Ein Erfolgskriterium im Social Media Marketing besteht darin, Trends aufzugreifen. Warum dann nicht zwei Trends miteinander verbinden?
Zugegeben: Im ersten Moment scheinen Storytelling und künstliche Intelligenz wenig gemein zu haben. Schließlich gilt das Erzählen von Geschichten als eine menschliche Kernkompetenz. Doch wer sich schon einmal damit beschäftigt hat, weiß: KI-Tools können helfen, spannende, inspirierende und motivierende Geschichten zu erzählen. Das gilt speziell für den Social-Media-Bereich, in dem keine Romane, sondern kurze und knackige Storys gefragt sind.
Wie du künstliche Intelligenz effektiv für das Storytelling auf Social Media einsetzt, erklären wir hier.
Storytelling-Grundlagen für Social Media
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass unser Gehirn Informationen, die in Form einer Geschichte präsentiert werden, besser verarbeiten und erinnern kann. Eine Studie der Stanford University ergab:
Wir behalten 22-mal mehr Informationen, wenn diese durch eine Story vermittelt werden.
Geschichten wecken Emotionen und schaffen Verbindungen. Durch sie werden komplexe Ideen greifbar, Inhalte lebendig und Markenbotschaften nachhaltig verankert. Damit kann Storytelling den entscheidenden Unterschied zwischen flüchtigem Scrollen und einer echten Interaktion mit deinem Content machen.
Das klappt aber nur mit Geschichten, die begeistern. Storys müssen Emotionen wecken und für deine Zielgruppe relevant sein. Gleichzeitig sollten sie zu deiner Marke passen und eine Botschaft vermitteln. Das alles in einem Post unterzubringen, ist nicht leicht.
Künstliche Intelligenz kann dir helfen, diese Herausforderungen zu erfüllen.
Wichtig: Erfolgreiches Storytelling auf Social Media basiert zu einem wesentlichen Teil auf visuellen Inhalten. Auch ein Text ist meist effektiver, wenn er mit einem Bild oder Video kombiniert wird.
Best Practice: Ideen für Social Media Storytelling finden
Jede gute Geschichte beginnt mit einer Idee. Ideen zu finden, stellt auch in der Regel die erste Herausforderung im Storytelling dar.
Zum Glück eignen sich KI-Tools wie ChatGPT hervorragend als Partner bei der Ideenfindung.
Dasselbe klappt auch bei Videos:
Wie du siehst, ist nicht jede Idee, die du mit einem solchen Prompt bekommst, “fesselnd”.
Aber du kannst die Ergebnisse optimieren, indem du deinen Prompt weiter verfeinerst und zusätzliche Angaben zum gewünschten Storytelling einfügst.
Schließlich liefert dir ein KI-Tool selten perfekte Story-Ideen, die du nur noch umsetzen musst. Aber im Brainstorming ist es schneller und effizienter als jedes Team-Meeting. Sammle die besten Ideen und verfeinere sie bei Bedarf. Dann ist es Zeit für ein Team-Meeting.
Best Practice: Verschiedene Storytelling-Ansätze und -Elemente nutzen
Abgesehen von der berühmten Heldenreise, die sich nur bedingt in einem kurzen Social-Media-Post unterbringen lässt, gibt es Konzepte und Elemente, die sich in den meisten erfolgreichen Storys wiederfinden:
- Held:innen: Held:innen, mit denen sich deine Zielgruppe identifizieren kann, unterstützen die Wirkung von Geschichten. Im oberen Beispiel wären das zum Beispiel abenteuerlustige, sportliche Outdoor-Fans. Antiheld:innen sind im Marketing weniger wirkungsvoll.
- Probleme/Konflikte und Lösungen: Sprich ein Problem an, das für deine Zielgruppe relevant ist, und zeige, wie es sich (durch deine Produkte) lösen lässt. Deine Merinoshirts stellen die Lösung für unangenehm verschwitzte Wandererlebnisse und aufdringliche Gerüche dar. Das ist vielleicht nicht spektakulär, aber relevant für viele Menschen.
- Happy End/Belohnung: Ein Happy End oder eine Aussicht auf ein Happy End lassen Nutzer:innen mit einem angenehmen Gefühl zurück. Idealerweise ist das Gefühl mit deinen Produkten beziehungsweise Dienstleistungen verbunden.
KI-Tools haben Milliarden Storys “gelesen”. Deshalb verwenden sie das traditionelle System “Problem/Herausforderung – Lösung – Happy End/Belohnung” automatisch. Das zeigt das folgende Beispiel.
Du kannst aber Elemente gezielt stärken, indem du einen Prompt wie den folgenden anfügst.
“Ergänze die Story um eine:n Held:in, mit der oder dem sich die Zielgruppe identifizieren kann.”
Du hast eine Idee, wie dein:e Held:in aussehen soll? Füge die gewünschten Eigenschaften in deinen Prompt ein.
