Podcasts liegen im Trend. Immer mehr Menschen hören Podcasts, um sich zu unterhalten oder zu informieren. Wer einen Podcast produzieren will, steht irgendwann vor der Herausforderung, seine Reichweite zu erhöhen. Denn was nützt der beste Podcast, wenn er kaum gehört wird? In diesem Gastbeitrag zeigt dir Fabio Bacigalupo von Podcast Plattform, worauf du achten musst, um deine Podcast-Reichweite zu steigern.
Eine gute Nachricht vorweg: die meisten Podcaster haben dieselben Probleme, vor denen du womöglich gerade auch stehst. Die Evolution der Podcaster-typischen Probleme verläuft ungefähr in folgenden Schritten:
- Wie geht Podcasting überhaupt?
- Wie geht Podcasting noch besser?
- Wie lässt sich die Reichweite des Podcasts steigern?
Die Reichweitensteigerung lässt sich in zwei Kategorien unterteilen. Einerseits gibt es Basiswissen, das Podcaster und Produzenten stets beachten sollten. Barrierefreiheit, Qualität und gute Inhalte zählen dazu. Auf diese Möglichkeiten zur kostenfreien Reichweitensteigerung gehen wir im ersten Teil des Beitrags ein. Dann gibt es noch die zweite Kategorie der Maßnahmen zur Reichweitensteigerung. Dazu zählen proaktive Schritte in PR, Werbung, Marketing und Netzwerk, bei denen ein Budget Wunder wirken kann.
Mache einen guten Podcast
Beginnen wir mit dem Grundlegenden. Am Anfang jedes Podcasts steht ein Podcast-Konzept. Sobald das steht, kannst du einen guten Podcast starten. Gut meint in diesem Zusammenhang ein ansprechendes Podcast-Cover, aussagekräftige Beschreibung, ansprechende und einheitliche Überschriften. Führe deine Hörer:innen als sympathischer Gastgeber (Host) durch deinen Podcast und informiere sie, was sie erwartet. Gleichzeitig geht es dabei auch im Audioqualität. Achte auf einen hallarmen, stillen Raum und zeichne mit einem passablen Mikrofon auf. Exportiere editierte Episoden als .mp3-Datei mit 128 kBit/s und regle ihre Lautstärke auf -16 LUFS. Wenn du die Tipps aus diesem Abschnitt befolgst, bist du den meisten Podcastern schon eine Nasenlänge voraus.
Das Tolle an Podcasts ist übrigens, dass sie prinzipiell überall abrufbar sind. Auf Podcast-Apps, Podcatchern, Streaming-Diensten wie Spotify oder Apple Podcasts, Podcast-Verzeichnissen oder via Webplayer auf deiner Homepage oder im Blog. Es ist ratsam, all diese Kanäle zu bespielen, um dort zu sein, wo deine Hörer:innen nach deinem Podcast suchen. Ein guter Podcast-Hoster hilft euch dabei, alle relevanten Plattformen zu bespielen.
Mehr (Reichweite) ist mehr (Reichweite)
Wenn Konzept, Qualität und Distribution des Podcasts stimmen, sind die Kinderkrankheiten bereits erfolgreich überwunden. Danach können viele Podcaster sich ganz auf das Erstellen neuer Inhalte konzentrieren. Aber was, wenn der gewünschte Erfolg ausbleibt und zu wenige Menschen den Podcast abrufen? Waren all die Arbeit und die Mühe für die Katz? Nein.
Podcaster und Produzenten tun gut daran, ihren Podcast zu pushen, denn je größer die Konkurrenz, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass ein Podcast rein zufällig durchstartet. Im Amateurbereich beschränkt sich so ein Push meist auf proaktives Engagement, im gewerblichen Bereich ist auch ein Nachhelfen mit finanziellen Ressourcen nicht unüblich. Das liegt daran, dass Hobby-Podcaster häufig mehr Zeit als Geld und Organisationen häufig mehr Geld als Zeit haben. Optimal ist übrigens eine Kombination aus beidem.
Abonnent:innen übertrumpfen Hörer:innen
Ein häufiges Missverständnis beim Erhöhen von Podcast-Reichweiten liegt bereits in der Zielsetzung. Oftmals ist die Rede von Hörerzahlen, Downloads oder Streams, die es angeblich zu steigern gelte. Obwohl das natürlich gar nicht schadet, wäre eine andere Zielsetzung noch hilfreicher, nämlich mehr Abonnent:innen für den eigenen Podcast zu gewinnen. Hörer:innen oder Downloads sind einmalige Ereignisse in der Podcast-Statistik.
