“
Wenn man aber in größeren Dimensionen denkt und skalieren möchte, sollte man sich damit beschäftigen. So hoch sind die Kosten anfangs tatsächlich nicht – abhängig natürlich davon, wo man sich anbinden möchte. Ich kann keine genauen Zahlen für konkrete Artikelmengen oder Besucher:innenzahlen nennen, weil es immer auf den Einzelfall ankommt.
Christoph Steger: Wahrscheinlich kann man schon mit 100 Artikeln viel Kraut und Rüben in einem Daten-Feed haben, dass man den Überblick über das Shop-System verliert und dann würde das Sortieren schon Sinn ergeben.
Bastian Hamel: Das ist absolut richtig.
ChannelPilot in der Anwendung
Christoph Steger: Kannst du etwas dazu sagen, wie viel die Nutzung eines externen Tools wie ChannelPilot kostet?
Bastian Hamel: Auch da kann ich keine konkreten Zahlen nennen, weil ChannelPilot ihr Pricing individuell berechnet. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich aber, dass es im Laufe der Zeit durch die neuen Funktionen, besseren Anbindungen und besseren Server etwas teurer geworden ist. Die Preisgestaltung hängt zudem davon ab, ob man auch die Preisanalysen nutzen möchte und wie viele Marktplätze man anbindet.
„Grob würde ich sagen, dass man bei ChannelPilot in einem dreistelligen Bereich anfangen kann.“
Wenn man über 1.000 Artikel verfügt, ist das wenig Geld für den Output, den man damit generieren kann.
Christoph Steger: Dann ist der Mehrwert auf jeden Fall gegeben. Bastian, bietet ihr auch Workshops zum Umgang mit ChannelPilot an oder setzt ihr die Anwendung nur operativ um?
Bastian Hamel: Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, aber wenn diesbezüglich Interesse besteht, sollten wir uns intern mal darüber unterhalten. Man kann natürlich jederzeit auf mich oder uns als Think11 zukommen.
Christoph Steger: Das Backend von ChannelPilot sieht nicht besonders intuitiv aus. Kann man eigenständig effizient damit arbeiten und wie kann man die Programmiersprache lernen, von der du gesprochen hast?
Bastian Hamel: Die Oberfläche war früher tatsächlich noch unübersichtlicher und ohne schlecht über ChannelPilot sprechen zu wollen, kann ich sagen, dass sie weiterhin verbesserungswürdig ist. Es ist schon ein großer Fortschritt, dass man sich die Funktionen in den Datenfeldern anzeigen lassen kann. Dafür musste man früher auf die Hilfeseite gehen, auf der man eine Übersicht gefunden hat, in der man sich alles zusammensuchen musste.
„ChannelPilot ist mit einer steilen Lernkurve verbunden, für die man eine Weile braucht und auch ich bin immer wieder auf die Nase gefallen.“
Am besten lernt man hier wie überall durch Ausprobieren. Die Programmiersprache ist tatsächlich nicht besonders komplex, weil sie primär aus Bedingungen besteht und die Funktionalitäten werden auch alle innerhalb der Datenfelder erklärt. Man muss nur einmal die Logik verstanden haben. Man kann das schaffen, aber nicht von heute auf morgen. Es sein denn natürlich, man nimmt an einem potenziellen Workshop bei uns teil.
Christoph Steger: So wird ein Schuh daraus. Wo kann man denn eine Liste der Marktplätze finden, die ChannelPilot anbietet? Wendet man sich da am besten an die Kolleg:innen aus Hamburg?
Bastian Hamel: Genau, die Liste ist enorm lang. Die beinhaltet nicht nur Marktplätze, sondern auch Preissuchmaschinen für verschiedene Länder. Wenn ich mich nicht irre, findet man auf deren Seite eine Übersicht der einzelnen Marktplätze. Ansonsten kann man denen einfach eine Nachricht schreiben.
Christoph Steger: Dafür sollte aber wirklich eine Provision für dich rumkommen. Hast du eigentlich Erfahrungen gemacht, ob und wie man im SEO von Produktdaten-Feeds profitieren kann?
Bastian Hamel: Im SEO-Bereich habe ich das noch nicht ausprobiert, dafür aber mit Google Ads. Bei diesem Experiment habe ich Keywords aus den Produkten extrahiert und daraus wiederum verschiedene Keywords generiert. Das war die Vorarbeit für dynamische Kampagnen mit automatischen Hochlade-Feeds, die ich mal gebaut habe und die auch funktioniert haben, obgleich die Performance nicht besonders gut war.
„Im SEO kann man sicherlich von ChannelPilot profitieren, indem man damit Keywords extrahiert und Variationen darstellt.“
Ansonsten habe ich noch nicht näher darüber nachgedacht, das wäre aber ein sehr spannender Ansatz.
Christoph Steger: Ich kann mir gut vorstellen, dass du in Zukunft daran tüfteln wirst. Wo liegt der Vorteil gegenüber anderen Push Tools?
Bastian Hamel: Der Vorteil liegt zum einen in der Zugänglichkeit und zum anderen daran, dass man mit ChannelPilot sehr feed-bezogen arbeiten kann. Andere Systeme sind nicht zwangsläufig auf die Optimierung der Produktdaten ausgerichtet. Bei ChannelPilot kann man Daten nach den eigenen Wünschen anpassen und optimieren.
Christoph Steger: Kann man auch Daten aus dem eigenen Shop oder anderen Systemen einfließen lassen.
Bastian Hamel: Grundsätzlich kann man verschiedene Daten-Feeds aus dem Shop importieren, im Grunde kann man aber alles importieren, sofern ein Produktbezug besteht. Wenn man etwa Daten aus Google Analytics exportieren möchte, kann man die Artikel-ID dafür verwenden. Man muss nur die Daten irgendwie zuordnen können, sonst geht ChannelPilot davon aus, dass das alles eigene Artikel sind. Wenn man zudem dieselben Attribute aus verschiedenen Quellen verwendet, werden automatisch Kombidatenfelder erstellt, die dann jeweils die Daten aus dem aktuellsten Import enthalten.
Christoph Steger: Hervorragend. Man merkt wirklich, wie sehr du für das Thema brennst. Danke, dass du heute wieder dabei warst – es war sicherlich nicht das letzte Mal. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Auftritt.
Bastian Hamel: Vielen Dank, dass ich hier sein durfte.
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