Überhaupt gilt:
KI-Tools haben zwar kein Langzeitgedächtnis, du hast aber die Möglichkeit, Unterhaltungen bis zu einem gewissen Grad fortzuführen und so Stück für Stück an einer Story zu arbeiten. Bitte die Software, Veränderungen und Ergänzungen vorzunehmen, eine Story emotionaler zu machen, das Happy End zu stärken oder den Einstieg spannender zu gestalten. Achte auf präzise Anweisungen.
Wenn das Tool die letzte Storyversion “vergessen hat”, füge diese in deinen Prompt ein. Schon sind beide Seiten auf dem letzten Stand.
Best Practice: Social Media Storys für andere Kanäle aufbereiten
Eine gute Story kann und sollte sogar auf verschiedenen Kanälen erzählt werden. Dafür ist es aber wichtig, sie an den jeweils anderen Kanal anzupassen. Schließlich funktioniert eine Instagram Caption anders als ein YouTube-Video oder ein Facebook-Post.
Apropos YouTube-Video: KI-Scriptgeneratoren erstellen im Handumdrehen Videoscripte für dich.
Das funktioniert ähnlich wie die Erstellung von Textposts: Du gibst deine Vorgaben und Wünsche in Masken ein oder formulierst einen Prompt. Das Tool erstellt dann ein Script, das du verfeinern kannst. Meist ist es sinnvoll, dabei Absatz für Absatz vorzugehen.
Empfehlenswerte Scriptgeneratoren beziehungsweise Tools mit einem entsprechenden Feature sind
- Neuroflash,
- Syllabus,
- Writecream.
Manche Tools erstellen nicht nur Scripte, sondern auch Videos selbst.
Alternativ kannst du zum Beispiel eine vorhandene Facebook-Story in ein Tool wie ChatGPT eingeben und die Software darum bitten, die Geschichte auf Instagram zu übertragen. Lass dabei Ideen für Caption und Bild liefern.
Best Practice: Aus einer Story viele verschiedene machen
Jede erfolgreiche Marke hat eine Brand Story, die sie in unzähligen Variationen immer wieder erzählt. Prominente Beispiele dafür sind Nike oder Apple.
KI-Tools unterstützen dich dabei, eine Geschichte zu variieren.
Das erreichst du entweder, indem du, wie oben beschrieben, verschiedene Ideen für Geschichten zu einem Thema beziehungsweise einer Aussage einforderst. Am besten gibst du eine zentrale Aussage der Geschichte oder eine “Moral” á la Nikes “Just do it” vor.
Alternativ schilderst du der KI eine Ausgangsstory und bittest sie um Variationen für verschiedene Kanäle oder Formate.
Tipp: Willst du vorhandene Social-Media-Texte für andere Plattformen optimieren, reichen dafür je nach Tool wenige Einstellungen. Mit Swat.io AI kannst du zum Beispiel deinen Ausgangspost in eine Maske einfügen. Anschließend wählst du Änderungen wie eine andere Länge, Tonalität, Emojis oder Hashtags.
Best Practice: Geschichten an die Sprache der Zielgruppe anpassen
Auch spannende Geschichten funktionieren nur, wenn sie für deine Zielgruppe verständlich sind und Format sowie Tonalität diese ansprechen.
Leider haben aktuelle KI-Tools kein Langzeitgedächtnis. Das heißt, sie erinnern sich nicht an das, was sie gestern geschrieben haben, und die Eingaben, die du gestern getätigt hast. In Programmen wie Jasper oder Neuroflash kannst du zwar eine Tonalität auswählen. Adjektive wie “formal”, “witzig”, “positiv” oder “höflich” können aber vieles bedeuten.
Wie schaffst du es also, dass dein Story-Post deine Zielgruppe anspricht?
Eine gute Taktik besteht darin, die KI mit Inhalten zu füttern, die bei deiner Zielgruppe gut angekommen sind. Ergänze deinen Prompt durch eine Formulierung wie “Orientiere dich in der Tonalität an folgendem Facebook-Post”. Gib dann den betreffenden Post ein.
Geschichten erzählen sich mit KI noch besser
Ob KI-Tools irgendwann Romanautor:innen Konkurrenz machen und was das bedeutet, bleibt dahingestellt.
In jedem Fall können sie heute schon dabei helfen, Geschichten für Social Media zu erzählen. Ob Instagram Caption oder YouTube-Video, ChatGPT, Neuroflash oder Jasper.ai liefern in kurzer Zeit zahlreiche Ideen für Storytelling-Posts, erstellen Variationen bestehender Geschichten oder unterstützen dich dabei, die richtige Tonalität zu finden.
Eine entscheidende Rolle spielen präzise und möglichst umfassende Prompts. Je genauer du der Maschine mitteilst, was du von ihr erwartest, desto besser fallen die Ergebnisse aus. Perfekt sind diese in aller Regel trotzdem nicht. Deshalb ist es wichtig, dass Mensch und Maschine im Storytelling zusammenarbeiten und Geschichten Stück für Stück optimieren.
Über die Autorin
Carina Kröpfl ist Senior Content Marketing Managerin beim Social Media Management Swat.io. Swat.io hilft Organisationen, erfolgreicher im Social Media Management zu werden – mit einfacher Content Planung, übersichtlichem Community Management und AI-getriebenen Features.