Abonnent:innen hingegen erhalten jede einzelne Episode in ihrer Inbox und erscheinen somit regelmäßig in den Abrufzahlen. Das macht sie so wertvoll. Die Literatur ist sich übrigens einig, dass Abonnent:innen ziemlich treue Seelen sind – wenn sie einen Podcast einmal abonniert haben, bleiben sie gerne dran. Sie sind die entscheidende Kennzahl, aus der sich als Konsequenz eine Steigerung der Hörer:innen oder Downloads ergibt. Wie pushst du also die Abonnentenzahlen deines Podcasts?
Erste Schritte zum Wachstum
Sogenannte Call-to-Actions (CTAs) sind Äußerungen, die deine Hörer:innen animieren sollen, eine Handlung vorzunehmen. Sie zählen eigentlich zu den inhaltlichen Maßnahmen, aber da sie sich hervorragend eignen, um Hörer:innen zu Abonnent:innen zu transformieren, findest du sie in diesem Abschnitt. Ein klassischer CTA wäre zum Beispiel:
„Wenn ihr meinen Podcast mögt, dann erzählt einer Freund:in davon.“
oder
„Wenn euch diese Episode gefällt, dann drückt gerne auf ‚Abonnieren‘, damit ihr in Zukunft nichts verpasst!“
So steigern Profis ihre Podcast-Reichweite
Vor einiger Zeit kontaktierte uns ein öffentlich-rechtliches Medienhaus, um eine neue Podcast-Produktion vorzustellen. Die Info enthielt Hörproben, Informationen, eine Pressemitteilung, Fotos, das Angebot zu einem Interview mit den Podcast-Hosts. So eine Maßnahme fällt in den Bereich klassischer Pressearbeit, sie lenkt das Auge wichtiger Multiplikatoren auf die eigene Arbeit. Podcaster auf der Suche nach mehr Reichweite dürfen dieses Vorgehen als Best Practice abspeichern. Dahinter steht die Frage: „Wem hören Menschen, die ich erreichen möchte, bereits zu?“. Geeignete Multiplikatoren finden sich in der Podcast-Branche, bei Radiosendern oder gegebenenfalls auch in den Printmedien. Alle Akteure, die Reichweite bringen und zum Podcast passen, sind willkommen.
Generell ist es ratsam, das Netzwerk zu erweitern und in Kontakt zu treten. In welchen fremden Podcasts könnte ein Gastauftritt oder eine Erwähnung Sinn ergeben? Kontaktiere die Podcaster und stimme dich mit ihnen zu möglichen Synergieeffekten ab. Vielleicht könnt ihr als Gesprächsgäste im jeweils anderen Podcast auftreten oder aber zumindest eine Erwähnung des neuen Podcasts erwirken? Im privaten Podcast-Segment sind solche Hilfen meist Gefälligkeiten, Corporate Podcasts kaufen diese Leistungen eher ein.
Werbung in und für Podcasts
Egal ob PR, Gastauftritt oder Erwähnungen, allen Maßnahmen ist gemein, dass sie potenzielle Hörer:innen (und hoffentlich bald Abonnent:innen) des Podcasts ansprechen sollen. Werbung ist ein hervorragendes Mittel, um genau das zu erreichen. Es gibt eine breite Vielfalt an möglichen Werbewegen, um den eigenen Podcast zu pushen. Kampagnen in den sozialen Medien, in Podcast-Apps oder in anderen Podcasts bieten sich besonders an, da sie Podcast-affine Nutzer ansprechen. Werbung in fremden Podcasts lässt sich mittlerweile übrigens dynamisch per AdServer einspielen, was ein besonders genaues Targeting ermöglicht.
Wie du siehst, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um die Abonnentenzahl eures Podcasts anzuheben. Gib Fabio Bacigalupo gerne Bescheid, welche für dich am besten funktioniert hat, und ob du dir weitere Tipps wünschst. Womöglich konntest du auch mit völlig anderen Maßnahmen deine Reichweite steigern? Teile dein Wissen und hilf auch anderen Podcastern, noch erfolgreicher zu werden.
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